Sonderflug BTZ 2937: Ferienflug in den Tod

publiziert: Dienstag, 2. Jul 2002 / 15:16 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 3. Jul 2002 / 00:20 Uhr

Moskau - Der Sonderflug BTZ 2937 war mit 57 Passagieren und 12 Besazungsmitglieder unterwegs nach Spanien. Unter den Passagieren befanden sich zahlreiche Jugendliche und Kinder, die sich auf Ferien am Strand freuten. Die Reise begann im Chaos und endete im Tod. Die Tupolev 154 stiess am Montag um 23.40 Uhr auf 12'000 Metern Höhe über dem Bodensee mit einer deutschen Frachtmaschine zusammen.

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Weiterführende Links zur Meldung:

Bashkirian Airways
Die in russisch gehaltene Homepage der Bashkirian Airways.
www.bal.ufanet.ru

Russian Informations Agency Novosti
Die Homepage der 'Russian Information Agency Novosti'.
en.rian.ru/rian/index.cfm?prd_id=160&msg_id=2567035&startrow=1&date=2002-07-02&do_alert=0

Nach Polizeiangaben waren an Bord der Tupolew Tu 154 der Bashkirian Airlines 69 Menschen. Bei den Opfern handelt es sich nach Angaben der Deutschen Botschaft in Moskau um 49 Erwachsene, 8 Kinder und 12 Besatzungsmitglieder.

Wer in Moskau oder Ufa die Anweisung zu dem Sonderflug der Bashkirian Airlines für die Kinder von hohen Beamten und Geschäftsleuten aus der Ölmetropole Ufa im Südural, gab, blieb zunächst unklar.

Anordnung von Oben

Der Flug startete offenbar auf Anordnung von oberster Stelle "schnellstmöglich" in der russischen Teilrepublik Baschkirien. Dies löste allerhand Spekulationen aus, denn in der russischen Provinz lässt der Befehl eines Gouverneurs oder Regionalpräsidenten bei Bedarf selbst technisch unzulängliche Flugzeuge starten oder Helikopter bei dichtestem Nebel landen.

Die Fluggesellschaft dementierte jedoch umgehend Gerüchte, die Besatzung sei nicht ausgeruht gewesen für den Sondereinsatz. Technische Probleme der nur sieben Jahre alten Tupolew waren auch nicht bekannt geworden.

"Die Kinder sollten so schnell wie möglich in den Urlaub gebracht werden", erklärte die Direktorin des beauftragten Moskauer Reisebüros "Soglasije", Oxana Kostenko. Dafür wurde eigens jene Tupolew RA-85816 in Ufa auf den Weg gebracht, um die Kinder von Moskau nach Barcelona zu bringen.

Möglicherweise setzten sich in Ufa ranghohe Politiker dafür ein, dass ihre Söhne oder Töchter unverzüglich mit einer Maschine der staatlichen Fluglinie nach Spanien gebracht wurden. Auf der Opferliste lassen sich unter anderem die Familiennamen des Chefs der baschkirischen Präsidialverwaltung, des Präsidentensprechers sowie des stellvertretenden Landwirtschaftsministers finden.

Zwischenhalt in Moskau

Eine schlechte Organisation und Visaprobleme hatten die Kinder und Jugendlichen zum Warten in Moskau gezwungen. Die Urlaubshungrigen waren bereits am Samstag aus Ufa, 1300 Kilometer östlich von Moskau, in der russischen Hauptstadt eingetroffen. Dort sollten sie eigentlich direkt in einen Flieger der Gesellschaft "Rossija" umsteigen und nach Barcelona weiterreisen.

Die Maschine aus Ufa landete auf dem Flughafen Domodedowo im Osten Moskaus. Der Flug nach Barcelona ging aber vom 50 Kilometer weiter westlich gelegenen Airport Scheremetjewo ab. Das hatten die Organisatoren im Vorfeld übersehen. Ausserdem besassen einige Kinder nach russischen Medienberichten kein gültiges Visum für Spanien.

Keine Sonderflüge für Normalverbraucher

Das Problem mit verspäteten Flügen oder falsch gebuchten Tickets gehört zum Alltag auf den Flughäfen des Riesenreiches. In Spitzenzeiten campieren Hunderte von Menschen auf den fünf Flughäfen Moskaus.
Manche von ihnen müssen eine Woche warten, bis der nächste Flieger in die gewünschte Richtung startet. Von einem Sonderflug können "normale" wartende Fluggäste in Russland nur träumen.

(ba/sda)

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