NSA

Snowden: US-Geheimdienst fähig breite Front von Handys abzuhören

publiziert: Samstag, 14. Dez 2013 / 13:09 Uhr
Edward Snowden's Informationen gelangen weitherhin an die Öffentlichkeit.
Edward Snowden's Informationen gelangen weitherhin an die Öffentlichkeit.

Washington - Die NSA kann nach neuen Enthüllungen massenhaft Handy-Gespräche abhören. Dabei nutze der US-Geheimdienst aus, dass die rund 30 Jahre alte Verschlüsselung des Mobilfunk-Standards GSM geknackt sei, schreibt die «Washington Post».

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Die US-Zeitung berief sich dabei auf Unterlagen des Informanten Edward Snowden. Mit dieser Fähigkeit dürften auch die Gespräche der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel abgehört worden sein. Experten warnen schon seit langem, dass der Schutzmechanismus des vor allem in Europa verbreiteten GSM-Standards durchbrochen ist.

In Deutschland kündigte bisher die Deutsche Telekom vor wenigen Tagen an, ihre Netze vom ursprünglichen Verschlüsselungssystem A5/1 rasch auf die als sicherer geltende Variante A5/3 umzustellen. Probleme mit älteren Handys hatten einen schnelleren Wechsel verhindert.

Auch in den neuen schnellen UMTS-Datennetzen werden Sprachtelefonate oft noch über den GSM-Funk abgewickelt. Die eigene Verschlüsselung bei UMTS oder dem extrem schnellen LTE-Datenfunk ist deutlich sicherer.

NSA verteidigt sich

In welchem Ausmass genau die NSA ihre Fähigkeit zum Abhören der Handy-Gespräche ausnutze, gehe aus Snowdens Unterlagen nicht hervor, schränkte die «Washington Post» ein. Experten warnten, dass der US-Geheimdienst wahrscheinlich auch neuere Varianten der Verschlüsselung knacken könne.

Dies sei angesichts des grösseren Aufwands aber vermutlich eher gezielt bei einzelnen Personen sinnvoll, denn auf breiter Front. Um ein Gespräch mit A5/3-Verschlüsselung zu knacken, sei 100'000 Mal mehr Rechenleistung nötig als bei A5/1, sagte der deutsche IT-Sicherheitsexperte Karsten Nohl der «Washington Post».

Die NSA verteidigte in einer Stellungnahme zu dem Bericht ausdrücklicher als sonst das Knacken von Verschlüsselung. «Im Lauf der Geschichte haben Länder Verschlüsselung eingesetzt, um ihre Geheimnisse zu schützen, und heute nutzen auch Terroristen, Cyber-Kriminelle, Menschenhändler und andere die Technologie, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.» Die US-Geheimdienste kämpften dagegen an, um Schaden von Amerikanern und deren Verbündeten abzuwenden.

Diplomatische Spannungen

Die Enthüllung, dass die NSA das Handy von Kanzlerin Merkel abgehört habe, hatte im Oktober für erhebliche diplomatische Spannungen zwischen Berlin und Washington gesorgt. Das Weisse Haus erklärte damals nur, dass dies derzeit nicht der Fall sei und auch in Zukunft nicht passieren werde. Den Snowden-Unterlagen zufolge sollen Telefone von rund 35 internationalen Spitzenpolitikern abgehört worden sein.

Neben der Standard-Verschlüsselung im GSM-Standard gibt es auch Anbieter zusätzlich verschlüsselter Telefondienste. Diese Systeme gelten weiterhin als sicher und werden zunehmend in Behörden und grossen Unternehmen eingesetzt.

(ww/sda)

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