Olympia: Ski alpin
Sonja Nef ist die Schweizer Alpin-Medaillen-Hoffnung
publiziert: Montag, 18. Feb 2002 / 09:15 Uhr
Salt Lake City - Sechs alpine Rennen sind vorbei, und noch immer wartet die Schweiz auf die erste Olympia-Medaille. Aber nun ist die Reihe an Sonja Nef, die schon letzten Winter an der WM in St. Anton die Kohlen aus dem Feuer holte. Die Erwartungen sind erneut riesig.
Sonja Nef soll endlich eine Alpin-Medaille für die Schweiz holen.
Das Wichtigste vorweg: Sonja Nef ist wieder absolut gesund. Die
langwierige Erkältung, die Probleme mit den Nebenhöhlen -- alles
ist mittlerweile überwunden. Locker und unbeschwert wirkt sie, man
würde nicht vermuten, dass Grosses bevorsteht. "Jetzt realisiere
ich erst, wie geschwächt ich im Januar war. Da fiel mir teils nur
schon das Sprechen schwer. Jetzt kann ich wieder lachen, ich fühle
mich kräftig, einfach gut. Im Training", so schildert sie, "kann
ich wieder meine Kampfposition einnehmen, nicht wie zuletzt bei den
Weltcup-Rennen in Are, wo ich fast aufrecht dahergekommen bin."
Die Techniker sollen es auch diesmal richten, wie vor einem Jahr in St. Anton, wo Sonja Nef und Michael von Grünigen mit ihren Siegen im Riesenslalom die zuvor so schwache Schweizer Bilanz vergoldeten. Die schwierige Ausgangslage belastet die Appenzellerin jedoch nicht: "Was die anderen gemacht haben, darf nicht mein Problem sein. Wenn die Schweizer insgesamt sieben Medaillen holen würden und ich keine, hätte ich auch nichts davon."
Gold -- die richtige Farbe
Die Appenzellerin fühlt sich ohnehin nicht mehr annähernd so unter Druck wie im letzten Winter vor St. Anton: "Damals, nach meinen Weltcup-Erfolgen in Serie, wäre nur schon Silber einer Niederlage gleichgekommen. Ich war bereits am Abend vorher so nervös, dass ich geheult habe. Es war kaum mehr auszuhalten. Ich hatte ja bis dahin an Grossanlässen immer versagt. Jetzt aber habe ich schon eine Goldene."
Am Mittwoch geht es für sie in Deer Valley los mit dem Slalom, in dem ihre Chancen auf eine Medaille so gut sind wie nie zuvor. Schon dreimal stand sie diesen Winter auf dem Podest, einmal war sie Zweite, zweimal Dritte. Aber die grossen Hoffnungen setzt sie nach wie vor auf den Riesenslalom: "Im Slalom wäre Bronze gut, aber im 'Riesen' würde ich halt schon unwahrscheinlich gerne die richtige Farbe holen. Ich weiss, dass ich es in den Füssen habe, zwei sehr gute Rennen zu fahren. Entscheidend wird sein, dass ich locker bleiben kann und so fahre, als wären keine Olympischen Spiele."
Die alleinige Favoritin ist Sonja Nef aufgrund der Ergebnisse dieser Saison nicht. Im Disziplinen-Weltcup liegt sie zwar in Führung, aber von acht Riesenslaloms gewann sie nur zwei. Trotzdem ist sie überzeugt, dass sie teils besser gefahren ist als im Jahr zuvor: So beispielsweise in Maribor, wo sie die Gegnerinnen fast deklassierte. Doch dann kam die Erkältung, wegen der sie gut drei Wochen unter ihrem Wert fuhr.
Rücktritt ist kein Thema
Ein Erfolgsrezept von 2001 hat Sonja Nef beibehalten: In der Woche nach den Weltcuprennen von Are trainierte sie mit ihrem Trainer Sepp Brunner in Innerkrems in Kärnten, wo sie sich schon im letzten Winter den Feinschliff vor der WM geholt hatte. "Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend, wie auch die in den Trainings hier in Deer Valley", sagt sie. Seit Dienstag vergangener Woche ist sie vor Ort. Zunächst wohnte sie im olympischen Dorf in Salt Lake City, am Sonntag zog sie wie geplant um nach Park City in die unmittelbare Nähe der Olympia-Pisten.
Egal wie ihre Rennen ausgehen, eines ist für Sonja Nef jetzt schon klar: Auch in der nächsten Saison mit der WM in St. Moritz wird sie weiter dabei sein. Was dann kommt, lässt die 29-Jährige offen. Im April zieht sie um in das neugebaute Haus, das sie zusammen mit ihrem österreichischen Freund, dem Abfahrtstrainer Hans Flatscher, im salzburgischen Unken hat bauen lassen. Noch leben die beiden in seiner, wie sie sagt, zu kleinen Wohnung. Aber sich endgültig zurückzuziehen in das neue Heim, dazu ist später immer noch Zeit. Solange sie noch gewinnen kann, will sie weiter ihre Chancen nutzen: "Ich habe spät mit dem Siegen begonnen und bin immer noch hungrig nach weiteren Erfolgen."
Die Techniker sollen es auch diesmal richten, wie vor einem Jahr in St. Anton, wo Sonja Nef und Michael von Grünigen mit ihren Siegen im Riesenslalom die zuvor so schwache Schweizer Bilanz vergoldeten. Die schwierige Ausgangslage belastet die Appenzellerin jedoch nicht: "Was die anderen gemacht haben, darf nicht mein Problem sein. Wenn die Schweizer insgesamt sieben Medaillen holen würden und ich keine, hätte ich auch nichts davon."
Gold -- die richtige Farbe
Die Appenzellerin fühlt sich ohnehin nicht mehr annähernd so unter Druck wie im letzten Winter vor St. Anton: "Damals, nach meinen Weltcup-Erfolgen in Serie, wäre nur schon Silber einer Niederlage gleichgekommen. Ich war bereits am Abend vorher so nervös, dass ich geheult habe. Es war kaum mehr auszuhalten. Ich hatte ja bis dahin an Grossanlässen immer versagt. Jetzt aber habe ich schon eine Goldene."
Am Mittwoch geht es für sie in Deer Valley los mit dem Slalom, in dem ihre Chancen auf eine Medaille so gut sind wie nie zuvor. Schon dreimal stand sie diesen Winter auf dem Podest, einmal war sie Zweite, zweimal Dritte. Aber die grossen Hoffnungen setzt sie nach wie vor auf den Riesenslalom: "Im Slalom wäre Bronze gut, aber im 'Riesen' würde ich halt schon unwahrscheinlich gerne die richtige Farbe holen. Ich weiss, dass ich es in den Füssen habe, zwei sehr gute Rennen zu fahren. Entscheidend wird sein, dass ich locker bleiben kann und so fahre, als wären keine Olympischen Spiele."
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Rücktritt ist kein Thema
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