Somalische Islamisten ziehen sich zurück

Nach Kämpfen ziehen sich somalische Islamisten zurück MOGADISCHU - Nach mehrtägigen heftigen Kämpfen mit der äthiopischen Armee haben sich die Truppen der somalischen Islamisten aus mehreren Frontstellungen zurückgezogen. Dies sagte ein Sprecher der Islamisten der Nachrichtenagentur AFP.

Die islamischen Kämpfer zogen sich demnach unter anderem aus den Städten Dinsoor und Burhakaba zurück. Dabei handle es sich aber um einen «militärischen Rückzug», der dem Ziel diene, den Krieg zu gewinnen, sagte der Sprecher weiter. Dinsoor und Burhakaba liegen nicht weit entfernt von Baidoa, dem Sitz der somalischen Übergangsregierung.

Das nordostafrikanische Land kommt seit dem Sturz von Diktator Siad Barre 1991 nicht zur Ruhe. Die 2004 eingesetzte Übergangsregierung ist weitgehend machtlos; die Milizen der Vereinigung der Islamischen Gerichte kontrollieren inzwischen weite Teile des Landes einschliesslich die frühere Hauptstadt Mogadischu.

«Mindestens 1000 Tote»

Bei den Kämpfen in Somalia wurden in den vergangenen Tagen nach Angaben der äthiopischen Regierung mindestens 1000 Menschen getötet. Mehr als 3000 weitere wurden verletzt.

Diese Zahlen nannte der äthiopische Ministerpräsident Meles Zenawi vor Journalisten in Addis Abeba. Wie viele äthiopische Soldaten getötet wurden, könne er nicht sagen. «Wir haben unseren Auftrag in wenigen Tagen bereits zur Hälfte erfüllt», sagte Meles. Ein Grossteil der islamischen Milizen sei bereits ausser Gefecht gesetzt worden.

Das Ziel der äthiopischen Armee sei der Schutz Äthiopiens vor den islamischen Extremisten im Nachbarland, fügte Meles hinzu. Es gebe keinen Zeitplan, bis wann Äthiopien sich zurückziehen wolle.

Sturm auf Mogadischu angekündigt

Der Vizeverteidigungsminister der somalischen Übergangsregierung, Salad Ali Jele, kündigte unterdessen die baldige Einnahme Mogadischus mit Hilfe der äthiopischen Armee an.

In Somalia liefern sich islamistische Rebellen und die Soldaten der Übergangsregierung seit einer Woche heftige Gefechte. Äthiopien, das die Truppen der Übergangsregierung unterstützt, erklärte den Milizen am späten Sonntagabend den Krieg.

(ht/sda)