Ski nordisch: Langlauf-SM

Leonardi war nach ihrem Triumph am Engadiner Skimarathon und bei der Abwesenheit von Andrea Huber, Andrea Senteler und der verletzten Titelverteidigerin Laurence Rochat die logische Siegerin. Über 30 km kam die in Poschiavo lebende Tessinerin schon 1991 und 2001 zu Meisterehren. Aussergewöhnlich war der Vorsprung von 7:30 Minuten, den Leonardi bei ihrem insgesamt bereits achten Titelgewinn auf die zweitklassierte Seraina Mischol herauslief: So deutlich wurde bei den Frauen noch nie ein Rennen an nationalen Meisterschaften entschieden. Der klare Sieg spricht für Leonardis gute Spätform. "Schade, dass mein Timing in dieser Saison nicht stimmte. Die jetzige Form hätte mir an den Weltmeisterschaften mehr genützt", sagte die Tessinerin.

Wesentlich ausgeglichener verlief das Rennen der Männer, in dem Christian Stebler und Gion Andrea Bundi die Akzente setzten. Die beiden sprengten nach gut 30 Kilometern eine Vierergruppe, der noch die beiden eigentlichen Favoriten Patrik Mächler und Patrick Rölli angehörten. "Die letzten schweren Rennen kosteten Substanz, die mir im entscheidenden Moment fehlte", begründete Mächler seinen totalen Einbruch auf den letzten Kilometern. Das Duell gegen Bundi entschied Stebler sicher zu seinen Gunsten. Vier Kilometer vor dem Ziel musste der Bündner den Innerschweizer ziehen lassen. "Ich merkte, dass Gion Andrea mit seinen Kräften am Ende war und forcierte das Tempo", so der frühere dreifache Juniorenmeister. Nicht am Start waren Wilhelm Aschwanden, Beat Koch und der ebenfalls die klassische Technik vorziehende Reto Burgermeister.

Ganz überraschend kam für Christian Stebler der erste Titelgewinn in seiner zweiten Saison bei den Männern nicht. Wegen Rückenbeschwerden konnte er die Wettkampfsaison erst im Januar in Angriff nehmen und zerrte so von einer guten Spätform. Gute Resultate an der U23-WM verhalfen ihm auch zu einer nachträglichen WM-Selektion. Im Val di Fiemme kam er über 15 Kilometer zum Einsatz und wurde 37.

(rr/sda)