Ski nordisch: Martin Schmitt holte Weltcup-Führung zurück

Auf Rang 2 kam Risto Jussilainen (Fi). Dritter wurde Andreas Widhölzl (Ö). Der als einziger Schweizer gestartete Andreas Küttel (Einsiedeln) enttäuschte mit dem 41. Rang.

Nur gerade vier Tage konnte der Pole Adam Malysz das Leadertrikot behalten, ehe ihn Martin Schmitt wieder entthronte. Der Schwarzwälder gewann die hochstehende Konkurrenz mit Weiten von 128 und 130,5 m überlegen. «Ich bin mit meinem Comeback hoch zufrieden», sagte Schmitt, der die Weltcup-Prüfungen in Park City ausgelassen hatte und stattdessen in Neustadt trainierte und sich dabei noch den kleinen Finger der linken Hand brach. «Diese Pause habe ich gebraucht, um meine Stabilität wieder zurückzugewinnen. Die Sprünge sind jetzt wieder gut, aber noch nicht perfekt», sagte Schmitt, der in seinem Finger keine Schmerzen verspürte. Bei seinem Sieg auf der Olympiaschanze von 1992 verwendete Schmitt auch einen neuen Anzug und neue Skis, die er in der Wettkampfpause getestet hatte.

Mit seinem insgesamt 25. Weltcupsieg hat Schmitt in der «ewigen» Bestenliste mit dem drittplatzierten Österreicher Andreas Felder gleichgezogen. In Führung liegt Matti Nykänen (46 Siege) vor Jens Weissflog (33). Mit seinem Erfolg durchbrach Schmitt auch die Siegesserie von Adam Malysz, der zuletzt fünfmal hintereinander gewonnen hatte. Der Pole verkantete im 1. Durchgang bei der Landung und stürzte. Mit der zweitbesten Weite (129,5 m) im Finaldurchgang rückte er aber vom 20. Rang noch auf Platz 8 vor. «Es ist schade, dass er gestürzt ist», sagte Schmitt zum Missgeschick seines Gegner. «Aber ich hoffe, dass wir uns schon am Samstag in Sapporo ein Duell auf höchster Ebene liefern können.»

Nach dem 3. Platz in Harrachov erzielte Risto Jussilainen als Zweiter sein bestes Saisonergebnis. «Der erste Sprung war nicht optimal, aber der zweite war nahezu perfekt», sagte der Finne. «Wenn die Hocke gut ist, ist auch der Sprung gut», kommentierte Andreas Widhölzl seinen 3. Platz.

Sehr gute Arbeit leistete auch die Jury. Sie wählte die richtige Anlauflänge, so dass es bei ständig leichtem Rückenwind einen wirklich spannenden Wettkampf mit knappen Abständen hinter dem überragenden Schmitt gab. «Ich muss der Jury ein Kompliment machen. Der Anlauf hat so gepasst, dass wirklich der Beste mit dem letzten Sprung die Juryweite erreicht hat», sagte dazu der deutsche Assistenz-Trainer Wolfgang Steiert.

«Im Kopf hatte ich die richtige Idee für meinen Sprung, aber ich konnte sie nicht umsetzten», sagte der enttäuschte Andreas Küttel, der als einziger Schweizer nach Japan reiste, zu seinem 41. Platz.

(Kurt Henauer/sda)