Skepsis im Sicherheitsrat über neuen US-Resolutionsentwurf

publiziert: Donnerstag, 2. Okt 2003 / 21:12 Uhr

New York/Bagdad - Der neue US-Entwurf für eine Irak-Resolution ist im Sicherheitsrat skeptisch aufgenommen worden. Washington will weiterhin keinen Termin für das Ende der Besatzung nennen.

Kofi Anan äusserte sich kritisch zur vorgelegten Irak-Resolution der Amerikaner.
Kofi Anan äusserte sich kritisch zur vorgelegten Irak-Resolution der Amerikaner.
Zudem stärkt der neue Entwurf zwar den Einfluss der UNO, gibt ihr aber keine unabhängige Rolle in Irak. Die Konsultationen im höchsten UNO-Greium wurden hinter verschlossenen Türen aufgenommen. Die Beratungen werden am Montag fortgesetzt.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan äusserte sich kritisch über die Vorschläge Washingtons. Sie gehen offensichtlich nicht in die Richtung, die ich empfohlen habe, sagte er.

Ratsmitglieder wie Frankreich, Deutschland und Pakistan äusserten sich am Rand der Konsultationen skeptisch. Der Entwurf entspricht nicht unseren Wünschen, sagte etwa Frankreichs UNO-Botschafter Jean-Marc de la Sablière.

Der Entwurf mache klar, dass die USA an der alten Linie festhalte, kritisierte ein westlicher Diplomat: Washington will die Lasten verteilen, aber weiterhin allein das Kommando führen.

Die erste Fassung des US-Entwurfs war im September am Widerstand des Anti-Kriegslagers um Deutschland, Frankreich und Russland gescheitert. Washington hofft, dass der Sicherheitsrat den überarbeiteten Text vor dem Beginn der Geberkonferenz für Irak am 23./24. Oktober verabschieden wird.

Der mit seiner Partei in der Übergangsregierung vertretene Chef der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP), Massud Barsani, sagte, die in dem US-Entwurf geplante schrittweise Übergabe der Kompetenzen an die Interimsverwaltung sei eine positive Entwicklung.

Ein Abzug der US-Armee zum jetzigen Zeitpunkt sei nicht sinnvoll, da er interne Probleme schaffen würde, sagte Barsani.

Der ebenfalls im Regierungsrat vertretene Hohe Rat für die Islamische Revolution in Irak (SCIRI) kritisierte den Entwurf dagegen.

Die Gewalt gegen US-Soldaten ging unterdessen weiter. Am Mittwochabend wurde ein Soldat im Bagdader Villenviertel Mansur aus dem Hinterhalt erschossen. Zur gleichen Zeit töteten Unbekannte in der nordwestlichen Stadt Samarra einen Soldaten, als sie einen Konvoi mit einer Panzerfaust angriffen.

Bei einem Sprengstoffanschlag auf einen Militärkonvoi in Tikrit war am Mittwochnachmittag eine US-Soldatin gestorben. Und bei einem Feuergefecht zwischen US-Soldaten und bewaffneten Irakern in Falludscha kam ein Iraker ums Leben. Zwei US-Soldaten und vier Zivilisten seien verletzt worden, berichteten Zeugen.

(tr/sda)

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