Sowjet-Tyrannei mit der Macht des Wortes überwunden
Moskau - Der russische Literaturnobelpreisträger und Sowjetdissident Alexander Solschenizyn war eine der herausragenden Figuren des 20. Jahrhunderts. Wie kein anderer setzte er die Macht des literarischen Wortes gegen die sowjetische Tyrannei.
In den vergangenen Monaten trat er nicht mehr in der Öffentlichkeit auf, meldete sich gelegentlich in Zeitungsinterviews zu Wort. Am späten Sonntagabend starb Solschenizyn nach schwerer Krankheit 89-jährig im Kreis seiner Familie in Moskau.
Solschenizyns Lebensweg führte ihn von Stalins Straflagern zum Weltruhm als Schriftsteller, in ein 20-jähriges Exil und schliesslich zurück in eine veränderte Heimat. Solschenizyn war zuletzt im Reinen mit der neuen politischen Führung und Entwicklung in Russland.
Durfte Nobelpreis nicht abholen
Geboren wurde er am 11. Dezember 1918 in Kislowodsk im Nordkaukasus. Er studierte Mathematik und Physik und zog als Hauptmann der Roten Armee in den Zweiten Weltkrieg. 1945 brachten Briefe mit abfälligen Bemerkungen über Stalin ihn für neun Jahre in die Mühlen von Straflagern und Verbannung.
Den Alltag eines Lagerhäftlings schilderte Solschenizyn in seinem Debüt «Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch». Die Erzählung machte ihn 1962 weltbekannt. Doch mitten im literarischen «Tauwetter» unter Parteichef Nikita Chruschtschow durften die Romane «Im ersten Kreis» und «Krebsstation» nur im Westen erscheinen.
1970 wurde Solschenizyn der Nobelpreis zuerkannt «für die ethische Kraft, mit der er die unveräusserliche Tradition der russischen Literatur weitergeführt hat». An die Preisverleihung reisen durfte er nicht.
Gut und Böse - eine Sache des Herzens
1973 fiel dem KGB ein Teilmanuskript von Solschenizyns Hauptwerk in die Hände. Der «Archipel Gulag» musste in aller Eile im Westen veröffentlicht werden. In der monumentalen Dokumentation über Stalins Terror und das brutale Lagersystem gab Solschenizyn den Opfern eine Stimme.
Er erkannte in dem millionenfachen Leiden eine tiefe Wahrheit: «Allmählich wurde mir offenbar, dass die Linie, die Gut und Böse trennt, nicht zwischen Staaten, nicht zwischen Klassen und Parteien verläuft, sondern quer durch jedes Menschenherz», schreibt er.
Der «Archipel Gulag» erschütterte die Sowjetunion, im Westen wandten sich viele Linke von Moskau ab. 1974 verhaftete die sowjetische Führung Solschenizyn und wies ihn aus. Ein «Symbol der Freiheit in der Welt» nannte Heinrich Böll den Freund und nahm ihn in Köln auf. Der Weg des Exils führte weiter über die Schweiz und Norwegen in die USA.
Kritisch bis zuletzt
In der Stille des Bundesstaates Vermont, dessen Wälder den russischen ähneln, widmete sich Solschenizyn seinem zweiten Hauptwerk. Das «Rote Rad» sollte in 20 Bänden den Untergang Russlands in der Revolution erzählen. Doch nur die Bände «August 1914», «November 1916» und «März 1917» erschienen.
Drei Jahre nach dem Ende der Sowjetunion, zu dem er selber so viel beigetragen hatte, kehrte der Autor 1994 in die russische Heimat zurück. In mehreren Schriften - zuletzt «Russland im Absturz» (1998) - verurteilte er die fehlgeleiteten Reformen, die Verarmung, den Mangel an Demokratie.
Mit dem letzten Werk «Zweihundert Jahre gemeinsam», einer Dokumentation über das Zusammenleben von Russen und Juden, versuchte Solschenizyn, beiden Gruppen ihren Teil der «Schuld» an der russischen Revolution zuzumessen. Dies führte zwangsläufig zu Missverständnissen und zum Vorwurf des Antisemitismus.
(Friedemann Kohler/dpa)
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