Ski nordisch: Schweizer unter Wert geschlagen

publiziert: Sonntag, 4. Jan 2004 / 18:10 Uhr

Simon Ammann als 27. und Andreas Küttel mit verpasstem Finaldurchgang erlitten in Innsbruck an der dritten Station der Vierschanzentournee einen Rückschlag. Als Überraschungssieger feierte der Slowene Peter Zonta seinen ersten Weltcuperfolg.

Ammann wurde in Innsbruck nur 27..
Ammann wurde in Innsbruck nur 27..
Obwohl der bisherige Dominator Sigurd Pettersen wackelte, baute der Norweger als Vierter seinen Vorsprung in der Gesamtwertung sogar noch minim aus. Sein Verfolger, der nach dem ersten Durchgang führende Martin Höllwarth (Ö), patzerte im Final und liegt nun in der Gesamtwertung 26,9 Punkte (umgerechnet 15 Weitenmeter) zurück.

Doppel-Olympiasieger Ammann wollte eigentlich auf der weltweit wohl schönsten Sprunganlage nach den Top Ten greifen, landete aber nach den Rängen 14 und 13 als 27. wieder in den hinteren Regionen des Klassements. "Ich kam mit der Schanze nicht klar", meinte der enttäuschte Toggenburger nach den Flügen auf 117 und 115,5 m. Er habe nicht die nötige Rotation in den Flug gebracht, um eine günstigere Flugkurve zu erreichen. Die Tatsache, dass er im Duell der letzten beiden Olympiasieger von den Grossschanze gegen Kazuyoshi Funaki (Jap) zum zehnten K.o.-Sieg in Folge kam, vermochte ihn nicht zu trösten.

Verärgert zeigte sich Trainer Berni Schödler über den Auftritt von Andreas Küttel. Sein Schützling zeigte einen Sprung ohne Agressivität. Küttel, sonst ein kraftvoller Abspringer, kam nicht über 111 m hinaus. Zusätzlich wurmen dürfte den Einsiedler die Tatsache, dass sein Duellant Adam Malysz (Pol) mit bloss 115 m zu knacken gewesen wäre. Küttel hatte den Trainingssprung ausgelassen, um sämtliche Energie in den 1. Umgang zu stecken.

Grand Slam verpasst

Pettersens Traum vom "Grand Slam", dem Sieg an allen Tournee-Wettberwerben in der gleichen Saison, zerschlug sich in Innsbruck. Als 15. Springer, der mit einem Doppelerfolg im Gepäck anreiste, war er somit der Siebte, der dem Druck nicht Stand hielt. Am Gesamtsieg wird den Norweger aber mit grosser Wahrscheinlichkeit niemand mehr hindern können, zumal nun der Druck des Grand Slams, den bislang nur Hannawald erreicht hat, gewichen ist. Dabei schien der Tiroler Höllwarth den Spiess noch umzudrehen und nahm dem Norweger im ersten Durchgang über vier Zähler ab. Aber nebst einem nicht perfekten Sprung fehlten Höllwarth am Schluss auch die günstigen Winde.

Nachdem die Top-Springer im ersten Durchgang noch von idealen Verhältnissen profitiert hatten, liess gegen Ende des Wettkampfs die Hilfe von Petrus nach. So schaffte Veli-Matti Lindström (Fi) von Postion 11 noch den Vorstoss auf Rang 2, Zonta hievte sich als Achtklassierter an die Spitze. Trotz verkürztem Anlauf vermochte er seine 128 m aus Versuch eins noch um einen halben Meter zu überbieten.

"Ich habe lange auf diesen Sieg gewartet. Schon als kleiner Knabe träumte ich davon", erklärte der bald 25-jährige Slowene. "Ich zeigte heute den besten Sprung meiner Karriere." Aussenseiter Zonta, der bislang noch nie auf dem Podest gestanden hatte (ausgenommen Team-Bronze in Salt Lake City), kündete seinen Erfolg mit den Rängen 11 (Oberstdorf) und 5 (Garmisch) zumindest teilweise an.

Der Slowene liegt in der Tournee-Wertung nun auf Rang 3, will sich aber durch die Aussicht auf einen Podestplatz nicht verrückt machen lassen. "Wenn ich gut springe, kommt die richtige Platzierung von selbst."

Vorjahressieger Janne Ahonen kam in Innsbruck als Dritter erneut aufs Podest. Hoffnungen auf den dritten Gesamtsieg macht er sich keine mehr. Pettersen und Höllwarth scheinen der Konkurrenz enteilt. Vom drittklassierten Zonta bis zu Michael Uhrmann (De) als Achtem kommen gemäss dem Finnen neben ihm noch fünf weitere Springer für den dritten Gesamtrang in Frage.

Gastgeber-Nationen mussten unten durch

Zu den Verlierern von Innsbruck zählten die Skisprung-Nationen Österreich und Deutschland. Der ausser Form geratene Hannawald rettete als Neunter die Ehre seines Teams, Österreich brachte trotz 13 Springern im Starterfeld bloss Höllwarth (5.) und Morgenstern (7.) in die Top Ten.

Resultate

Schlussklassement: 1. Peter Zonta (Sln) 265,2 (128/128,5). 2. Veli-Matti Lindström (Fi) 253,9 (126,5/124). 3. Janne Ahonen (Fi) 253,8 (132,5/121). 4. Sigurd Pettersen (No) 251,8 (131/120). 5. Martin Höllwarth (Ö) 251,7 (131,5/117,5). 6. Noriaki Kasai (Jap) 249,5 (127/120,5). 7. Thomas Morgenstern (Ö) 247,6 (128,5/118,5). 8. Lars Bystöl (No) 245,7 (130/116,5). 9. Sven Hannawald (De) 244,4 (128/117,5). 10. Georg Späth (De) 242,6 (127,5/117).

11. Michael Uhrmann (De) 242,0 (125,5/119,5). 12. Akira Higashi (Jap) 237,3 (124,5/119). 13. Maximilian Mechler (De) 236,0 (127,5/115). 14. Björn Einar Romören (No) 234,5 (121/119). 15. Wolfgang Loitzl (Ö) 233,2 (119/120). -- Ferner: 19. Roar Ljökelsöy (No) 231,7 (122,5/116,5). 20. Martin Schmitt (De) 228,1 (120/117). 25. Adam Malysz (Pol) 218,4 (115/118). 27. Simon Ammann (Sz) 217,5 (117/115,5). -- Nicht im Final: 42. Kazuyoshi Funaki (Jap) 100,6 (112/Verlierer im K.O.-Duell gegen Ammann). 44. Andreas Küttel (Sz) 99,8 (111/Verlierer im K.O.-Duell gegen Malysz).

Stand nach dem 1. Durchgang: 1. Höllwarth 139,2 (131,5). 2. Bystöl 135,5 (130). 3. Ahonen 135,0 (132,5). 4. Pettersen 134,8 (131). 5. Morgenstern 133,3 (128,5). 6. Hannawald 133,9 (128). 7. Späth 131,5 (127,5). 8. Zonta 131,4 (128). 9. Kasai 131,1 (127). 10. Mechler 129,5 (127,5). -- Ferner: 27. Ammann 109,6 (117/Sieger gegen Funaki). 29. Malysz 106,5 (115/Sieger gegen Küttel).

Tournee-Wertung (3/4): 1. Pettersen 800,8. 2. Höllwarth 773,9. 3. Zonta 760,2. 4. Morgenstern 754,0. 5. Späth 752,6. 6. Ahonen 751,3. 7. Kasai 751,1. 8. Uhrmann 748,5. 9. Hannawald 719,2. 10. Rok Benkovic (Sln) 713,6. 11. Mechler 711,2. -- Ferner: 16. Ammann 691,8. 17. Malysz 690,2. 19. Schmitt 662,4. 22. Küttel 563,8. 44. Funaki 201,8. -- 67 klassiert.

WC-Stand (8/25): 1. Pettersen 456. 2. Ahonen 398. 3. Roar Ljökelsöy 347. 4. Höllwarth 312. 5. Malysz 287. 6. Lindström 282. 7. Zonta 251. 8. Hannawald 243. 9. Kasai 236. 10. Tami Kiuru (Fi) 214. -- Ferner: 27. Ammann 60. 28. Küttel 56. -- 61 klassiert.

(von Hans Leuenberger, Innsbruck/Si)

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