Ski alpin: Früher K.o. für Nef und Oester im ersten K.o.-Slalom

publiziert: Sonntag, 15. Dez 2002 / 16:08 Uhr

(Si) Sonja Nef und Marlies Oester, die beiden einzigen Qualifizierten aus dem Schweizer Team, gingen bereits in der ersten Runde des ersten K.o.-Slaloms der Skigeschichte in Sestriere K.o. Erste Siegerin wurde die Schwedin Anja Pärson.

Die Schwedin Anja Pärson gewinnt den ersten k.o.-Slalom der Skigeschichte. (Archiv)
Die Schwedin Anja Pärson gewinnt den ersten k.o.-Slalom der Skigeschichte. (Archiv)
Männer-Chef Angelo Maina, viele Jahre Sportdirektor beim FC Lugano und als Fussballer mit den Gesetzen des Cup-Systems bestens vertraut, brachte diese Premiere im Weltcup auf den Punkt: "Er heisst K.o.-Slalom, und in einem solchen Wettbewerb muss man akzeptieren, dass Glück und Pech dazu gehören. Er kann sich zu einem sehr spannenden Wettbewerb entwickeln." Ansonsten waren die Meinungen ziemlich geteilt.

Pechvogel Sonja Nef: Beim 5. Tor Stock verloren

Selbst Sonja Nef, das prominenteste Opfer des K.o.-Slaloms meinte: "Es hätte Spass gemacht, aber so natürlich nicht." Die Appenzellerin, die am Samstag in der Qualifikation, in der die 30 Startplätze fürs Rennen ermittelt wurden, klare Bestzeit aufstellte und damit als Nummer 1 gesetzt war, verlor im Duell mit der Österreicherin Carina Raich (Nr. 30) bereits beim 5. Tor den Stock und schied aus. "Mit nur einem Stock bist du chancenlos."

Bei der Zwischenzeit führte die Schweizerin trotz des Handicaps noch mit 0,44 Sekunden, doch dann unterlief ihr ein kleiner Fehler, und im flachen Schlussteil musste sie die junge Österreicher um 0,10 Sekunden passieren lassen. "Hier hätte ich die Stöcke am meisten gebracht", meinte Nef. "So etwas ist mir in der ganzen Karriere noch nie passiert. Schade, denn ich bin im Slalom in guter Form. Das hat mir auch die Bestzeit in der Qualifikation bestätigt."

Auch für Marlies Oester war bereits die erste Runde Endstation, in der das Feld in direkten Duells von 30 auf 18 (15 in direkten Duells sowie die drei zeitbesten Verliererinnen, sogenanne Lucky Loser) reduziert wurde. Die Bernerin verlor gegen die Deutsche Monika Bergmann um 17 Hundertstel und klassierte sich schliesslich als 21., knapp vor Sonja Nef (23.).

"Die ganze Saison müsste ich nicht solche Rennen haben", fand Marlies Oester, "aber sonst ist der Unterschied zu einem normalen Rennen nicht gross: Trotz Duellen fährt man primär gegen die Zeit". Und da war die letztjährige Siegerin von Berchtesgaden mit sich nicht ganz zufrieden: "Ich kann die Trainingsleistungen noch nicht umsetzen und bringe im Flachen keinen Zug auf die Ski." Die andern Schweizerin waren in der Qualifikation gescheitert, Corina Grünenfelder als 35. und die junge Sandra Gini als 46.

Anja Pärson eine würdige Siegerin

Überraschungen brachte dieser Wettkampfmodus keine. Die besten Slalomfahrerin (ausser Sonja Nef) waren auch diesmal vorne. Die amtierende Slalom-Weltmeisterin Anja Pärson gewann 0,02 Sekunden vor Tanja Poutiainen (Fi), Nicole Hosp (Ö) und Janica Kostelic (Kro). Einzig die fünftklassierte Sarka Zahrobska, ein erst 17-jährige Tschechin mit Startnummer 40, fiel aus dem Rahmen. Aber sie wird man künftig auch in normalen Rennen im Auge behalten müssen.

Anja Pärson hatte schon den letzten Slalom dieser Saisons in Aspen für sich entschieden und ist jetzt im Alter vor 22 Jahren bereits siebenfache Weltcupsiegerin. Sie gibt mit ihrer Meinung über diesen K.o-Slalom den allgemein herrschenden Trenhd ziemlich präzis wieder: "Ich habe ein zwiespältiges Gefühl und möchte solche Rennen nicht mehr als ein-, zweimal im Jahr. Ganz fair sind sie nicht, wenn Fahrerinnen mit schlechterern Zeiten weiterkommen können. Und ich frage mich auch, ob mehr Zuschauer angelockt werden, wenn der Austragungsmodus doch recht kompliziert ist."

Durchgefallen ist dieser Modus mit einem Qualifikationsrennen, zwei K.o-Läufen und einem Final in einem Durchgang mit neun Läuferinnen bei den Österreichern, die aber allem, was aus dem Haus der FIS kommt, extrem kritisch gegenüber stehen. "Sportlich hat man da völlig daneben gegriffen", meinte der neue Frauen-Chef und Frehsner-Nachfolger Herbert Mandl.

Vor allem ein Punkt ist korrekturbedürftig: Bei einem "toten Rennen" dürfen nicht beide Fahrerinnen weiterkommen, sondern muss die vorhergehende Laufzeit herangezogen werden. Sonst steht dem Zufall tatsächlich Tür und Tor offen. Und das wäre schade für diesen neuen Wettbewerb, der -- mit einem guten Speaker -- durchaus Perspektiven hat.

(Richard Hegglin/sda)

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