So wurde das Verfahren gegen Nef eingestellt

publiziert: Freitag, 22. Okt 2010 / 14:21 Uhr / aktualisiert: Freitag, 22. Okt 2010 / 16:08 Uhr
Roland Nef habe alles Zumutbare getan um das Unrecht auszugleichen, heisst es in dem Dokument.
Roland Nef habe alles Zumutbare getan um das Unrecht auszugleichen, heisst es in dem Dokument.

Zürich - Die Einstellungsverfügung der Zürcher Staatsanwaltschaft zum Strafverfahren gegen Ex-Armeechef Roland Nef begründet den Verzicht auf eine Strafverfolgung nur sehr allgemein. Offen bleibt auch, was Nef seiner früheren Freundin als Wiedergutmachung zahlte.

4 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Fall Nef
Der Originalbericht vom «Beobachter».
beobachter.ch

Erst nach langem juristischem Gezerre erhielten die «Weltwoche» und der «Beobachter» am (gestrigen) Donnerstag vom Bundesgericht Recht: Eine Einstellungsverfügung sei wie ein Strafurteil zu behandeln. Die Öffentlichkeit habe deshalb ein Recht auf Einblick. Die «Weltwoche» stellte die Verfügung nun am Freitag ins Internet.

In der Verfügung rekapituliert Staatsanwältin Judith Vogel den Ablauf des Verfahrens von der Strafanzeige der Ex-Freundin im September 2006 über die Verhaftung Nefs im Januar 2007 bis zur Vereinbarung der Parteien Anfang Oktober 2007 und der Einstellung des Strafverfahrens Ende Oktober 2007.

In ihrer Anzeige hatte die Frau geltend gemacht, ihr ehemaliger Partner habe sie nach der Trennung während mehr als anderthalb Jahren mit Anrufen und SMS massiv belästigt. Obendrein habe er ihre persönlichen Daten Sexinserenten zugestellt.

Desinteresse-Erklärung

Nef wurde am 26. Januar 2007 verhaftet und gleichentags wieder auf freien Fuss gesetzt. Am 2. Oktober legten Nef und seine Ex-Freundin eine Vereinbarung vor. Darin entschuldigte sich der Angeschuldigte für sein Verhalten. Die Geschädigte nahm die Entschuldigung an, zog alle Strafanträge zurück und gab eine Desinteresse-Erklärung ab.

Die Parteien einigten sich auch «in Bezug auf eine Genugtuung und Entschädigung», heisst es lapidar in der Verfügung. Zudem seien auch die Voraussetzungen gegeben, von einer Verfolgung der Offizialdelikte Nötigung und Pornografie abzusehen.

Der Angeschuldigte habe alles Zumutbare getan um das Unrecht auszugleichen. Er hätte mit einer bedingten Strafe rechnen können, und die strafbaren Handlungen richteten sich ausschliesslich «gegen eine bestimmte Person, und diese hat eine ausdrückliche Desinteresse-Erklärung abgegeben».

«Das Interesse der Öffentlichkeit und der Geschädigten» an einer Strafverfolgung sei «nicht gegeben», heisst es in der Verfügung. Die Verfahrenskosten von gut 12'000 Franken wurden Nef auferlegt.

(fkl/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Der entlassene ehemalige ... mehr lesen
Der entlassene ehemalige Armeechef Roland Nef beschäftigt noch immer die Justiz.
Roland Nef war wegen Nötigung angezeigt worden.
Zürich - Die Affäre um den ... mehr lesen 1
Lausanne - Die Öffentlichkeit erhält Einblick in die Einstellungsverfügung zum Strafverfahren gegen Ex-Armeechef Roland Nef. Das Bundesgericht hat den Entscheid des Zürcher Verwaltungsgerichts bestätigt. Laut den Richtern in Lausanne überwiegt das Informationsinteresse. mehr lesen 
Zürich - Die Öffentlichkeit erhält ... mehr lesen
Nef wollte nicht, dass Medien Einblick in die Einstellungsverfügung erhalten.
nit lugg loh günnt
"Art. 8 BV, Rechtsgleichheit: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich." - Und ein paar auserwählte gleicher ... Gut, gibt es die Medien, die derartige Missstände ans Licht bringen. Der Fall Nef ist zwar schon lang Geschichte und nicht mehr von grossem Interesse. Aber hier geht es um etwas Grundsätzliches, das wir uns von den Behörden und der Justiz nicht nehmen lassen dürfen. Ich danke dem Beobachter und der Weltwoche für ihre Hartnäckigkeit.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer Armee beschleunigen.
Der Wissenstransfer soll die Entwicklung der Robotik in der Schweizer ...
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren investiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse dabei zweieinhalb Millionen Franken in ausgewählte Forschungsprojekte. mehr lesen 
In unsicheren Zeiten  Bern - Flüchtlingsströme, Terrorismus und Kriege verunsichern die Bevölkerung. Nie haben Schweizerinnen und Schweizer die weltpolitische Lage in den letzten Jahren so düster eingeschätzt wie heute. Mit der Unsicherheit wächst die Bedeutung der Armee. mehr lesen   1
Vermutlich Wirtschaftsspionage  Bern - Beim Cyber-Spionage-Angriff auf den bundeseigenen Rüstungskonzern RUAG sind mehr als 20 Gigabyte Daten entwendet worden. Darunter dürften auch ... mehr lesen  
Es sei konkret danach gesucht worden, welche Projekte die RUAG derzeit am laufen habe.
Frische Milch zum Frühstück bleibt für die Soldaten wohl ein Wunsch.
Ständeratskommission lehnt ab  Bern - Schweizer Soldaten sollen nicht ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten