Ski Alpin: Cuche Siebter in Alta Badia

publiziert: Sonntag, 14. Dez 2003 / 16:20 Uhr

Alta Badia - Didier Cuche errang als Siebenter in Alta Badia den ersten Top-Ten-Platz eines Schweizers im Jahr 1 nach MvG. Kalle Palander (Fi) siegte im "internationalsten" Riesenslalom aller Zeiten vor Davide Simoncelli (It) und Frédéric Covili (Fr).

Die ersten acht des Rennens stammen aus acht verschiedenen Ländern. Dem besten Österreicher, Andreas Schifferer, reichte es gerade noch zum 8. Platz. "Ich erinnere mich an ein Rennen, da war ich ebenfalls Achter", ulkte Schifferer, "aber da waren sieben Teamkollegen vor mir klassiert." Das war beim legendären Super-G am Patscherkofel im Jahr 1999.

Ebenfalls vier Jahre sind es her, seitdem die Österreicher in einem Riesenslalom so schlecht abschnitten. An der WM 1999 in Vail musste sich Christian Mayer als Bester ebenfalls mit einem 8. Platz zufrieden geben. Zu den Verlierern in Alta Badia gehörten die beiden Superstars Hermann Maier und Stephan Eberharter. Maier stürzte, Eberharter verpasste als 28. beinahe die Qualifikation und beendete das Rennen auf dem 24. Platz.

Cuches wichtigste "Ehrenplätze"

Allmählich treten die Schweizer Riesenslalomfahrer aus dem Schatten von Michael von Grünigen. Die Bilanz von Alta Badia mit einem 7. Platz von Didier Cuche und einem 22. und 25. von Marco Casanova und Didier Défago fiel beileibe nicht überwältigend aus, doch zumindest Cuche nähert sich allmählich wieder der Spitze.

"Dieses Resultat ist für mich nach dem missglückten Saisonauftakt sehr wichtig, wie schon der 5. Platz im Super-G von Beaver Creek", meinte der Neuenburger. "Sonst beginnt man vieles wieder in Frage zu stellen, was man vorher als richtig empfand: die Technik, die Schuhe, sich selber."

Besonders freute Cuche, dass er beide Resultate mit eben diesem neuen Schuhmodell erzielte, das er im Sommer herausgetestet hatte. Nur am Ski hatte er im Gegensatz zu früher nie zu zweifeln begonnen. Die zurzeit überragende Atomic-Bilanz lässt auch kaum Spielraum für Spekulationen.

Cuche relativiert indessen: "Von den ersten zehn fährt kaum einer den gleichen Ski wie ein anderer, auch von derselben Marke nicht." So schaffte Cuche trotz misslungenem 1. Lauf ("Ich getraute mich nicht, auf der Taillierung zu fahren"/nur 16.) das beste Riesenslalom-Resultat seit über einem Jahr. Besser als 7. war der einstige Siegläufer seit seinem Wechsel zu Atomic vor anderthalb Jahren noch nie.

Didier Défago verscherzte eine gute Ausgangslage durch einen groben Fehler, der ihn vom 10. auf den 25. Platz zurückfallen liess. Marco Casanova bestätigte seine "Riesen"-Fortschritte und verpasste als 22. seine persönliche Bestleistung nur um drei Ränge. Mit der Nummer 49 hatte er just noch den 30. Platz (und damit Startnummer 1) erreicht: "Da habe ich wieder einmal den Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Piste erleben können."

Um fünf Ränge und 18 Hundertstel verpasste Junioren-Weltmeister Daniel Albrecht die Qualifikation: "Ich rücke immer näher. Ich hatte zuviel Respekt und startete zu vorsichtig." Durch einen Sturz vergab Tobias Grünenfelder (20. nach dem 1. Lauf) eine Klassierung nahe an den Top-Ten.

Palanders erster "Riesen"-Triumph

Der Mann der Stunde ist Kalle Palander. Der Slalom-Weltcupsieger zählt nun auch im Riesenslalom zu den Siegfahrern. Bis zum Weltcup-Finale im letzten Winter war er in dieser Disziplin nie besser als 14. Dann wurde er im MvG-Abschiedsrennen in Lillehammer Sechster, bestätigte dieses Resultat zu Beginn dieser Saison mit einem 11. und 5. Platz -- und holte nun souverän seinen ersten Erfolg (den 6. insgesamt). Für seine grossartige Form gab der erste finnische Weltklassefahrer ein Dutzenderklärung: "Ich habe im Moment einfach ein gutes Gefühl."

Der Italiener Davide Simoncelli, der wie schon letztes Jahr Zweiter wurde (sonst aber über einen 15. Platz nie hinauskam), büsste fast eine Sekunde auf den Nordländer ein. Auch Miller hatte Palander nichts entgegen zu setzen. Der zweifache Saisonsieger musste sich vier Hundertstel hinter Frédéric Covili sogar mit dem 4. Platz begnügen.

Resultate

1. Kalle Palander Fi Atomic 2:30,57 2. Davide Simoncelli It Salomon 2:31,49 0,92 3. Frédéric Covili Fr Salomon 2:31,65 1,08 4. Bode Miller USA Rossignol 2:31,69 1,12 5. Lasse Kjus No Dynastar 2:32,26 1,69 6. Thomas Grandi Ka Rossignol 2:32,38 1,81 7. Didier Cuche Sz Atomic 2:32,41 1,84 8. Andreas Schifferer Ö Atomic 2:32,42 1,85 9. Rainer Schönfelder Ö Fischer 2:32,54 1,97 10. Benjamin Raich Ö Atomic 2:32,58 2,01

11. Christoph Gruber (Ö), Atomic, 2,04 zurück. 12. Heinz Schilchegger (Ö), Atomic, 2,18. 13. Aksel Lund Svindal (No), Atomic, und Hans Knauss (Ö), Atomic, 2,26. 15. Ivica Kostelic (Kro), Salomon, 2,34.

16. Alberto Schieppati (It), Rossignol, und Arnold Rieder (It), Atomic, 2,36. 18. Joel Chenal (Fr), Dynastar, 2,45. 19. Fredrik Nyberg (Sd), Salomon, 2,50. 20. Christian Mayer (Ö), Völkl, 2,71. 21. Sami Uotila (Fi), Atomic, 2,77. 22. Giorgio Rocca (It), Salomon, 3,07. 23. Marco Casanova (Sz), Head, 3,21. 24. Truls Ove Karlsen (No), Fischer, 3,66. 25. Stephan Eberharter (Ö), Atomic, 3,76. 26. Didier Défago (Sz), Atomic, 3,81. 27. Peter Fill (It), Dynastar, 13,89 (ohne Weltcup-Punkte). -- Ausgeschieden u.a.: Tobias Grünenfelder (Sz), Hermann Maier (Ö).

Weltcup-Stand der Männer

Gesamtwertung (nach 9 von 40 Wertungen): 1. Hermann Maier (Ö) 405. 2. Hans Knauss (Ö) 308. 3. Andreas Schifferer (Ö) 307. 4. Michael Walchhofer (Ö) 294. 5. Bjarne Solbakken (No) 273. 6. Kalle Palander (Fi) 269. 7. Bode Miller (USA) 263. 8. Lasse Kjus (No) 250. 9. Benjamin Raich (Ö) 224. 10. Stephan Eberharter (Ö) 222. 11. Daron Rahlves (USA) 211. 12. Frédéric Covili (Fr) 190. 13. Manfred Pranger (Ö) 140. 14. Erik Guay (Ka) 135. 15. Patrik Järbyn (Sd) 128.

16. Rainer Schönfelder (Ö) 121. 17. Giorgio Rocca (It) 120. 18. Johann Grugger (Ö) 113. 19. Didier Cuche (Sz) 110. 20. Peter Fill (It) 106. 21. Aksel Lund Svindal (No) 101. 22. Arnold Rieder (It) 99. 23. Giancarlo Bergamelli (It) 95. 24. Ambrosi Hoffmann (Sz) 92. 25. Joel Chenal (Fr) 87. 26. Heinz Schilchegger (Ö) 86. 27. Johan Brolenius (Sd) 85. 28. Marco Büchel (Lie) 83. 29. Christoph Gruber (Ö) und Davide Simoncelli (It) 80.

Ferner: 32. Silvan Zurbriggen 76. 33. Franco Cavegn 74. 38. Didier Défago 61. 43. Tobias Grünenfelder und Bruno Kernen 52. 56. Paul Accola 23. 59. Marco Casanova und Rolf von Weissenfluh 21. 88. Urs Imboden 7. 89. Konrad Hari 6.

Riesenslalom (nach 3 von 8 Rennen): 1. Bode Miller (USA) 250. 2. Frédéric Covili (Fr) 190. 3. Kalle Palander (Fi) 169. 4. Andreas Schifferer (Ö) 141. 5. Hans Knauss (Ö) 116. 6. Arnold Rieder (It) 94. 7. Benjamin Raich (Ö) 89. 8. Joel Chenal (Fr) 87. 9. Heinz Schilchegger (Ö) 86. 10. Davide Simoncelli (It) 80. 11. Lasse Kjus (No) 67. 12. Fredrik Nyberg (Sd) 64. 13. Massimiliano Blardone (It) 56. 14. Didier Cuche (Sz) 54. 15. Hermann Maier (Ö) 51. Ferner: 21. Tobias Grünenfelder 36. 25. Marco Casanova und Didier Défago 21. 29. Ambrosi Hoffmann 18.

Nationen (nach 16 von 75 Wertungen) 1. Österreich 3787 (Männer 2529+Frauen 1258). 2. Italien 1165 (572+593). 3. Schweiz 1107 (555+552). 4. Frankreich 1059 (540+519). 5. USA 973 (579+394). 6. Norwegen 778 (696+82). 7. Schweden 714 (247+467). 8. Deutschland 578 (35+543). 9. Finnland 410 (280+130). 10. Kanada 388 (204+184). 11. Slowenien 131 (53+78). 12. Spanien 96 (0+96). 13. Liechtenstein 83 (83+0). 14. Kroatien 81 (61+20). 15. England 48 (0+48). 16. Tschechien 47 (0+47). 17. Japan 22 (22+0). 18. Slowakei 18 (0+18). 19. Australien 10 (10+0).

(von Richard Hegglin, Alta Badia/Si)

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