Ski nordisch: Mittelmässige Bilanz der Schweizerinnen über 10 km

Die Erklärung des Schweizer Frauen-Trainers Erich Sterchi spiegelte die Bilanz, die nach dem Einsatz seiner vier Athletinnen zu ziehen war, ganz genau: "Mehr als Mittelmass haben wir nicht zu Stande gebracht. Mehr durfte auch nicht erwartet werden. Aber ich hätte mir schon ein besseres Resultat gewünscht."

Andrea Huber (27.) nahm nach einem gemäss eigener Einschätzung recht gut gelungenen Start etwas Tempo weg, um problemlos über die Distanz zu kommen. Wegen einer Erkältung hatte die St. Moritzerin rund eine Woche lang nicht mehr richtig trainieren können und auf die Weltcuprennen in Reit im Winkl (De) und Asiago (It) verzichten müssen. "Es kommt von Rennen zu Rennen besser", versprach die Bündnerin.

Seraina Mischol (33.) konzentrierte sich mehr auf ihre Lauftechnik als am Dienstag über 15 km, verspürte weniger Nervosität und war diesmal beim Intervallstart erwartungsgemäss besser in der Lage, im eigenen Rhythmus zu laufen. "Ich bin zufriedener als bei meinem ersten WM-Einsatz", meinte die Davoserin. Sorgen um die Staffel

Es sei nicht ihr Tag gewesen, erklärte Natascia Leonardi Cortesi (34.), die alles gab, was sie zu geben hatte. Möglicherweise habe sie, so vermutete die in Poschiavo wohnhafte Tessinerin, den Kräfteverschleiss im 15-km-Rennen noch gespürt. Laurence Rochat (39.) schliesslich litt schwer. Wegen ihrer Fussverletzung hatte sie bis vor drei Wochen nie in klassischer Technik laufen können und zuvor wochenlang nur alternativ trainieren können. Immerhin habe sie auf der ganzen Strecke habe kämpfen können, vermerkte die Westschweizerin als Positivum.

Die Verfassung seiner Athletinnen stellt Trainer Erich Sterchi vor die Frage, wen er für die Staffel am Montag nominieren soll. Der Entscheid wird erst nach der Doppelverfolgung getroffen. Andrea Huber und Nastascia Leonardi Cortesi können als gesetzt betrachtet werden. Schon jetzt zeichnet sich aber ab, dass der letztjährige Erfolg mit dem Gewinn der Bronzemedaille in Salt Lake City nicht wiederholt werden kann.

Vergleiche mit Jelena Välbe

Probleme von der Art der Schweizerinnen kennt Bente Skari nur vom Hörensagen. Die Norwegerin läuft und läuft und siegt und siegt. Gestern holte sie 21 Sekunden Vorsprung auf Kristina Smigun heraus, womit die Norwegerin lediglich ihre Überlegenheit bestätigte, die sie schon den ganzen Winter ausgespielt hatte. Die Frage dreht sich nun bloss darum, ob sie ihre Serie fortsetzen, die fünf Goldmedaillen, die Jelena Välbe (Russ) an der WM 1997 in Trondheim gewann, egalisieren oder gar überbieten kann.

Nach 7 km wurde die zweifache Mutter Hilde Pedersen von Skari eingeholt. Das norwegische Duo erreichte das Ziel gemeinsam, was Pedersen im Alter von 39 Jahren mit Bronze die erste Einzelmedaille ihrer Laufbahn eintrug. Je eine silberne Auszeichnung bei Olympia und WM in der Staffel bildeten bisher die Ausbeute der Norwegerin, die 1983/84 als Juniorin unter ihrem damaligen Namen Gjermundshaug eine der grossen Hoffnungen ihres Landes verkörperte. Später machte sie einen Abstecher zum Ski-Orientierungslauf, ehe Hilde G. Pedersen vor vier Jahren wieder zum Langlauf zurückkehrte.

Bonus-Medaille

Wie schon im Massenstartrennen am Dienstag kam Kristina Smigun gegen Skari nicht auf. "Die erste Runde ging gut. Dann begannen meine Beine zu übersäuern", erklärte die Estin, die sich dennoch über ihre Silbermedaille freute. Ihre Gegnerin verfüge einfach über die Stärke, in entscheidenden Phasen noch zulegen zu können, fügte Smigun an, die von einer "Bonus-Medaille" sprach, die sie gewonnen habe.

WM Val di Fiemme, Langlauf 10 km - Resultate

WM. Langlauf. Frauen. 10 km, Einzelstart: 1. Bente Skari (No) 25:47,0. 2. Kristina Smigun (Est) 0:21,0 zurück. 3. Hilde Pedersen (No) 0:29,7. 4. Gabriella Paruzzi (It) 1:06,8. 5. Olga Sawjalowa (Russ) 1:09,7. 6. Walentina Schewtschenko (Ukr) 1:14,2. 7. Petra Majdic (Sln) 1:16,8. 8. Beckie Scott (Ka) 1:29,8. 9. Lilja Wassiljewa (Russ) 1:30,1. 10. Kirsi Välimä (Fi) 1:31,8.

11. Annmari Viljanmä (Fi) 1:34,8. 12. Riikka Sirviö (Fi) 1:35,8. 13. Oxana Jatskaja (Kas) 1:35,9. 14. Pirjo Manninen (Fi) 1:36,7. 15. Natalja Korostelewa (Russ) 1:38,0. -- Ferner: 27. Andrea Huber 2:08,9. 33. Seraina Mischol 2:24,1. 34. Natascia Leonardi-Cortesi 2:24,2. 39. Laurence Rochat 2:54,5. -- 62 klassiert.

Si

(Toni Nötzli/sda)