Soziale Software im WWW

publiziert: Mittwoch, 21. Apr 2004 / 18:06 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 22. Apr 2004 / 00:57 Uhr

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Link zu wikipedia.org

www.wikipedia.org

Der Informationszugang war noch nie so einfach und umfassend wie heute. Das Internet macht's möglich. Wer sich über ein noch so spezifisches Thema kundig machen will, tut dies in einem ersten Schritt am besten im World Wide Web. Die Suche im digitalen Äther verspricht oft grössere Treffer als aufwendige Recherchen in Bibliothekskatalogen, offline Archiven oder Verlags-Suchsystemen.

Die Leichtigkeit des Informationszugangs erhöht aber auch die Gefahr der Falschmeldungen. Denn im WWW kann man sich nicht nur beinahe unbegrenzt informieren, sondern auch unbegrenzt Falsches publizieren.

Ein Beispiel: Am vergangenen Montag verbreitete sich die angebliche Bestätigung der Beckham-Affäre wie ein Lauffeuer. In verschiedenen Weblogs tauchten Transkriptionen des genauen Geständnis-Wortlautes auf, mit der involvierten Boulevard-Zeitung "News of the World" als Quellenangabe. Nur wenige Stunden später aber wurde das Geständnis vom Fussballstar und seiner Frau Victoria dementiert. Die Transkriptionen waren frei erfunden.

Nur auf Internetquellen beruhende Information muss also stets mit grosser Vorsicht behandelt werden.

Es gibt aber auch gute Beispiele von zuverlässiger Online-Information. Seit gut drei Jahren feiert eine digitale Enzyklopädie mit dem Domainnamen www.wikipedia.org einen unaufhaltsamen Aufstieg.

Die Opencontent-Philosophie des Internets wird auf wikipedia.org konsequent umgesetzt: Jeder (mit Internetanschluss) hat Zugang zur Site, und jeder kann seinen Teil zur Informationsverbesserung beitragen.

Die Enzyklopädie besteht aus gesammelten Beiträgen von Website-Benutzern. Alle User, auch anonyme, verfassen und ergänzen Einträge selber. Das Intelligente dabei ist, dass jede Anpassung dokumentiert wird. So unterwirft sich die Site einer dauernden Selbstkontrolle. Jeder Eintrag kann also genau zurückverfolgt und geprüft werden.

wikipedia.org wurde im Jahr 2001 von Jimmy Wales lanciert, dem Gründer des Internet-Startups Bomis.com. Er hatte vergeblich versucht, eine von angehenden Doktoren editierte Version ins Netz zu stellen.

Im ersten Jahr wurden 20 000 mehrsprachige Artikel ins Netz gestellt; im zweiten Jahr waren es schon 100 000 und im Februar dieses Jahres wurden schon über 200 000 englische Artikel und 500 000 weitere Beiträge in über 50 Sprachen hinzugefügt. Jeden Tag sollen nach Angaben von Wales circa 2 000 weitere Texte dazukommen.

Mittlerweile wurde ein Nachrichtenteil ergänzt, wo Benutzer Enzyklopädie-Beiträge zu aktuellen Ereignissen der Schlagzeilen assozieren können. Falschmeldungen werden genauso schnell korrigiert, wie sie reinkommen ("wiki" bedeutet "schnell" auf Hawaiianisch).

Die "Soziale Software" von wikipedia.org trägt massgeblich dazu bei, dass das Internet wieder zu seiner reinsten Form zurückfindet. Nicht E-Commerce oder möglichst sexy animierte Webseiten sind die Grundgedanken des Internets. Das WWW wurde vielmehr mit aufklärerischen Ambitionen und der Vorstellung des absolut freien Informationszugangs entwickelt.

Wer die Online-Enzyklopädie also noch nicht kennt, der soll "wiki" einen Blick darauf werfen – nur die Wenigsten werden sich ebenso schnell wieder davon lösen können.

(von Barnaby Skinner/news.ch)

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