Ski nordisch: Auch B-Probe von Varis positiv

Zwei Tage vor dem Beginn der WM hatte ein von den Finnen teamintern vorgenommener Hämoglobintest bei Varis einen Anteil roter Blutkörperchen von 15,5 Prozent ergeben, der die Teamärzte offenbar nicht aufschreckte. Bei früheren Untersuchungen war bei der Athletin ein Durchschnitt von 14,2 Prozent ermittelt worden. Am ersten Wettkampftag wies Varis sogar einen Wert von 16,4 auf. Sie wurde deshalb nicht zum Rennen über 15 km in klassischer Technik zugelassen und wegen gesundheitlicher Risiken für fünf Tage suspendiert.

Den hohen Anteil an roten Blutkörperchen, die den Sauerstofftransport im Blut verbessern, begründete die Langläuferin damals mit ihrem Aufenthalt nach den Trainingseinheiten in einem "Höhenzelt". Alles Lug und Trug. Dies ist das Fazit wissenschaftlicher Untersuchungen von Blut und Urin.

Dass Varis nach Ablauf der vorsorglichen Sperre die weiteren WM-Langläufe bestreiten durfte, ist damit zu erklären, dass EPO-Kontrollen mehr Zeit in Anspruch nehmen als andere Dopingtests und dass beim Vorliegen eines positiven Ergebnisses der Befund nochmals überprüft wird.

Der Vorstand des Internationalen Ski-Verbandes (FIS) wird an seiner Sitzung am 10. Mai in Stockholm über Sanktionen befinden. Die Regeln sehen eine zweijährige Sperre und die Aberkennung aller Resultate, Medaillen und Preise vor. Dies bedeutet, dass die finnische Staffel ihrer Silbermedaille im Val di Fiemme verlustig geht; mit Varis liefen Riikka Sirviö, Virpi Kuitunen und Pirjo Manninen, die schon vor zwei Jahren in Lahti dabei war, als die Staffel wegen Dopings disqualifiziert wurde. Gestrichen wird auch Varis´ 8. Rang über 30 km.

An einer Pressekonferenz des finnischen Verbandes enthiel sich Varis jeglichen Kommentars. Sie beschränkte sich auf den Hinweis, dass sie allfällige Sanktionen beim Internationalen Sportgericht (CAS) in Lausanne anfechten werde. Die Verbandsfunktionäre bekräftigten ihre Absicht, inskünftig die Sparten Ski alpin/Snowboard, Skisprung/Nordische Kombination sowie Langlauf aufzuteilen, damit bei weiteren Dopingfällen nicht der ganze Verband in ein schiefes Licht gerät.

(bert/sda)