Silber für die Schweizer Distanzreiter

publiziert: Montag, 21. Aug 2006 / 21:56 Uhr / aktualisiert: Montag, 21. Aug 2006 / 22:19 Uhr

Was für ein Exploit für die Schweiz zum Auftakt der Weltreiterspiele in Aachen: Hinter den überlegenen Franzosen gewann die ausgeglichene Schweizer Equipe der Distanzreiter Silber.

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Urs Wenger, Karin Maiga und die Schwestern Anna-Lena und Karin Wagner sorgten für den grössten Schweizer WM-Team-Erfolg in der Endurance. Bislang zählte Team-Bronze 1996 in Kansas (USA) als bester Schweizer Leistungsausweis im Marathon der Reiter. Doch bereits die EM-Mannschaftsbronze vor Jahresfrist in Compiègne (Fr) deutete die Stärke in der Spitze der Equipe des erfahrenen Teamleiters Hansjörg Bendiner an.

«All unsere Pläne sind aufgangen. Unsere Equipe ritt vor allem mit Köpfchen und äusserst diszipliniert», fasste Bendiner den Mannschaftserfolg zusammen. «Es war aber happig, besonders am Schluss bei Kälte und Regen», meinte Anna-Lean Wagner (18), die Studentin aus Kandern (De), die stets zusammen mit Schwester Nora (19) und der Baslerin Maiga die strapaziöse Prüfung durch drei Länder (Deutschland, Belgien, Holland) zurücklegte.

Wenger Elfter

Der Zuger Urs Wenger, der mit Zialka guter Elfter wurde, stellte seine Kräfte ebenfalls ganz in den Dienst der Equipe und vergab dadurch eine bessere Einzelplazierung. «Er hat am Schluss nichts mehr riskiert und wurde mit der Mannschaftsmedaille entschädigt», sagte Bendiner.

Einzelgold nach 160 km und über neun Stunden im Sattel und bei meist misslichen Bedingungen (stömender Regen, Kälte) sicherte sich der Spanier Miguel Vila Ubach (43) mit dem Araber-Schimmel Ungares vor den beiden Französinnen Virginie Atger auf Kangoo d´Aurabelle und Elodie Le Labourier auf Sangho´Limousian, die ebenfalls ausdauernde Araber-Schimmel auf die Medaillenplätze führten. Der lizenzierte Ökonom Urs Wenger (56) aus Oberägeri war mit der Stute Zialka im Feld der 157 Reiter aus 42 Ländern stets unter den ersten 20 anzutreffen.

Favoriten mit schwarzem Tag

Einen rabenschwarzen Tag erwischten die Favoriten aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die vier Söhne von Scheich Mohammed Al Maktoum. Zwei schieden vorzeitig aus, die beiden nach 147 km führenden Ahmed und Rashid wurden von den Tierärzten aus dem Rennen genommen, weil ihre Pferde nicht mehr fit waren.

All die Resultate sind mit Vorsicht zu geniessen, erfolgt doch nach der Zielankunft nach fünf Vet-Gate noch der abschliessende Untersuch der Tierärzte. Überstrapazierte Pferde können nachträglich aus dem Klassement gestrichen werden, so dass die Rangierungen erst am Dienstag endgültig sein werden. Am WM-Silber der Schweizer dürfte sich aber nichts mehr ändern.

(fest/Si)

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