Feuerteufel schuldig gesprochen

Solothurner Brandstifter muss in die Klinik

publiziert: Mittwoch, 28. Sep 2011 / 16:54 Uhr
Die St.-Ursen-Kathedrale in Solothurn (Archivbild).
Die St.-Ursen-Kathedrale in Solothurn (Archivbild).

Solothurn - Im Prozess um den Brandanschlag auf die St.-Ursen-Kathedrale in Solothurn ist ein 62-jähriger Schweizer zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von 14 Monaten verurteilt worden. Der Geständige muss in eine geschlossene psychiatrische Klinik.

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Das Amtsgericht Solothurn-Lebern verurteilte den Mann am Mittwoch unter anderem wegen Brandstiftung. Er sei planmässig und gezielt vorgegangen, sagte der Amtsgerichtspräsident in der Urteilsbegründung.

Der Verurteilte habe vor der Brandlegung bei einem Kontrollgang jedoch abgeklärt, dass sich keine Personen in der Kirche aufhalten. Es könne dem Verurteilten daher nicht unterstellt werden, dass er wissentlich Leib und Leben von Menschen gefährdet habe.

Der Staatsanwalt hatte wegen qualifizierter Brandstiftung eine Freiheitsstrafe von vier Jahren gefordert. Der Verteidiger plädierte auf Freispruch, weil der Mann nicht schuldfähig sei. Die Anklage und die Verteidigung beantragten eine stationäre therapeutische Massnahme in einer psychiatrischen Klinik.

Obwohl das Amtsgericht den Angeklagten zu einer unbedingten Freiheitsstrafe verurteilte, muss er nicht ins Gefängnis. Der Brandstifter kommt in Sicherheitshaft und wird in eine geschlossene psychiatrisch-forensische Klinik eingewiesen. Dort wird er so lange bleiben, bis die Therapie nach Einschätzung der Ärzte erfolgreich ist.

Ein psychiatrisches Gutachten attestierte dem 62-Jährigen, der seit dem Brandanschlag am 4. Januar in Haft sitzt, eine schwer verminderte Zurechnungsfähigkeit. Er habe eine paranoide Persönlichkeitsstörung und Wahnvorstellungen. Die psychischen Störungen seien nur schwer behandelbar.

Schaden von 3,5 Millionen Franken

Der unscheinbar wirkende Mann hatte am 4. Januar in der St.-Ursen-Kathedrale über den Altar und den darunter liegenden Teppich rund 20 Liter Benzin geschüttet. Das dabei entstandene Gemisch aus Luft und Benzin zündete er mit einer Kerze an. Verletzt wurde niemand.

Beim Brandanschlag entstand ein Sachschaden von 3,5 Millionen Franken. Die 1773 erbaute Kathedrale wird derzeit renoviert und bleibt daher bis Herbst 2012 geschlossen. Das Gotteshaus liegt in der Altstadt und ist das imposante Wahrzeichen Solothurns.

(dyn/sda)

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