Ski nordisch: Hannawald setzte Siegesserie fort

publiziert: Sonntag, 29. Dez 2002 / 16:46 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 29. Dez 2002 / 19:02 Uhr

(Si) Doppel-Olympiasieger Simon Ammann (27.) und Andreas Küttel (29.) sprangen zum Auftakt der Vierschanzentournee nur dank des K.o.-Systems in die Punkteränge. Eine triumphale Fortsetzung seines Siegeszuges feierte Sven Hannawald.

Sven Hannawald (GER) jubelt im Auslauf.
Sven Hannawald (GER) jubelt im Auslauf.
Die beiden besten Schweizer Skispringer konnten nach dem ersten Umgang ein Lächeln nicht verkneifen. Ihre Leistung entsprach gemessen an den Punkten bloss den Rängen 39 und 33 und hätte im Normalfall das Aus bedeutet. Doch die Siege in den Direktduellen von Ammann über Roberto Cecon (It) mit 0,1 (!) Zählern Vorsprung und Küttel über Kristoffer Jaafs (Sd) "schenkten" den Schweizern einen zweiten Versuch. Dieser brachte allerdings eher zusätzliche Verunsicherung denn Freude ins krisengeschüttelte Team. Ammann (91,6 km/h) und Küttel (91,8) fuhren mit der niedrigsten Anlaufgeschwindigkeit aller Teilnehmer über den Bakken.

"Ich sah zwei gute Sprünge", erklärte der frustrierte und ratlose Trainer Berni Schödler. Er habe mit zahlreichen Fachleuten gesprochen, mit Material und Anlaufposition gepröbelt: "Gleichwohl fehlt der Speed". Von der Möglichkeit, dass der eine oder andere Springer die Tournee verlassen wird und in Ruhe den Aufbau vorantreibt, wollte der Trainer des Jahres 2002 nichts wissen. "Das Wettkampfglück stand heute auf unserer Seite." Diesen Bonus wolle man nicht leichtfertig verspielen.

Doppel-Olympiasieger Ammann, im Vorjahr in Oberstdorf als Dritter auf dem Podest, musste sich mit Weiten von 107,5 und 108 m bescheiden. "Immerhin habe ich den optimalen Schwerpunkt in der Anlaufposition gefunden", meinte er. Der Sieg über Cecon war für ihn kein eigentliches Erfolgserlebnis. "Ich bin erst zufrieden, wenn ich wieder unter die Top Ten springe." Dafür hätte er im ersten Umgang zumindest acht Meter weiter segeln müssen.

Andreas Küttel lag nach dem ersten Durchgang noch knapp vor seinem Teamkollegen, fiel im zweiten aber vom 26. auf den 29. Platz zurück. "Ich gehe zu schnell in die Flugposition", gab sich der Einsiedler selbstkritisch. Über Nachteile im Materialsektor mochte Küttel nicht diskutieren. "Zuerst muss ich auf die rote Linie springen. Dann schauen wir weiter."

Hannawald behält Alleinherrschaft

Sven Hannawald scheint die Alleinherrschaft über die Tournee nicht abgeben zu wollen. Der 28-jährige Deutsche, der im letzten Jahr bei der 50. Ausgabe als erster Springer alle vier Wettbewerbe des Traditionsanlasses gewonnen hatte, siegte mit 5,4 Punkten vor Weltcup-Leader Martin Höllwarth (Ö) und dem Finnen Janne Ahonen. Damit standen im Allgäu die drei meistgenannten Favoriten auf den Gesamtsieg auf dem Podest.

Martin Schmitt -- Sieger in Oberstdorf 1998 bis 2000 -- schaffte als Vierter die Rückkehr in die Weltelite und ist damit zweiter deutscher Anwärter auf den Tournee-Gesamterfolg. Die Deutschen brachen mit der Rückkehr ihrer Routiniers auch die mannschaftliche Dominanz der Österreicher. Das Gastgeberland brachte sieben Springer in den Final, Österreich deren sechs.

Hannawald feierte nach Helmut Recknagel (De) 1959 erst als zweiter Springer fünf Siege in Serie und drehte eine Ehrenrunde im schwarz-rot-goldenen Fahnenmeer. "Der erste Sprung war eine Bombe", kommentierte "Hanni" seinen 125,5-m-Satz, der ihm viermal die Maximalnote 20 einbrachte (nur der österreichische Richter taxierte den Sprung mit 19,5 Punkten). "Vor dem Final war ich dann nervös und habe nach dem zweiten Sprung nicht richtig jubeln können, da ich mir des Sieges nicht sicher war." Als der Erfolg feststand, verneigte er sich vor den 18 000 Zuschauern.

Hannawald will nun nicht in Jubelstimmung verfallen, sondern möglichst rasch wieder in der täglichen Trainingsarbeit die nötige Konzentration finden. Auf Spekulationen bezüglich Wiederholung des Triumphes aus dem Vorjahr lässt sich der Schwarzwälder nicht ein, auch wenn die Parallelen zum Vorwinter eindeutig sind. Auch damals liess Hannawald die Qualifikation aus, schaffte Bestweiten im Training und flog anschliessend zum Sieg: "Ich habe wieder dieses Selbstbewusstsein", erklärte Hannawald. Aber Gedanken an den Tourneesieg sollten sich vorerst andere machen.

Oberstdorf (De).
51. Vierschanzen-Tournee. Grossschanze. 1. Springen, Schlussklassement: 1. Sven Hannawald (De) 263,1 (125,5 m/119 m). 2. Martin Höllwarth (Ö) 257,7 (122,5/119). 3. Janne Ahonen (Fi) 257,5 (124/118,5). 4. Martin Schmitt (De) 252,5 (121/119). 5. Andreas Kofler (Ö) 245,1 (117/120). 6. Roar Ljökelsöy (No) 243,6 (117/120). 7. Primoz Peterka (Sln) 239,7 (119,5/117). 8. Peter Zonta (Sln) 239,0 (119/116). 9. Thomas Morgenstern (Ö) 237,4 (123/110). 10. Florian Liegl (Ö) 236,8 (116/117,5). 11. Veli-Matti Lindström (Fi) 235,8 (119/114,5). 12. Damjan Fras (Sln) 235,5 (116/116,5). 13. Adam Malysz (Pol) 233,7 (118/113,5). 14. Andreas Goldberger (Ö) 231,7 (113/116). 15. Michael Uhrmann (De) 230,5 (117/113). Ferner: 17. Sigurd Pettersen (No) 229,9 (112/118,5). 27. Simon Ammann (Sz) 203,4 (107,5/108). 28. Andreas Widhölzl (Ö) 199,2 (109/105). 29. Andreas Küttel (Sz) 197,7 (109/105).

Stand nach dem 1. Durchgang: 1. Hannawald 138,9 (125,5 m). 2. Ahonen 134,2 (124). 3. Höllwarth 132,0 (122,5). 4. Morgenstern 131,4 (123). 5. Schmitt 127,8 (121). 6. Lindström (119) und Zonta (119), je 121,7. 8. Malysz 120,9 (118). 9. Uhrmann 119,6 (117). 10. Peterka (119,5) und Kofler (117), je 119,1. 12. Ljökelsöy 118,6 (117). 13. Stephan Hocke (De) 117,7 (116,5). 14. Fras (116) und Liegl (116), je 117,3. Ferner: 26. Küttel 103,7 (109). 29. Ammann 100,5 (107,5).

Stand im Weltcup (9/28): 1. Höllwarth 549. 2. Ahonen 487. 3. Pettersen 410. 4. Widhölzl 408. 5. Malysz 401. 6. Uhrmann 336. 7. Hannawald 324. Ferner: 37. Ammann 26. 40. Küttel 20. 55. Marco Steinauer 1.

(Hans Leuenberger/sda)

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