Ski alpin: 1. Frauen-Sieg und Top-Leistung von Bruno Kernen

publiziert: Donnerstag, 11. Mrz 2004 / 18:18 Uhr

Warum erst jetzt und nicht schon am Anfang? Das Schweizer Team verblüffte beim Finale in Sestriere mit einem Glanzresultat im Super-G: Nadia Styger erkämpfte den ersten Schweizer Frauen-Sieg. Bruno Kernen und Didier Cuche sorgten als 5. und 6. für Top-Leistungen bei den Männern.

Nadia Styger jubelt im Zielraum.
Nadia Styger jubelt im Zielraum.
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Ein denkwürdiges Duell zwischen Hermann Maier und Stephan Eberharter mit dem 20. Super-G-Triumph des "Herminators" überstrahlte sportlich den Super-G-Tag, aber aus nationaler Optik standen Nadia Styger und auch Bruno Kernen den beiden Österreichern wenig nach. Die 25-jährige Schwyzerin schaffte nach x-Anläufen nicht nur den ersten Podestplatz, sondern gleich noch den ersten Sieg, identisch mit dem ersten Erfolg des Schweizer Frauen-Teams im ganzen Winter. Und Bruno Kernen erzielte als Fünfter sein bestes Resultat im ganzen Winter und egalisierte seine Allzeit-Bestleistung im Super-G.

Stygers Durchbruch nach 11 Top-Ten-Plätzen

Im kriselnden Swiss-Ski-Team ist Nadia Styger die einzige, die gegenüber dem letzten Winter einen markanten Leistungsanstieg aufweist. Elfmal fuhr die 25-Jährige aus Sattel im Kanton Schwyz in drei verschiedenen Disziplinen in die Top-Ten; sie war Vierte, Fünfte und Sechste, aber ein Podestplatz wollte und wollte sich nicht einstellen. "Es hat mich schon aufgewühlt, als Fränzi Aufdenblatten oder Sylviane Berthod dies gelang, ich aber vergeblich diesem Ziel nachrannte", bekannte Styger. "Ich mochte es ihnen zwar gönnen, aber ich wäre auch gerne da oben gestanden." Am knappsten war es in der Abfahrt vom St. Moritz, als Maria Riesch sie mit der Nummer 31 noch um einen Hundertstel vom Podest bugsierte.

Und nun stand sie in Sestriere im Ziel, wieder mit einer Bestzeit und wartete noch auf sieben Konkurrentinnen. "Nachdem ich eine halbe Sekunde Vorsprung aufwies, hoffte ich, es könnte mit einem Podestplatz klappen, aber es war eine fürchterliche Wartezeit." Suchet und Meissnitzer fuhren deutlich langsamer, Riesch, wieder sie, schlich sich bis auf 32/100 an sie heran, Dorfmeister auf 36/100.

Noch standen die drei Besten oben, die noch um die Super-G-Kugel kämpften: Gerg - Montillet - Götschl. Als Gerg langsamer war, stand endlich der ersehnte erste Podestplatz fest. Und als auch noch Montillet und Götschl ihre Marke verpassten, war der erste Schweizer Frauen-Sieg in diesem Winter Tatsache, und der erste Super-G-Sieg seit Corinne Rey-Bellet im Jahr 2001, ebenfalls bei einem Weltcup-Finale. "Dieser Sieg ist wichtig für das ganze Team", freute sich Styger.

Bruno Kernen noch nie besser

Zu den ersten Gratulanten gehörte Bruno Kernen, der drei Stunden vorher im Schatten des Duells Maier - Eberharter als Fünfter ebenfalls einen Exploit geschafft hatte. Noch nie war er in dieser Disziplin besser, 1996 in Lillehammer und 2002 im Val Gardena war er ebenfalls Fünfter geworden, dazwischen wollte er nach einem Endlos-Tief in dieser Disziplin überhaupt nicht mehr starten. Nun befindet er sich in beiden Speed-Sparten in der ersten Startgruppe.

"Heute habe ich gleich zwei Ziele erreicht", meinte Kernen, "die erste Gruppe und die 400-Punkte-Marke". Damit holte er die Startberechtigung für den Riesenslalom vom Samstag und muss die Weltcup-Saison noch zwei Tage verlängern. "Ein versöhnlicher Abschluss", meinte Kernen, "vor allem wenn man den miserablen Saisonstart berücksichtigt." Aus den Diskussionen um die Nachfolge von Karl Frehsner will er sich raushalten, es wird bereits sein 8. Cheftrainer sein. Mit einem Schmunzeln fügt er an: "Dann fällt hinterher auch das Ausrufen leichter...".

Mit den weiteren Rängen 6, 10 und 13 durch Cuche, Hoffmann und Tobias Grünenfelder kam die zweitbeste Bilanz des Winters zustande. Grünenfelder kehrt damit in die Nationalmannschaft zurück, Hoffmann verpasste die erste Gruppe nur um zwei Ränge.

Auf einer andern Ebene kämpften die beiden Giganten Maier und Eberharter. Maier rappelte sich nach seiner Schlappe am Vortag, an dem er erst zum zweiten Mal in seiner Karriere einen Nuller in der Abfahrt kassiert hatte, wieder hoch und bot eine einmalige Demonstration. So übertraf er den scheinbar perfekt fahrenden Eberharter gleich noch um 0,63 Sekunden und baute seinen Weltcup-Vorsprung auf 42 Punkte aus. "Das war meine beste Fahrt seit meinem Unfall", fand Maier, "ich musste aufpassen, dass ich nach meinem Ärger am Vortag das Gleichgewicht zwischen Aggressivität und Geduld halten konnte."

Theoretische Chancen auf den Gesamtsieg besitzen auch noch Benjamin Raich (4. im Super-G, -152 Punkte) und Bode Miller (Ausfall, -167 Punkte). Bei den Frauen baute Anja Pärson als 6. ihren Vorsprung vor Renate Götschl, die nur 7. wurde, auf 77 Punkte aus. Die Österreicherin hielt sich mit dem Gewinn der Super-G-Kugel schadlos, nachdem sie am Vortag schon jene in der Abfahrt gewonnen hatte.

(von Richard Hegglin, Sestriere/Si)

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