Solana gibt Hamas Schuld für Scheitern

publiziert: Samstag, 2. Dez 2006 / 18:42 Uhr

Gaza - EU-Chefdiplomat Javier Solana hat der radikal-islamischen Palästinenserorganisation Hamas die Schuld für das Scheitern von Verhandlungen über eine gemässigte Einheitsregierung gegeben.

Javier Solana sichert Abbas weiterhin Unterstützung der EU zu.
Javier Solana sichert Abbas weiterhin Unterstützung der EU zu.
3 Meldungen im Zusammenhang
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas könne nun bei Entscheidungen für einen anderen Weg auf die Unterstützung der EU zählen, sagte Solana bei einer Pressekonferenz mit Abbas in Gaza. «Es war die Schuld der anderen», sagte Solana.

Abbas versucht seit Monaten, eine gemässigte Einheitsregierung aus der regierenden Hamas und seiner Fatah zu bilden, die die internationale Isolation und eine gegen die Hamas-Regierung verhängte Finanzblockade beenden soll.

Dazu muss eine neue Regierung Bedingungen des Nahost-Quartetts (USA, EU, Russland und UNO) erfüllen: Anerkennung Israels, Gewaltverzicht und Übernahme früherer Nahost-Abkommen. Die Bemühungen wurden am Donnerstag für gescheitert erklärt.

An dem Treffen mit Abbas nahmen auch der deutsche Aussenminister Frank-Walter Steinmeier und die österreichische Aussenministerin Ursula Plassnik teil.

Steinmeier mit persönlichem Engagement

Steinmeier sagte in Gaza, es sei ihm wichtig, im Vorfeld der deutschen EU-Ratspräsidentschaftschaft direkte Gespräche mit Abbas geführt zu haben. Er fühle sich persönlich verpflichtet, einen Beitrag für die Reaktivierung der Friedensbemühungen des Nahost- Quartett zu leisten.

Beim «Kernkonflikt» im Nahen Osten müssten in den nächsten Wochen und Monaten «entscheidene Schritte» gemacht werden, sagte Steinmeier.

Abbas sagte, er hoffe, dass die Waffenruhe «konsolidiert und (auf das Westjordanland) ausgeweitet» werden könne. Zugleich zeigte er sich enttäuscht, dass die Verhandlungen mit der radikalislamischen Hamas über die Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit gestoppt worden seien.

Rücktrittsforderungen kritisiert

Die Hamas hat unterdessen am Samstag Forderungen der PLO nach einem Rücktritt ihres Ministerpräsident Ismail Hanija scharf kritisiert. Hamas-Sprecher Fausi Barhum sagte in Gaza, das PLO-Exekutivkomitee beabsichtige den Sturz der Hamas-Regierung.

Er verurteilte den Abbruch der Gespräche über die Bildung einer Regierung der nationalen Einheit. «Wir bedauern diese ungerechtfertigte Entscheidung», sagte Barhum dem Sender Stimme Palästinas. Das sei «ein Schock für alle Palästinenser, die auf den Antritt einer Regierung der nationalen Einheit warten».

Hamas beschuldigt

Das PLO-Exekutivkomitee hatte Abbas am Vortag beauftragt, Schritte für die Nominierung eines neuen Regierungschefs einzuleiten. In der Erklärung des PLO-Führungsgremiums wurde die Hamas beschuldigt, in den Verhandlungen Blockade und Zeitgewinn zum «Selbstzweck» gemacht zu haben.

Hanija befindet sich seit Dienstag auf einer Reise durch mehrere arabische Länder und in den Iran. Für die Reise sind etwa drei Wochen veranschlagt.

(fest/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Washington - Der US-Kongress führt ... mehr lesen
Rice traff sich mit Generalsekretär der Arabischen Liga, Amre Mussa.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten ... mehr lesen
Avigdor Lieberman.
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den ... mehr lesen   2
Lieberman wird Verteidigungsminister  Tel Aviv - Die ultrarechte Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) hat sich der rechts-religiösen Regierung Benjamin Netanjahus angeschlossen. Der Ministerpräsident und der Parteivorsitzende von Israel Beitenu, Avigdor Lieberman, unterzeichneten ein Koalitionsabkommen. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Basel 4°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen freundlich
St. Gallen 1°C 8°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich freundlich
Bern 1°C 10°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt
Luzern 3°C 11°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt freundlich
Genf 2°C 13°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Lugano 4°C 15°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass trüb und nass
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten