Skilling beteuert weiter Unschuld

publiziert: Dienstag, 24. Okt 2006 / 15:43 Uhr

Houston - Knapp fünf Jahre nach der spektakulären Pleite des US- Energiehändlers Enron ist der frühere Konzernchef Jeffrey Skilling zu mehr als 24 Jahren Haft verurteilt worden.

Jeffrey Skilling hält sich für unschuldig.
Jeffrey Skilling hält sich für unschuldig.
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Skilling beteuert weiter seine Unschuld und will Berufung einlegen. «Verbrechen dieser Grössenordnung verdienen eine harte Strafe», sagte Richter Simeon Lake bei der Verkündung des Strafmasses im texanischen Houston. Der 52-jährige Ex-Manager habe mit seinen Verbrechen «hunderte, wenn nicht tausende Menschen» in die Armut gestürzt.

Bereits im Mai hatten zwölf Geschworene Skilling des Betrugs, Insiderhandels und der Verschwörung in 19 Fällen für schuldig gesprochen. Es ist das letzte Kapitel in einem der bedeutendsten Wirtschaftsprozesse der US-Geschichte.

Ingesamt wurde er zu 292 Monaten Haft verurteilt. Ausserdem muss er Privatvermögen im Gesamtwert von rund 45 Mio. Dollar (56 Mio. Fr.) abtreten. Maximal hatte ihm eine Haftstrafe von 185 Jahren gedroht.

Zweitgrösste Firmenpleite der US-Geschichte

Der Kollaps von Enron im Dezember 2001 ist nach dem späteren Bankrott des Telefonriesen WorldCom die bis heute zweitgrösste Firmenpleite der US-Geschichte. Erst kurz vor dem Zusammenbruch war damals ans Licht gekommen, dass Enron Schulden in Höhe von schätzungsweise 40 Mrd. Dollar in seinen Bilanzen verschleiert hatte.

Durch die Pleite verloren Tausende von Beschäftigten ihren Job, und viele zudem ihre in Firmenaktien angelegte Altersversorgung. Hinzu kamen Schäden für Börsenanleger in Milliardenhöhe.

Keine Reue

Während des Prozesses hatte der frühere Starmanager keine Reue gezeigt. Skilling nahm sein Strafmass äusserlich ungerührt zur Kenntnis. Auf die Frage von Reportern, warum er nicht durch ein Geständnis eine mildere Strafe zu erreichen versucht habe, entgegnete er, dass er nicht Taten zugeben könne, die er nicht begangen habe: «Ich bin unschuldig.»

Skilling hatte den Konzern nur sechs Monate lang geleitet und den Posten im August 2001 aus «persönlichen Gründen» abgegeben - kurz bevor die Bilanzmanipulationen ans Licht kamen. Der 52-Jährige befindet sich nun mit einer elektronischen Fessel unter Hausarrest, bevor er sich zu einem zunächst noch nicht festgesetzten Termin in ein Gefängnis im US-Bundesstaat North Carolina an der Ostküste begeben muss.

(fest/sda)

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