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Pause für Fluglotsen in der Nacht zulässig
Skyguide: «Alles lief schief»
publiziert: Mittwoch, 3. Jul 2002 / 17:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Jul 2002 / 19:10 Uhr
Zürich - Die beiden diensttuenden Fluglotsen der Schweizer Flugsicherung Skyguide haben in der Nacht des Flugzeugunglücks offenbar nicht gegen eine interne Weisung verstosssen. In der Nacht ist eine Pause für Fluglotsen zulässig. Und trotzdem: «Alles, was schief laufen kann, ist in dieser Nacht schief gelaufen», sagte Skyguide-Mediensprecher Patrick Herr.
Laut einer Medienmitteilung der Firma Skyguide vom Mittwoch darf ein Fluglotse nach Absprache mit seinem Kollegen in die Pause. Damit wurden frühere Aussagen von Skyguide-Verantwortlichen präzisiert. Die Weisung, von der bislang die Rede war, werde gemäss geltender Usanz und im Einverständnis mit der Betriebsleitung im Nachtdienst nicht angewendet, schreibt Skyguide.
Keine grösseren Teams
Was die Grösse des Teams während der Nacht betrifft, plant Skyguide laut Mediensprecher Patrick Herr keine Sofortmassnahmen. Entscheidend für Skyguide sei die Frage nach den Gründen für das Verhalten jenes Fluglotsen, der mit der russischen Maschine in Funkkontakt stand. Mehr Personal hätte an diesem Verhalten aus heutiger Sicht nichts geändert.
Zudem sei es in der Flugsicherung allgemein üblich, bei geringem Luftverkehrsaufkommen während der Nacht mit einem kleinen Team zu arbeiten. Sollten neue Erkenntnisse aber darauf hinweisen, dass die personelle Besetzung etwas mit dem Unglück zu tun gehabt habe, werde man die Arbeitsabläufe überprüfen.
Der verantwortliche Lotse befindet sich laut Herr immer noch in psychologischer Betreuung. Wann er von den Untersuchungsbehörden aus Deutschland und der Schweiz befragt werden kann, steht noch nicht fest. Betreuung können auch alle anderen Skyguide-Lotsen in Anspruch nehmen.
Neben der Frage nach dem Verhalten des Fluglotsen stellen sich für Skyguide aber auch die Frage, wieso der Tupolew-Pilot nicht sofort auf den Sinkbefehl reagiert habe. Abzuklären sei schliesslich auch, wieso die Alarmssysteme der Flugzeuge nicht reagiert, respektive miteinander kommuniziert hätten.
Verantwortung wahrnehmen
«Alles, was schief laufen kann, ist in dieser Nacht schief gelaufen», sagte Herr. Beim Unglück von Montagnacht sei die Verantwortung verteilt gewesen. Wo Skyguide in der Verantwortung stehe - bezüglich des Fluglotsen - wolle man dazu stehen.
Zu der am Dienstag zweimal korrigierten Zeitspanne zwischen der ersten Warnung an den Tupolew-Piloten und der Kollision sagte Herr, die erste Angabe von anderthalb Minuten habe auf einer Rohabschrift des Funkverkehrs beruht.
Die spätere Feinabschrift habe eine Zeitspanne von rund einer Minute ergeben. Die nun gültige Zeit von 50 Sekunden beruhe auf einer Datenanalyse der deutschen Untersuchungsbehörden.
Keine grösseren Teams
Was die Grösse des Teams während der Nacht betrifft, plant Skyguide laut Mediensprecher Patrick Herr keine Sofortmassnahmen. Entscheidend für Skyguide sei die Frage nach den Gründen für das Verhalten jenes Fluglotsen, der mit der russischen Maschine in Funkkontakt stand. Mehr Personal hätte an diesem Verhalten aus heutiger Sicht nichts geändert.
Zudem sei es in der Flugsicherung allgemein üblich, bei geringem Luftverkehrsaufkommen während der Nacht mit einem kleinen Team zu arbeiten. Sollten neue Erkenntnisse aber darauf hinweisen, dass die personelle Besetzung etwas mit dem Unglück zu tun gehabt habe, werde man die Arbeitsabläufe überprüfen.
Der verantwortliche Lotse befindet sich laut Herr immer noch in psychologischer Betreuung. Wann er von den Untersuchungsbehörden aus Deutschland und der Schweiz befragt werden kann, steht noch nicht fest. Betreuung können auch alle anderen Skyguide-Lotsen in Anspruch nehmen.
Neben der Frage nach dem Verhalten des Fluglotsen stellen sich für Skyguide aber auch die Frage, wieso der Tupolew-Pilot nicht sofort auf den Sinkbefehl reagiert habe. Abzuklären sei schliesslich auch, wieso die Alarmssysteme der Flugzeuge nicht reagiert, respektive miteinander kommuniziert hätten.
Verantwortung wahrnehmen
«Alles, was schief laufen kann, ist in dieser Nacht schief gelaufen», sagte Herr. Beim Unglück von Montagnacht sei die Verantwortung verteilt gewesen. Wo Skyguide in der Verantwortung stehe - bezüglich des Fluglotsen - wolle man dazu stehen.
Zu der am Dienstag zweimal korrigierten Zeitspanne zwischen der ersten Warnung an den Tupolew-Piloten und der Kollision sagte Herr, die erste Angabe von anderthalb Minuten habe auf einer Rohabschrift des Funkverkehrs beruht.
Die spätere Feinabschrift habe eine Zeitspanne von rund einer Minute ergeben. Die nun gültige Zeit von 50 Sekunden beruhe auf einer Datenanalyse der deutschen Untersuchungsbehörden.
(gä/sda)
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