Ski alpin: Sieg und Abfahrts-Weltcup für Stephan Eberharter

publiziert: Samstag, 6. Mrz 2004 / 12:57 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Mrz 2004 / 15:34 Uhr

Stephan Eberharter holte in der Weltcup-Abfahrt von Kvitfjell (No) zum Doppelschlag aus: Der knapp 35-Jährige gewann 4 Hundertstel vor Fritz Strobl das Rennen und damit auch auch den Abfahrts-Weltcup. Mit Ambrosi Hoffmann (7.) und Didier Cuche (8.) fuhren zwei Schweizer in die Top 10.

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"Ich habe mir früher nie konkrete Ziele gesetzt. Aber auf diese Saison war dies anders. Den Abfahrts-Weltcup wollte ich unbedingt gewinnen. Deshalb ist meine Freude heute eine ganz spezielle", erklärte Stephan Eberharter nach seinem vierten Saisonerfolg. In Chamonix, in Kitzbühel und in Garmisch hatte er zuvor triumphiert und nach nach seinem Sieg in Kvitfjell kann er nun in der letzten Abfahrt beim Saison-Finale in Sestriere nicht mehr vom Abfahrts-Thron gestossen werden.

Eberharters Triplette

Zum dritten Mal hintereinander steht Eberharter als Weltcupsieger in der Abfahrt fest. Eine solche Serie haben erst drei Fahrer hinlegen können: Der Österreicher Franz Klammer (1975 - 1978), der Innerschweizer Franz Heinzer (1991 - 1993) und der Franzose Luc Alphand (1995 - 1997).

"Eine fehlerfreie Fahrt", befand Eberharter, "wars nicht. Aber dank meinem guten Material reichte es halt doch." In Garmisch war ihm Fritz Strobl bis auf 9 Hundertstel nahe gekommen, diesmal entschieden 4 Hundertstel für Eberharter. Fritz Strobl (Salomon) war neben Stöckli-Pilot Hoffmann der Einzige, der sich in die Atomic-Übermacht (7 Fahrer unter den ersten 9) mischen konnte.

Hermann Maier wieder Weltcup-Leader

Im Vierkampf um den Gesamt-Weltcup machte Eberharter dank seinem 29. Weltcupsieg, dem 18. in der Abfahrt, gegenüber seinen drei Gegnern deutlich Boden gut. Hermann Maier musste sich -- unmittelbar hinter den beiden Schweizer Hoffmann und Cuche -- mit Platz 9 bescheiden, Benjamin Raich (17.) und insbesondere Bode Miller (26.) sammelten nur wenige Punkte. Miller büsste dadurch seine Weltcup-Führung wieder an Maier ein. Maier liegt neu 16 Punkte vor Miller, aber nur noch 44 vor Eberharter. Raichs Rückstand beträgt mittlerweile 92 Punkte.

Die Schweizer brachten zwar zwei Mann in die Top 10, doch die aufgrund des Trainings gestiegenen Erwartungen konnten dennoch nicht vollumfänglich erfüllt werden. Davon ausgenommen ist gewiss Ambrosi Hoffmann, der mit neuem Material nach Kvitfjell angerückt war und im Training noch viel Zeit eingebüsst hatte. "Ich bin zufrieden", meinte Hoffmann, "im obersten Abschnitt bin ich vielleicht etwas zu brav gefahren, aber wichtig war, dass ich aufs Rennen hin bezüglich Material eine gute Abstimmung gefunden habe." Nur 37 Hundertstel fehlten Hoffmann zu Platz 3, den der französische Vorjahressieger Antoine Dénériaz belegte.

Accola im Finale mit dabei

Auch Hoffmanns Stöckli-Markenkollege Paul Accola gelang eine gute Fahrt. Accola realisierte als 15. sein drittbestes Saison-Ergebnis in der Abfahrt und qualifizierte sich dadurch für das Finale in Sestriere, wo die Schweizer zu fünft vertreten sein werden (Cuche, Hoffmann, Kernen, Défago und Accola).

Didier Cuche wertete seinen 8. Rang weniger euphorisch. "Ich habe mehr erwartet", gab der Neuenburger unumwunden zu. Besser klassiert war er in diesem Winter zwar erst zweimal (bei seinem Sieg in Garmisch und als 7. in Kitzbühel), doch in Kvitfjell wäre für ihn gewiss mehr drin gelegen: "Ich beging zwei kleinere Fehler, die man sich nicht erlauben darf, um aufs Podest zu kommen." Am Ende fehlten ihm 38 Hunderststel zu Platz 3.

Einen leicht frustrierten Eindruck machte Bruno Kernen, der sich keines grossen Fehlers bewusst war, und dennoch nicht über Platz 24 hinaus kam. Er scheint in diesem Winter mit seinem Material (Rossignol) nicht sonderlich gut bedient und ist einer jener, die wohl froh sind, wenn sich die Saison dem Ende zuneigt. Ansonsten verdiente sich nurmehr der Adelbodner Konrad Hari eine positive Erwähnung: Der bereits 26-Jährige eroberte sich als 26. erstmals Weltcuppunkte in der Abfahrt.

Kvitfjell (No). Weltcup-Abfahrt der Männer.

Schlussklassement: 1. Stephan Eberharter (Ö) 1:43,41. 2. Fritz Strobl (Ö) 0,04 zurück. 3. Antoine Dénériaz (Fr) 0,36. 4. Daron Rahlves (USA) 0,45. 5. Hans Knauss (Ö) 0,48. 6. Bjarne Solbakken (No) 0,70. 7. Ambrosi Hoffmann (Sz) 0,73. 8. Didier Cuche (Sz) 0,74. 9. Hermann Maier (Ö) 0,86. 10. Alessandro Fattori (It) 0,89. 11. Klaus Kröll (Ö) 0,97. 12. Johann Grugger (Ö) 1,01. 13. Andreas Schifferer (Ö) 1,04. 14. Yannick Bertrand (Fr) 1,07. 15. Paul Accola (Sz) 1,17. 16. Kristian Ghedina (It) 1,27. 17. Benjamin Raich (Ö) 1,30. 18. Marco Büchel (Lie) und Michael Walchhofer (Ö) 1,32. 20. Roland Fischnaller (It) 1,35. 21. Patrik Järbyn (Sd) 1,40. 22. Didier Défago (Sz) 1,46. 23. Vincent Lavoie (Ka) 1,54. 24. Bruno Kernen (Sz) und Hannes Trinkl (Ö) 1,56. 26. Bode Miller (USA) und Konrad Hari (Sz) 1,66. 28. Pierre-Emmanuel Dalcin (Fr) 1,72. 29. Aksel Lund Svindal (No) 1,89. 30. Marc Bottollier (Fr) 1,98. Ferner: 37. Rolf von Weissenfluh 2,42. 38. Sämi Perren 2,45. 39. Tobias Grünenfelder 2,58. -- 51 Fahrer gestartet, 49 klassiert.

Technische Daten: Piste Olympiabakken, 3035 m Länge, 838 m HD, 40 Tore, Kurssetzer Helmut Schmalzl (FIS/It).

Männer. Gesamtwertung (nach 35 von 40 Prüfungen): 1. Hermann Maier (Ö) 1105. 2. Bode Miller (USA) 1089. 3. Stephan Eberharter (Ö) 1061. 4. Benjamin Raich (Ö) 1013. 5. Kalle Palander (Fi) 844. 6. Lasse Kjus (No) 824. 7. Daron Rahlves (USA) 782. 8. Hans Knauss (Ö) 716. 9. Michael Walchhofer (Ö) 706. 10. Rainer Schönfelder (Ö) 647. 11. Andreas Schifferer (Ö) 614. 12. Didier Cuche (Sz) 567. 13. Bjarne Solbakken (No) 558. 14. Fritz Strobl (Ö) 501. 15. Christoph Gruber (Ö) 462. 16. Giorgio Rocca (It) 430. 17. Ambrosi Hoffmann (Sz) 415. 18. Aksel Lund Svindal (No) 360. 19. Thomas Grandi (Ka) und Patrik Järbyn (Sd) 350. 21. Heinz Schilchegger (Ö) 340. 22. Antoine Dénériaz (Fr) 335. 23. Truls Ove Karlsen (No) und Manfred Mölgg (It) 326. 25. Mario Matt (Ö) 312. 26. Bruno Kernen (Sz) 311. 27. Manfred Pranger (Ö) 287. 28. Pierrick Bourgeat (Fr) 284. 29. Johann Grugger (Ö) 275. 30. Ivica Kostelic (Kro) 271.

Ferner: 32. Silvan Zurbriggen 264. 35. Didier Défago 258. 48. Tobias Grünenfelder 162. 49. Paul Accola 151. 75. Franco Cavegn 74. 95. Urs Imboden und Rolf von Weissenfluh 34. 108. Marco Casanova 21. 124. Konrad Hari 11.

Abfahrt (nach 11 von 12 Rennen): 1. Stephan Eberharter (Ö) 771. 2. Hermann Maier (Ö) 537. 3. Daron Rahlves (USA) 527. 4. Michael Walchhofer (Ö) 458. 5. Fritz Strobl (Ö) 432. 6. Hans Knauss (Ö) 421. 7. Antoine Dénériaz (Fr) 335. 8. Lasse Kjus (No) 316. 9. Didier Cuche (Sz) 294. 10. Andreas Schifferer (Ö) 272.

Ferner: 11. Ambrosi Hoffmann 267. 15. Bruno Kernen 205. 21. Didier Défago 129. 24. Paul Accola 86. 30. Franco Cavegn 74. 37. Rolf von Weissenfluh 34. 44. Tobias Grünenfelder 20. 52. Konrad Hari 5.

Nationen (nach 66 von 75 Prüfungen): 1. Österreich 15097 (Männer 9398+Frauen 5699). 2. Italien 4595 (2873+1722). 3. USA 4442 (2263+2179). 4. Schweiz 4214 (2302+1912). 5. Deutschland 3701 (326+3375). 6. Frankreich 3645 (1618+2027). 7. Norwegen 2954 (2334+620). 8. Schweden 2879 (890+1989). 9. Finnland 1590 (976+614). 10. Kanada 1440 (630+810). 11. Slowenien 776 (526+250). 12. Kroatien 433 (271+162). 13. Tschechien 295 (42+253). 14. Spanien 289 (0+289). 15. England 225 (86+139). 16. Liechtenstein 209 (188+21). 17. Japan 207 (171+36). 18. Slowakei 192 (0+192). 19. Russland 26 (26+0). 20. Andorra 12 (12+0). 21. Australien 10 (10+0). 22. Belgien 3 (0+3).

(rr/Si)

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