Snowboard: Schweizer Halfpipe-Spezialisten messen sich mit US-Profis

publiziert: Donnerstag, 27. Nov 2003 / 16:22 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 27. Nov 2003 / 17:40 Uhr

In Laax sind die Schweizer Halfpipe-Spezialisten erstmals in dieser Saison auf Weltcup-Niveau gefordert. Die nationalen Brettkünstler werden heute Freitag und morgen Sonntag erstmals seit langem auch wieder mit dem hohen Standard der US-Profis konfrontiert.

Bei den Schweizer Snowboarderinnen ruhen die Hoffnungen vor allem auf Fabienne Reuteler.
Bei den Schweizer Snowboarderinnen ruhen die Hoffnungen vor allem auf Fabienne Reuteler.
Das Wetter in Laax verheisst nichts Gutes. Es ist trüb und windig. Schnee liegt am Hausberg Crap Sogn Gion gar so wenig, dass der Wettbewerb erstmals seit 1996 auf den Vorabgletscher verlegt werden musste. Der Transport der Infrastruktur erforderte vom OK einigen Mehraufwand. Man sei auf diese Situation vorbereitet gewesen und habe die gesteigerten Kosten im Griff, liessen die Veranstalter des so genannten "Take-off" verlauten.

Therry Brunner liess sich die Laune von den eher ungünstigen Verhältnissen nicht verderben. "Ich bin bestens gerüstet, und die Pipe liegt mir gut." Der Wahl-Davoser kehrt elf Monate nach seinem Kreuzbandriss im Knie aufs Wettkampfareal zurück. Er glaubt, die schwere Verletzung überwunden zu haben: "Beschwerden habe ich keine mehr. Die Genesung ist perfekt verlaufen." Brunner, der neben dem Snowboardsport neuerdings beim Eishockey-Zweitligisten HC Prättigau engagiert ist, rechnet mit einem harten Kampf um die zwölf Finalplätze.

Neben Brunner wird auch Markus Keller eine erste Standortbestimmung vornehmen. Dem Überraschungs-Weltmeister von Murau-Kreischberg ist wie immer alles oder nichts zuzutrauen. Wie formulierte es doch Brunner an der letzten WM? "Wer ihn kennt, weiss um seine Klasse."

Mit nicht minder hohen Ambitionen greifen die Schweizer Frauen beim ersten Event nach dem wenig frequentierten Prolog in der Sierra Nevada erstmals ein. Fabienne Reuteler legte in der Vorbereitung Wert darauf, bessere Höhen zu erreichen. "Da sehe ich die grössten Verbesserungsmöglichkeiten", urteilt die 24-jährige Olympia- und WM-Dritte. Im Sog der ehrgeizigen Wirtschafts-Studentin etablierte sich mit Manuela Pesko eine zweite Schweizer Halfpipe-Spezialistin an der Weltspitze.

Pesko mag keine allzu weitreichende Prognosen abgeben. Wichtiger erscheint ihr, "dass ich mit einem guten Gefühl auf dem Brett stehe und Spass habe". Dann würden in der Regel auch die Ergebnisse stimmen.

Vom schwer serbelnden Verband "Swiss Snowboard" haben Pesko und die restlichen Schweizer Rider ausser Gratulationen (und einem Disziplinen-Trainer) keine grossen Zuwendungen zu erwarten. Chris Hanselmann, der Leistungssportchef im Nebenamt, beschönigt diesbezüglich nichts: "Den Verband gibts schon noch, ob er aber funktioniert, ist eine andere Frage." Der Wechsel zu Swiss-Ski wird hinter den Kulissen vorbereitet und ist -- notgedrungen -- nur noch eine Frage der Zeit.

Das Teilnehmerfeld in Laax ist vergleichsweise stark besetzt. Von den aktuellen Schweizer Ridern ist ausser Gian Simmen das Gros der Wettkampf-Elite vertreten. Überraschend gross und gut ist das Kontingent der US-Professionals. In der jüngeren Vergangenheit mieden die Amerikaner europäische Tour-Stopps konsequent. Die Laaxer Organisatoren haben nach eigenen Angaben amerikanischen Fahrer nicht mit Startgagen angelockt.

"Wir sind einfach stolz, dass sie da sind", erklärte Ariane Ehrat. Die Freude der lokalen Kommunikations-Verantwortlichen ist nachvollziehbar. Amerikaner sind im Snowboard-Sport die Trendsetter schlechthin. "An ihrem Niveau haben wir uns zu orientieren", ist sich auch Fabienne Reuteler bewusst. Die erfolgreichste Schweizer Freestylerin verbringt viele Wochen in den USA und weiss aus eigener Erfahrung um die Klasse der Branchenleader.

Ross Powers und Kelly Clark, die beiden Top-Stars der Olympischen Spiele 2002 in Salt Lake City, liessen sich nicht zu einem Abstecher ins Bündnerland bewegen. Sie verdienen ihr Geld (noch) leichter im Film- und Fotobusiness. Andere werden an ihrer Stelle für Spektakel sorgen. Andy Finch beispielsweise gilt auch ausserhalb der organisierten Tour als "Crazy Guy". Ende letzten Jahres zauberte sich der Kalifornier bei der anerkannten Davoser SB-Jam-Session zum Sieg.

Im Frauen-Zirkus gilt es die erst 16-jährige Hannah Teter im Auge zu behalten. Das risikofreudige Mädchen aus Belmont steht seit mehr als sieben Jahren auf dem Brett; zwei ihrer Brüder, Abraham und Elijah, sind ebenfalls im FIS-Weltcup engagiert. Vor einem Jahr rückte Hannah Teter mit der Goldmedaille an der Junioren-WM ins Blickfeld. Und beim Saisonauftakt in Chile stellte sie alle Konkurrentinnen in den Schatten; bei zwei von bislang vier Weltcup-Prüfungen stand die Schülerin zuoberst auf dem Podest.

Laax. FIS-Weltcup. Halfpipe (2. Prüfung):

Qualifikation am Freitag. -- Final der Männer (beste 12) und Frauen (beste 6) am Samstag, 12 bis 13 Uhr.

(von Sven Schoch/sda)

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