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Simi nach dem zweiten Gold: «Es ist unglaublich..»
publiziert: Donnerstag, 14. Feb 2002 / 09:42 Uhr / aktualisiert: Freitag, 15. Feb 2002 / 10:19 Uhr
Utah Olympic Park - Dramatik pur auf der grossen Olympiaschanze! Simon Ammann nach dem ersten Sprung punktgleich mit Sven Hannawald in Führung. Simi legt im zweiten Sprung 133 Meter vor, zwingt Hannawald zu vollem Risiko - und der Deutsche stürzt. Simi holt sein zweites Gold. Eine Sensation.
Damit stand die sensationelle zweite Goldmedaille von
Simon Ammann fest. Dies hat vor ihm nur Matti Nykänen 1988 geschafft.
Ein weiterer Bezug zu Calgary 1988: An jenen Spielen hat Vreni Schneider als bislang letzte Schweizer Atheltin ebenfalls zwei Goldmedaillen gewonnen (Slalom und Riesenslalom). Im Freudentaumel um den neuen Skisprung-Helden Simon Ammann ging der hervorragende sechste (Diplom-)Platz von Andreas Küttel (125 und 122 m) beinahe unter.
«Es ist unglaublich, ich kann es nicht fassen», stammelte «Simi Superstar» noch Minuten nach dem Finaldurchgang in die Mikrofone der Fernsehstationen. Dabei zitterte er am ganzen Körper. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier in Salt Lake City die Nationalhymne noch einmal höre», sagte er ungläubig. Im Final segelte Simon Ammann als Zweitletzter der Konkurrenz auf 133 m hinunter, nur einen Meter unter dem Schanzenrekord von Wolfgang Loitzl. Dabei waren die Verhältnisse nicht optimal. «Als ich oben auf den Balken ging, herrschte voll Rückenwind. Dann habe ich aber an meinem Sprung in Engelberg gedacht. Ich bin voll rausgestiegen, mit voll Power, und dann habe ich gespürt, dass es weit geht.» Auch in Engelberg, wo er Mitte Dezember als Zweiter erstmals im Weltcup auf dem Podest gestanden hatte, blies der Wind von hinten. Allein diese Aussage zeigt, wie stark der 20-jährige Toggenburger im Kopf ist.
Aufwind genutzt
Die Verhältnisse waren auf der Grossschanze nicht mehr so gut wie auf der kleinen. Aber der Jury, die im ersten Durchgang nach fünf Springern verlängern musste, gelang es, eines der spannendsten Springen der Geschichte überhaupt zu inszenieren. Diese Gunst der Stunde nutzte Simon Ammann erneut auf souveräne und unvergleichliche Art und Weise aus. «Es war ein guter Sprung, ich habe den Aufwind voll genutzt», sagte der erste zweifache Schweizer Nordisch-Olympiasieger nach dem ersten Durchgang, in dem er wie Sven Hannawald auf 132,5 m hinuntersegelte und auch die gleichen, für die gute Landung fast etwas zu tiefen (2x19, 3x19,5) Stilnoten erhielt. Er war überrascht, dass «es mir gelungen ist, mich in der kurzen Zeitspanne so gut auf diesen Wettkampf vorzubereiten». Er sei «voll nervös» gewesen, «aber das ganze Team war so gut drauf. Das hat mir sehr geholfen.»
Hannawald enttäuscht
Weniger schlimm als das Warten auf der Normalschanze, wo die Punktzahl nach Ammanns Sprung schier unendlich lange nicht aufleuchten wollte, war es diesmal für den zweifachen Olympiasieger. Sven sei in der viel schwierigeren Situation gewesen, sagte Ammann. Wenn man als Letzter springen muss, ist man nervös. Es ist schade, dass er stürzte, ich bedaure ihn.»
Der Tourneesieger, der auf der Normalschanze Silber gewonnen hatte, konnte seinen 131-m-Flug nicht stehen. «Ich weiss nicht, ob dies später einmal für etwas gut sein wird. Ich bin wirklich deprimiert. Ich habe viele Hochs und Tiefs durch gemacht, aber jetzt bin ich wieder ganz unten», sagte «Hanni». Der Sturz sei nicht sein Fehler gewesen, fügt er noch bei. Die deutsche Teamleitung reichte nachher noch einen -- allerdings aussichtslosen-- Protest gegen die Wertung des Sprungs als Sturz ein, weil Hannawald nur 0,7 Punkte hinter Matti Hautamäki lag. Dieser Protest erreicht die Jury nicht nur zu spät, sondern war auch sinnlos, weil man gemäss internationaler Wettkampf-Ordnung gar nicht protestieren kann.
Malysz fehlten die Worte
Sehr zufrieden war Adam Malysz, der nach Bronze mit einem Rückstand von 11,7 Punkten, umgerechnet 6,5 Weitenmeter, Silber holte. «Ich hoffte, hier eine Medaille zu gewinnen, dass ich gleich zwei gewinne, daran habe ich nicht geglaubt, da fehlen mir fast die Worte», sagte der Weltcupleader, der auf Weiten von 131 und 128 m kam. «Hier lief es mir besser als auf der kleinen Schanze», kommentierte Matti Hautamäki seine Bronzemedaille, nachdem er vier Tage zuvor Sechster geworden war. «Ich hatte das Glück, das Sven Hannawald nicht hatte», zeigte sich der Finne, der im ersten Durchgang mit 6,3 Punkten Rückstand auf Malysz Vierter gewesen war, als fairer Athlet.
Schon im ersten Durchgang, als er mit einem 125-m-Flug auf Rang 8 segelte, war Andreas Küttel überglücklich. Als im Final, die vor ihm liegenden Kazuyoshi Funaki, Martin Koch und Martin Schmitt patzerten, war er überglücklich: «Yeah, ich habe es geschafft, ich habe ein olympischen Diplom», jubelte der 22-jährige Einsiedler Sportstudent. Im Final sprang er 122 m weit: «Ich kam etwas flacher raus, aber ich hatte einen 'uhuere» Zug drauf», beschrieb er seine Leistung.
Weniger Wettkampfglück hatte Sylvain Freiholz, der im Probedurchgang 120 m weit geflogen war. Mit Weiten von 118 und 110,5 m kam der 27-jährige Waadtländer auf Rang 27. «Das Glück fehlte mir. Auch die Verhältnisse waren für mich im Final schwierig», sagte der Teamsenior. Auf Rang 45 kam Marco Steinauer, der eine Weite von 106,5 m erreichte, nachdem er -- bevor verlängert wurde -- nur 101 m erreicht hatte. «Ich hoffe nun, dass wir im Teamwettbewerbe eine Diplom erreichen», sagte Nationaltrainer Berni Schödler, «dann können wir sagen, dass wirklich alle im Team etwas von Olympia gehabt haben.»
Ein weiterer Bezug zu Calgary 1988: An jenen Spielen hat Vreni Schneider als bislang letzte Schweizer Atheltin ebenfalls zwei Goldmedaillen gewonnen (Slalom und Riesenslalom). Im Freudentaumel um den neuen Skisprung-Helden Simon Ammann ging der hervorragende sechste (Diplom-)Platz von Andreas Küttel (125 und 122 m) beinahe unter.
«Es ist unglaublich, ich kann es nicht fassen», stammelte «Simi Superstar» noch Minuten nach dem Finaldurchgang in die Mikrofone der Fernsehstationen. Dabei zitterte er am ganzen Körper. «Ich hätte nicht gedacht, dass ich hier in Salt Lake City die Nationalhymne noch einmal höre», sagte er ungläubig. Im Final segelte Simon Ammann als Zweitletzter der Konkurrenz auf 133 m hinunter, nur einen Meter unter dem Schanzenrekord von Wolfgang Loitzl. Dabei waren die Verhältnisse nicht optimal. «Als ich oben auf den Balken ging, herrschte voll Rückenwind. Dann habe ich aber an meinem Sprung in Engelberg gedacht. Ich bin voll rausgestiegen, mit voll Power, und dann habe ich gespürt, dass es weit geht.» Auch in Engelberg, wo er Mitte Dezember als Zweiter erstmals im Weltcup auf dem Podest gestanden hatte, blies der Wind von hinten. Allein diese Aussage zeigt, wie stark der 20-jährige Toggenburger im Kopf ist.
Aufwind genutzt
Die Verhältnisse waren auf der Grossschanze nicht mehr so gut wie auf der kleinen. Aber der Jury, die im ersten Durchgang nach fünf Springern verlängern musste, gelang es, eines der spannendsten Springen der Geschichte überhaupt zu inszenieren. Diese Gunst der Stunde nutzte Simon Ammann erneut auf souveräne und unvergleichliche Art und Weise aus. «Es war ein guter Sprung, ich habe den Aufwind voll genutzt», sagte der erste zweifache Schweizer Nordisch-Olympiasieger nach dem ersten Durchgang, in dem er wie Sven Hannawald auf 132,5 m hinuntersegelte und auch die gleichen, für die gute Landung fast etwas zu tiefen (2x19, 3x19,5) Stilnoten erhielt. Er war überrascht, dass «es mir gelungen ist, mich in der kurzen Zeitspanne so gut auf diesen Wettkampf vorzubereiten». Er sei «voll nervös» gewesen, «aber das ganze Team war so gut drauf. Das hat mir sehr geholfen.»
Hannawald enttäuscht
Weniger schlimm als das Warten auf der Normalschanze, wo die Punktzahl nach Ammanns Sprung schier unendlich lange nicht aufleuchten wollte, war es diesmal für den zweifachen Olympiasieger. Sven sei in der viel schwierigeren Situation gewesen, sagte Ammann. Wenn man als Letzter springen muss, ist man nervös. Es ist schade, dass er stürzte, ich bedaure ihn.»
Der Tourneesieger, der auf der Normalschanze Silber gewonnen hatte, konnte seinen 131-m-Flug nicht stehen. «Ich weiss nicht, ob dies später einmal für etwas gut sein wird. Ich bin wirklich deprimiert. Ich habe viele Hochs und Tiefs durch gemacht, aber jetzt bin ich wieder ganz unten», sagte «Hanni». Der Sturz sei nicht sein Fehler gewesen, fügt er noch bei. Die deutsche Teamleitung reichte nachher noch einen -- allerdings aussichtslosen-- Protest gegen die Wertung des Sprungs als Sturz ein, weil Hannawald nur 0,7 Punkte hinter Matti Hautamäki lag. Dieser Protest erreicht die Jury nicht nur zu spät, sondern war auch sinnlos, weil man gemäss internationaler Wettkampf-Ordnung gar nicht protestieren kann.
Malysz fehlten die Worte
Sehr zufrieden war Adam Malysz, der nach Bronze mit einem Rückstand von 11,7 Punkten, umgerechnet 6,5 Weitenmeter, Silber holte. «Ich hoffte, hier eine Medaille zu gewinnen, dass ich gleich zwei gewinne, daran habe ich nicht geglaubt, da fehlen mir fast die Worte», sagte der Weltcupleader, der auf Weiten von 131 und 128 m kam. «Hier lief es mir besser als auf der kleinen Schanze», kommentierte Matti Hautamäki seine Bronzemedaille, nachdem er vier Tage zuvor Sechster geworden war. «Ich hatte das Glück, das Sven Hannawald nicht hatte», zeigte sich der Finne, der im ersten Durchgang mit 6,3 Punkten Rückstand auf Malysz Vierter gewesen war, als fairer Athlet.
Schon im ersten Durchgang, als er mit einem 125-m-Flug auf Rang 8 segelte, war Andreas Küttel überglücklich. Als im Final, die vor ihm liegenden Kazuyoshi Funaki, Martin Koch und Martin Schmitt patzerten, war er überglücklich: «Yeah, ich habe es geschafft, ich habe ein olympischen Diplom», jubelte der 22-jährige Einsiedler Sportstudent. Im Final sprang er 122 m weit: «Ich kam etwas flacher raus, aber ich hatte einen 'uhuere» Zug drauf», beschrieb er seine Leistung.
Weniger Wettkampfglück hatte Sylvain Freiholz, der im Probedurchgang 120 m weit geflogen war. Mit Weiten von 118 und 110,5 m kam der 27-jährige Waadtländer auf Rang 27. «Das Glück fehlte mir. Auch die Verhältnisse waren für mich im Final schwierig», sagte der Teamsenior. Auf Rang 45 kam Marco Steinauer, der eine Weite von 106,5 m erreichte, nachdem er -- bevor verlängert wurde -- nur 101 m erreicht hatte. «Ich hoffe nun, dass wir im Teamwettbewerbe eine Diplom erreichen», sagte Nationaltrainer Berni Schödler, «dann können wir sagen, dass wirklich alle im Team etwas von Olympia gehabt haben.»
(kil/news.ch)
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