Simbabwes Oppositionsführer Tsvangirai vorübergehend festgenommen

Tsvangirai sei am Morgen in seinem Haus in Gewahrsam genommen worden, teilte seine Bewegung für den Demokratischen Wandel (MDC) in Harare mit. Auch weitere führende MDC-Politiker seien festgenommen worden. Am späten Nachmittag ist Tsvangirai wieder freigekommen, wie sein Sprecher in der Hauptstadt Harare mitteilte.

Die Opposition hatte für diese Woche zu Streiks und gewaltlosen Protestmärschen gegen die Politik von Staatschef Robert Mugabe aufgerufen. Das oberste Gericht hatte die Aktionswoche jedoch verboten.

Offiziell wurde Tsvangirai nach MDC-Angaben wegen Missachtung des Gerichts festgenommen. Das oberste Gericht hatte am Samstagabend das Verbot der Protestwoche ausgesprochen, mit der die Opposition auf die verheerende politische und wirtschaftliche Lage des südafrikanischen Landes aufmerksam machen wollte.

Am Sonntag hatte Tsvangirai gesagt, die Gerichtsentscheidung sei nicht bindend, weder für mich, noch für die MDC. Am Montagmorgen wollte der Oppositionsführer an einem Protestmarsch durch Harare teilnehmen, als die Polizei ihn festnahm.

In den grössten Städten Harare und Bulawayo gingen Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Regierungsgegner vor. Nach Angaben von AFP-Korrespondenten versuchten Sicherheitskräfte an mehreren Orten in den beiden Städten, Protestzüge mit Hilfe von Tränengas auseinanderzutreiben.

Dem seit der Unabhängigkeit von Grossbritannien 1980 regierenden Mugabe, der in einer umstrittenen Abstimmung im vergangenen März im Amt bestätigt wurde, werden Menschenrechtsverletzungen, die Verfolgung von Oppositionellen und die Enteignung weisser Farmer zur Last gelegt.

Der Commonwealth schloss Simbabwe nach der Präsidentschaftswahl vorläufig aus seinem Verbund aus. Auch die EU und die Schweiz verhängten Sanktionen.

(fest/sda)