Sistani vereinbart mit El Sadr Ende der Kämpfe

publiziert: Donnerstag, 26. Aug 2004 / 22:56 Uhr

Nadschaf - In Nadschaf sollen die Kämpfe beendet werden. Wenige Stunden nach seiner Ankunft in Nadschaf traf Grossajathollah Ali Sistani mit dem radikalen Schiitenführer Mukatada el Sadr eine entsprechende Vereinbarung.

Vertreter El Sadrs und Sistanis einigten sich auf ein Ende der Gewalt in der Pilgerstadt.
Vertreter El Sadrs und Sistanis einigten sich auf ein Ende der Gewalt in der Pilgerstadt.
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Vertreter Sistanis und El Sadrs einigten sich auf ein Ende der Gewalt in der Pilgerstadt, nach dreiwöchigen blutigen Kämpfen. El Sadr stimmte allen Punkten des Friedensplans Sistanis zu, unter anderem dem Abzug aus der Imam-Ali-Moschee.

Der Plan sehe auch vor, dass die US-Truppen Nadschaf verlassen, sagte Sistanis Berater Hamed el Chafaf am Abend in Nadschaf. Die Sicherheitsgewalt über die Stadt werde der irakischen Polizei übertragen.

Nadschaf und die Nachbarstadt Kufa werden zudem zu waffenfreien Zonen erklärt, wie der US-Nachrichtensender CNN berichtete. Eine ähnliche Regelung hatten vor einigen Monaten bereits die Einwohner von Kerbela durchgesetzt.

Als vollständige Beilegung des Konflikts wollte El Chafaf die Entwicklung aber nicht bezeichnen. Wir haben drei Viertel auf dem Weg zur Beendigung der Krise zurückgelegt, sagte er.

Friedensmission

Sistani war am Nachmittag zu einer Friedensmission in Nadschaf eingetroffen. Um die Gespräche zwischen ihm und Sadr nicht zu behindern, setzte die US-Armee die militärische Offensive gegen die Sadr-Miliz in umkämpften Stadt aus.

Der irakische Ministerpräsident Ijad Allawi hatte zuvor einen 24-stündigen Waffenstillstand ab Sistanis Eintreffen angekündigt.

Auftakt von Sistanis Friedensmission bildete am Morgen ein langer Konvoi, mit welchem ihn Tausende von Anhängern auf dem Weg nach Nachschaf begleiteten.

Neue Welle der Gewalt

Die Friedensbemühungen Sistanis wurden von einer neuen Welle der Gewalt überschattet. Kurz vor dem Eintreffen des Grossajatollah in der Pilgerstadt explodierten in der Moschee der benachbarten Stadt Kufa zwei Granaten inmitten hunderter schiitischer Gläubiger. Ferner wurden zwei Märsche von Anhängern El Sadrs von irakischen Sicherheitskräften beschossen.

Insgesamt wurden bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Kufa und auf dem Weg nach Nadschaf nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Bagdad 74 Menschen getötet und 376 verletzt. Das US-Militär und der Gouverneur von Nadschaf wiesen jegliche Verantwortung für die Zwischenfälle zurück.

(bert/sda)

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