Ski alpin: Styger gute Sechste in der Abfahrt

publiziert: Sonntag, 18. Jan 2004 / 12:16 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 18. Jan 2004 / 15:06 Uhr

Die drei aktuell "schnellsten Damen" haben die Abfahrten in Cortina dominiert. Hilde Gerg siegte am Samstag, Carole Montillet am Sonntag, und Renate Götschl wurde zweimal Zweite. Nadia Styger als Achte und Sechste war jeweils beste Schweizerin.

Nadia Styger wusste in Cortina zu gefallen.
Nadia Styger wusste in Cortina zu gefallen.
Ob die Sonne scheint, der Himmel bedeckt ist oder Schneefall wie am Wochenende die Aufgabe erschwert: Die Resultate der Schweizer Speedfahrerinnen gleichen sich fast wie ein Ei dem anderen.

Nach den Vorstellungen von Nadia Styger und Sylviane Berthod (10./14.) kann das in diesem Winter zum Standard gewordene Fazit gezogen werden: Die Athletinnen von Swiss-Ski waren wieder "bei den Leuten", in die vordersten Positionen des Klassements reichte es aber ein weiteres Mal nicht. Wer auf den lang ersehnten Podestplatz gehofft hatte, musste sich erneut vertrösten lassen.

Erst einmal besser

Gleichwohl förderten die beiden Abfahrten, die witterungsbedingt um 400 Meter verkürzt und oberhalb des Tofana-Schusses gestartet wurden, Erfreuliches zutage. Nadia Styger war in dieser Sparte erst einmal, als Vierte im Dezember in St. Moritz, derart weit vorne klassiert.

Dank der Gewissheit, sich mittlerweile im (erweiterten) Kreis der Besten etabliert zu haben, hat möglicher Ärger über das neuerliche Verfehlen eines absoluten Spitzenergebnisses bei der Schwyzerin keinen Platz. "Irgendwann wird es aufgehen", machte sich Nadia Styger selber Mut -- im Fall der 25-Jährigen sicher keine leeren Versprechungen. Die Worte zeugen vielmehr vom Vertrauen in die eigene Stärke, das die Hobby-Klavierspielerin aus Sattel sich mittlerweile angeeignet hat.

Berthod hat zu beissen

Sylviane Berthod, der das Selbstvertrauen im Super-G gänzlich abhanden gekommen ist, war nach dem völlig verpatzten Auftritt am Freitag zur erhofften Reaktion fähig -- obwohl die Ergebnisse noch nicht ihren persönlichen Erwartungen entsprechen.

Die Erleichterung vom Samstag war 24 Stunden später denn auch einer leisen Enttäuschung gewichen -- ein verständlicher "Sinneswandel" einer Athletin, die spätestens seit ihrem 4. Rang zu Beginn des Winters in Lake Louise die Gewissheit zurückgewonnen hat, dass sie in der Abfahrt wieder zu mehr fähig ist.

Eine klare Nummer 3 im Schweizer Abfahrtsteam fehlt gegenwärtig. Fränzi Aufdenblatten (20./31.) blieb nach ihrem famosen 7. Platz in Veysonnaz hinter den (gestiegenen) Erwartungen zurück, Catherine Borghi (28./26.) fährt mittlerweile auch in der Abfahrt ihrer Form und den eigenen Ansprüchen um Längen hinterher.

Seit dem gelungenen Saisonauftakt mit den Rängen 6 und 8 in Lake Louise passt bei der Waadtländerin nicht mehr allzu viel zusammen. Das Verflixte daran: Neben der Unsicherheit hat sich mittlerweile auch die Ratlosigkeit eingenistet.

Wie eine Wiedergeburt

Aus einem kurzzeitigen Tief hat sich derweil Carole Montillet gefahren. Die Französin hatte nach ihrem Doppelsieg in Lake Louise zuviele Gedanken an Disziplinen- und Gesamtweltcup verschwendet, hatte den Kopf für ihre eigentliche Aufgabe nicht mehr frei und stürzte in St. Moritz (7.) und Veysonnaz (13.) prompt ab.

Die Basis für ihren dritten Saisontriumph legte sie mit dem 3. Rang tags zuvor in der ersten Abfahrt. "Für mich war die Woche in Cortina wie eine Wiedergeburt", resümierte die Olympiasiegerin. Der Dreikampf um die kleine Kristallkugel für die beste Abfahrt ist jedenfalls neu lanciert. Renate Götschl führt die Zwischenwertung mit fünf Punkten vor Hilde Gerg und 24 vor Carole Montillet an.

Auch wenn sie einen Tag nach ihrem Sieg "nur" Vierte wurde und das rote Trikot an Renate Götschl abtreten musste, ist Hilde Gerg weiterhin die "personifizierte Konstanz" im Frauen-Weltcup. Nach elf Auftritten in Abfahrt und Super-G hat die Deutsche zwei Siege und sechs weitere Podestplätze auf dem Konto; als "schlechteste" Ergebnisse hat sie zwei 5. Plätze in ihrer Bilanz.

Und dies nur zehn Monate nach überstandener Operation am Kreuzband, das sie sich Anfang Dezember 2002 in der zweiten Abfahrt in Lake Louise -- einen Tag nach ihrem zuvor letzten Sieg in dieser Disziplin -- ohne zu stürzen gerissen hatte.

Für Hilde Gerg ist der Gesamtweltcup gleichwohl kein Thema. Die Absicht, am kommenden Samstag in Maribor erstmals in diesem Winter im Riesenslalom an den Start zu gehen, hat nichts mit der grossen Kristallkugel zu tun. Den "Riesen" betrachtet sie vielmehr als Basis für ihre weiteren Einsätze im Super-G.

Im Gegensatz zu Hilde Gerg darf sich Renate Götschl sehr wohl Gedanken über den Gesamtweltcup machen. Der Österreicherin genügten die beiden 2. Plätze, um Anja Pärson an der Spitze abzulösen.

Die Schwedin, die als 24. und 21. ihre ersten Weltcup-Punkte in der Abfahrt holte, liegt 71 Zähler zurück. Anja Pärson könnte indes den Spiess schon in wenigen Tagen wieder umdrehen; am Wochenende wird das Programm mit Riesenslalom und Slalom in Maribor fortgesetzt.

Derartige Gedanken mochten die Freude der Steirerin ebenso wenig zu trüben wie die beiden knapp verpassten Abfahrtssiege. Bei der abschliessenden Pressekonferenz übernahm sie jedenfalls noch einmal spontan das Zepter und stellte Carole Montillet und Lindsey Kildow gleich selber die Fragen. Die Amerikanerin war am Sonntag als Dritte erstmals unter die ersten drei gefahren und hatte als Einzige die Hegemonie des "Trio Grande", das alle sechs Abfahrten des Winters gewonnen hat, gestört.

Das Schlussklassement

Weltcup-Abfahrt der Frauen in Cortina. 1. Carole Montillet Fr Rossignol 1:16,27. 2. Renate Götschl Ö Salomon 1:16,50 0,23. 3. Lindsey Kildow USA Rossignol 1:16,51 0,24. 4. Hilde Gerg De Völkl 1:16,81 0,54. 5. Kirsten Clark USA Fischer 1:16,90 0,63. 6. Nadia Styger Sz Salomon 1:16,91 0,64. 7. Petra Haltmayr De Völkl 1:16,99 0,72. 8. Michaela Dorfmeister Ö Blizzard 1:17,18 0,91. 9. Chimene Alcott Gb Fischer 1:17,22 0,95. 10. Isolde Kostner It Fischer 1:17,42 1,15.

11. Alexandra Meissnitzer (Ö), Völkl, 1,20 zurück. 12. Emily Brydon (Ka), Salomon, 1,21. 13. Mélanie Suchet (Fr), Salomon, 1,28. 14. Sylviane Berthod (Sz), Salomon, 1,32. 15. Kelly Vanderbeek (Ka), Völkl, 1,33. 16. Julia Mancuso (USA), Rossignol, 1,34. 17. Maria Riesch (De), Head, 1,39. 18. Brigitte Obermoser (Ö), Blizzard, 1,47. 19. Lucia Recchia (It), Völkl, 1,56. 20. Daniela Ceccarelli (It), Dynastar, 1,57.

21. Anja Pärson (Sd), Salomon, 1,68. 22. Martina Schild (Sz), Völkl, 1,72. 23. Isabelle Huber (De), Rossignol, 1,73. 24. Martina Ertl (De), Rossignol, 1,75. 25. Regina Häusl (De), Salomon, 1,88. 26. Catherine Borghi (Sz), Fischer, 1,97. 27. Libby Ludlow (USA), Salomon, 2,03. 28. Tanja Schneider (Ö), Rossignol, 2,07. 29. Mojca Suhadolc (Sln), Rossignol, 2,09. 30. Jonna Mendes (USA), Fischer, 2,13.

31. Fränzi Aufdenblatten (Sz), Salomon, 2,14. Ferner: 42. Ella Alpiger (Sz), Fischer, 2,76. 48. Tanja Pieren (Sz), Rossignol, 4,21.

Die Weltcup-Stände

Gesamtwertung (nach 20 von 35 Wertungen): 1. Renate Götschl (Ö) 869. 2. Anja Pärson (Sd) 798. 3. Hilde Gerg (De) 760. 4. Carole Montillet (Fr) 692. 5. Martina Ertl (De) 584. 6. Michaela Dorfmeister (Ö) 574. 7. Nicole Hosp (Ö) 506. 8. Alexandra Meissnitzer (Ö) 484. 9. Kirsten Clark (USA) 443. 10. Maria Riesch (De) 354. 11. Nadia Styger (Sz) 330. 12. Tanja Poutiainen (Fi) 284. 13. Marlies Schild (Ö) 253. 14. Sonja Nef (Sz) 231. 15. Elisabeth Görgl (Ö) 220.Ferner: 21. Fränzi Aufdenblatten (Sz) 188. 25. Sylviane Berthod (Sz) 172. 36. Catherine Borghi 123. 38. Marlies Oester 121. 58. Martina Schild 68. 76. Corina Grünenfelder 33. 78. Lilian Kummer 29. 85. Ella Alpiger 25. 88. Tanja Pieren 20.

Abfahrt (nach 6 von 9 Rennen): 1. Renate Götschl (Ö) 440. 2. Hilde Gerg (De) 435. 3. Carole Montillet (Fr) 416. 4. Michaela Dorfmeister (Ö) 287. 5. Kirsten Clark (USA) 228. 6. Nadia Styger (Sz) 167. 7. Alexandra Meissnitzer (Ö) 164. 8. Sylviane Berthod (Sz) 162. 9. Maria Riesch (De) 161. 10. Lindsey Kildow (USA) 134. 11. Emily Brydon (Ka) 116. 12. Isolde Kostner (It) 108. 13. Catherine Borghi (Sz) 103. 14. Daniela Ceccarelli (It) 94. 15. Jonna Mendes (USA) 83. Ferner: 18. Fränzi Aufdenblatten 68. 29. Martina Schild 50. 44. Ella Alpiger 10.

Nationen (nach 39 von 75 Wertungen): 1. Österreich 9085 (Männer 5158+Frauen 3927). 2. Italien 2643 (1575+1068). 3. Frankreich 2529 (1023+1506). 4. USA 2501 (1066+1435). 5. Deutschland 2343 (135+2208). 6. Schweiz 2312 (972+1340). 7. Norwegen 1739 (1430+309). 8. Schweden 1613 (522+1091). 9. Kanada 905 (385+520). 10. Finnland 840 (519+321).

(David Bernold/Si)

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