Skyguide zahlt Kalojew Schadenersatz

Skyguide-Anwalt Alexander von Ziegler bestätigte entsprechende Informationen der deutschen Zeitung «Heilbronner Stimme». Der 49-jährige Kalojew hatte bei dem Flugzeugzusammenstoss am 1. Juli 2002 bei Überlingen am Bodensee seine Frau und beide Kinder verloren. «Wir haben in Eintracht mit der Witwe des Lotsen eine Einigung gefunden», sagte von Ziegler.

Vom kommenden Dienstag an steht der Russe wegen vorsätzlicher Tötung vor dem Obergericht des Kantons Zürich. Er ist angeklagt, am 24. Februar 2004 einen dänischen Skyguide-Angestellten erstochen zu haben, der in der Unglücksnacht im Zürcher Kontrollzentrum Dienst tat. Laut Anklage sah Kalojew in dem Lotsen den Hauptschuldigen für das Flugzeugunglück.

Rund 100 000 Dollar

Über die Höhe der Entschädigung machte von Ziegler keine Angaben. Nach Informationen der «Heilbronner Stimme» vom Samstag soll der 49-jährige Russe für den Verlust seiner Angehörigen rund 100 000 Dollar (rund 129 230 Franken) bekommen.

Die Mehrheit der Hinterbliebenen des Flugzeugabsturzes mit 71 Toten hatte bereits Mitte 2004 eine entsprechende Vereinbarung mit Skyguide erzielt. Die Angehörigen, die von den Anwälten Michael Witti und Gerrit Wilmans vertreten worden waren, sind auf aussergerichtlichem Wege aus einem Fonds entschädigt worden.

Den Pool haben Deutschland, die Schweiz und Skyguide im Juni 2003 gebildet. Kalojew hatte seinerzeit nach Angaben von Zieglers eine Einigung abgelehnt. Später habe er sich von Schweizer Anwälten vertreten lassen.

(bert/sda)