Sophia über den Tod und verrückte Fussballspiele

publiziert: Dienstag, 9. Mrz 2004 / 11:31 Uhr

Fribourg - Die amerikanische Band Sophia gastierte auf ihrer laufenden Tournee gleich in mehreren Schweizer Klubs. Anlass der Tour ist das erschienene Album "People are like Seasons". Vor dem Auftritt im Fri-Son, Fribourg, sprach Leadsänger Robin Proper-Sheppard mit news.ch.

Leadsänger Robin mit obligater Sonnenbrille: Ich mache Musik, die mir Spass macht.
Leadsänger Robin mit obligater Sonnenbrille: Ich mache Musik, die mir Spass macht.
Wie gefällt es Dir in der Schweiz?

Robin: Es gefällt mir sehr in der Schweiz, verschiedene Orte, gestern Abend in Luzern, verschiedene Mengen von Personen, verschiedene Stimmungen. Das El Lokal (red. in Zürich) am vergangenen Dienstag war ein ganz spezielles Ereignis. Unser erstes Konzert in der Schweiz vor sechs Jahren gaben wir auch im El Lokal, damals noch unter dem Namen El Internacional, spielten wir vor ca. 20 Leuten.

Du warst am Mittwochabend am Cup-Halbfinal zwischen den beiden Zürcher Fussballclubs FCZ und Grasshoppers Club. Ein verrücktes Spiel, mit elf Toren. Es hat sich gelohnt ins Stadion zu gehen, oder?

Robin: Absolut, so ein Spiel wird man nicht so schnell vergessen. Es war erst mein 2. Fussballspiel, das Erste habe ich vor einigen Jahren in Venedig gesehen, was aber in keinem Vergleich zum Spiel von Mittwochabend stand. (Lacht)

Heute Abend spielst Du mit Deiner Band in Fribourg, was weisst Du über diese Stadt?

Robin: Wir spielen heute das erste Mal hier im Fri-Son. Ich kenne die Stadt Fribourg eigentlich gar nicht, ich weiss jedoch, dass das Fri-Son ein ganz spezieller Ort ist, Konzerte zu spielen. In den 80-er Jahren waren es vermehrt Punkkonzerte, durch die sich das Fri-Son einen Namen gemacht hat. Zudem sehr viele exclusive Acts, die sonst eigentlich nie in der Schweiz spielen.

Wie wichtig ist es Dir, wie Fans und Freunde Deine Musik aufnehmen, bzw. sie verstehen?

Robin: Es ist schön Meinungen zu hören, wie sie die Musik auffassen und was ihnen nahe geht. In erster Linie ist es für mich auf jeden Fall wichtig, Musik zu schreiben, die mich glücklich macht, und an die ich mich noch in ein paar Jahren erinnern werde.

Der Tod spielt im ersten Album von Sophia eine textliche Rolle, was jedoch nicht so in der Musik sichtbar ist. Wie betrachtest Du das?

Robin: Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt eines Menschen. Natürlich gibt es dabei verschiedene Arten, wie der Tod an einen herantritt. Die Menschen haben manchmal Probleme, über so etwas zu sprechen, da es für gewisse Leute immer noch ein Thema ist, worüber man lieber einen Schleier zieht.

Gitarre, Klavier, Schlagzeug und sehr dezent eingesetzte Streicher-Elemente höre ich aus der Art Deiner Musik heraus. Für mich die Art von Musik um am besten Botschaften und Tiefen zu erklären.

Robin: Da hast Du recht, es sind die Elemente, die mich am meisten berühren. Und Streicher-Elemente geben der ganzen Musik noch eine tiefere Bedeutung. Ich versuche alles immer in die Musik zu verpacken, die Kombination zwischen den einzelnen Elementen, Texte und Musik entsteht aus einem normalen Fluss.

Das Live-Album wird kritisiert: Nach jedem Stück wird der Applaus ausgeblendet, dies zerstöre den Live-Effekt.

Robin: Die Kritiken nehme ich nicht ernst, es wird daraus gleich eine Schublade geöffnet, in die man ein Live-Album wirft. Es war für mich ein ganz spezielles Konzert, deshalb wollte ich auch den Geburtstags-Song für meine Tochter auf dem Album haben. Und das Publikum zu begeistern, "Happy Birthday..." für meine Tochter zu singen, ist schon etwas sehr Spezielles. Zumal an diesem Konzert auch meine Familie anwesend war. Dies bewog mich dazu, das Konzert auf einer Live-CD zu veröffentlichen. Aber eben, es passt vielleicht nicht gerade jedem Kritiker, der das Album hört, weil es eben kein "normales" Live-Album ist, mich stört es aber kein bisschen, was diese Kritiker über diese Platte sagen.

Was hältst Du von dem wachsendem Boom der ganzen Music-Stars-Generation?

Robin: Es ist einfach nur schlichtes Entertainment, es ist das, was die Zuschauer sehen wollen, wie eine Welle, die auf das Publikum wirkt. Natürlich bekommen durch solche Momente, junge Menschen die Chance vor einem grossen Publikum aufzutreten. Es wird jungen Leuten bestimmt auch einiges voraus gesagt, was sie in ihrer geplanten Karriere nicht erreichen können, denke ich. Auch Plattenfirmen reagieren aufgrund dieser Situation und pushen die Bands, welche grosse Verkäufe bzw. Absätze erzielen, wodurch andere Bands ewig im Keller spielen, ohne dass sie eine Beachtung erhalten, leider.

Hast Du noch musikalische Wünsche? Hast Du schon lange an eine Zusammenarbeit mit einer Person gedacht?

Robin: Gute Frage, habe es mir schon einige Male überlegt. Aber eben, ich lasse mich treiben, schaue was sich ergibt, es wird aber immer so geschehen, dass ich das mache, worüber ich glücklich bin; das ist, was zählt, egal was andere Leute zu Dir sagen: Sei Du selbst, und lass es Dir von niemanden zerstören!

Robin, vielen Dank für dieses Gespräch.

(fp/news.ch)

 
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