Simmen und Co. in der Rolle der Aussenseiter

publiziert: Samstag, 11. Feb 2006 / 00:01 Uhr

In der Vergabe der Favoritenrolle für den dritten Halfpipe-Wettkampf der Olympia-Geschichte haben die Schweizer Männer nicht erste Priorität.

Gian Simmen: «Ich probiere, mit dem besten Run meines Lebens etwas zu erreichen.«
Gian Simmen: «Ich probiere, mit dem besten Run meines Lebens etwas zu erreichen.«
Die Finalqualifikation in einem der stärksten Teilnehmerfelder aller Zeiten wäre ein Erfolg.

Zeit, über seine Goldmedaille von Nagano nachzudenken, hat Gian Simmen derzeit nicht, «obwohl ich drei, vier Mal per Zufall am gleichen Tisch wie Xaver Hoffmann sass». Der deutsche Haudegen ist wie die Norweger Kim Christiansen und Daniel Franck sowie Simmen einer von nur vier Freestyle-Snowboardern, die sich am Sonntag in Bardonecchia zum bereits dritten Mal (und auf dem dritten verschiedenen Kontinent) im Kampf um Edelmetall messen werden.

Der Olympiasieg 1998 hat Simmen nie den Sinn für die Realität geraubt, das verdeutlicht auch die Aussage, dass sein damaliger «Goldlauf» heute, acht Jahre später, «nie mehr für den Finaleinzug reichen würde».

Schwierigkeiten heute viel höher

Die Schwierigkeiten der Tricks, die Höhe der Sprünge und die Anzahl der Rotationen sind in den letzten Jahren immer weiter vorangetrieben worden. Zu Recht warf Simmen aber eine entscheidende Frage auf: «Ist Style, also zum Beispiel ein schön gedrehter und gelandeter 900-Grad-Sprung mit Grab (Griff ans Brett. - d. Red.), weniger wert als eine Rotation von 1260 Grad?»

In diesem Jahr dürften die olympischen Halfpipe-Punkterichter jedenfalls mehr Wert auf Sauberkeit und Höhe der Sprünge legen als auf «wilde Rotationen», wie etwa die sprunggewaltigen Japaner in den Trainings bis an die Grenze der Möglichkeit austesteten. Dies sickerte aus offiziellen Kreisen zu den Athleten durch.

Die meisten Fahrer und Fachleute sind sich einig, dass die erste Snowboard-Entscheidung von Torino 2006 zu einem der spektakulärsten Olympia-Events werden wird, auch wenn sich längst nicht alle Teilnehmer mit der Beschaffenheit der vergleichsweise schmalen Pipe einverstanden erklärten. Just im US-Lager, aus dem herbe Kritik zu hören war, sind paradoxerweise gar die Favoriten zu suchen. Die grössten Hoffnungen ruhen auf Ausnahmetalent Shaun White.

Ausnahmetalent Shaun White

Der 19-jährige Kalifornier gewann in diesem Winter jeden Wettkampf, an dem er teilnahm, war an den internen Ausscheidungen d e r überragende Rider und stand zudem im Final der X-Games als erster Fahrer überhaupt drei 1080s (drei Umdrehungen) im selben Lauf.

Zudem ist auch mit Danny Kass, dem Olympia-Zweiten von 2002, Andy Finch oder Newcomer Mason Aguirre (18) zu rechnen. Die Qualität der US-Trials war dermassen hoch, dass Ross Powers, der Sieger von Salt Lake City und Dritte von Nagano, im Piemont nicht einmal antreten kann.

Harte Konkurrenz für die US-Truppe wird durch den Finnen Antti Autti erwartet. Der in seinem Heimatland bereits Starkult erlebende Student aus Rovaniemi zeigte sein immenses Können mit den WM-Titeln in der Halfpipe und im Big Air im letzten Jahr eindrücklich auf und machte in diesem Winter weitere gewaltige Fortschritte.

Vier Schweizer Olympiastarter

Für die vier Schweizer Olympiastarter geht es in Bardonecchia vorab darum, «das Maximum auszuschöpfen», wie es der Bündner Teamroutinier Therry Brunner (30) formulierte. Einen Schritt weiter ging derweil Simmen. «Ich probiere, mit dem besten Run meines Lebens etwas zu erreichen. Es wird aber nicht reichen, wenn man sein Bestes gibt. Gefragt sind 110 Prozent Leistung.»

Die mathematisch nicht ganz logische (und ernst gemeinte) Aussage Simmens hat auch für die beiden Youngsters Markus Keller (24) und Frederik Kalbermatten (23) Gültigkeit, um sich im illustren Kreis einen Finalplatz zu ergattern. Allerdings schlug sich Kalbermatten in den letzten Tagen mit einer hartnäckigen und stark leistungsschmälernden Erkältung herum, Exweltmeister Keller liess die Trainings vom Mittwoch und Donnerstag wegen «müden Beinen» ganz aus.

Am Sonntag werden sie aber, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommt, Teil der ersten Snowboard-Show an den Olympischen Spielen 2006 sein.

(Stefan Baumgartner/Si)

 
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