Explosion einer Autobombe
Spanien: Polizist bei ETA-Anschlag im Baskenland getötet
publiziert: Freitag, 9. Mrz 2001 / 15:26 Uhr
San Sebastian - Bei der Explosion einer Autobombe sind am Freitag in Hernani im spanischen Baskenland ein Polizist getötet und einer verletzt worden. Die Regionalregierung machte die Untergrundorganisation ETA für den Anschlag verantwortlich.
Der Sprengsatz detonierte, als die Beamten versuchten, ein Auto
von der Strasse zu schieben. ETA-Anhänger hatten mit dem Wagen bei
einer Demonstration die Fahrbahn blockiert. Die Ermittler gingen
davon aus, dass den Polizisten damit gezielt eine Falle gestellt
wurde. Hernani ist eine Hochburg der ETA-Sympathisanten.
Die zwei Beamten der autonomen baskischen Polizei «Ertzaintza» wurden nach dem Attentat in ein Spital gebracht. Dort erlag der 25- jährige Inaki Totorika seinen schweren Verletzungen. Die Detonation hatte ihm beide Beide weggerissen. Sein 36 Jahre alter Kollege wurde durch Metallsplitter leicht verletzt.
Kurz nach dem Anschlag entdeckte die Polizei den 54-jährigen Besitzer des explodierten Fahrzeugs. Er war Stunden zuvor von zwei Maskierten überfallen und an den Zaun einer nahe gelegenen Schule gefesselt worden.
Wenige Stunden nach der Tat nahm die Polizei bei einer Grossrazzia drei Verdächtige fest. Zwei von ihnen sollen direkt in den Anschlag verwickelt gewesen sein. Aus Protest gegen den neuen Anschlag gingen am Mittag Tausende Menschen auf die Strasse.
Rache der Haika
Nach Einschätzung der Ermittler war der Anschlag eine Rache- Aktion nach der Festnahme von 15 Führungsmitgliedern der ETA-nahen Jugendorganisation «Haika» am Dienstag. Bei der Grossrazzia waren auch deren Büros in Hernani durchsucht worden.
Ein «Haika»-Sprecher hatte nach dem Polizeieinsatz gewarnt: «Wir werden mit all unserer Wut reagieren.» Die Jugendbewegung gilt als «Schule» künftiger ETA-Terroristen.
Aufkündigung Waffenruhe
Erst vor zwei Wochen waren bei einem mutmasslichen ETA-Attentat in San Sebastián zwei Menschen getötet worden. Vier weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Im ganzen Baskenland hatten daraufhin wieder Tausende von Menschen gegen die anhaltende Gewalt protestiert.
Seit der Aufkündigung ihrer 14-monatigen Waffenruhe im Dezember 1999 sind bei ETA-Attentaten 27 Menschen getötet worden, vier davon in diesem Jahr. Die spanische Polizei befürchtet, dass die Organisation ihre Terroroffensive vor den Regionalwahlen im Baskenland am 13. Mai noch verstärken und dazu die am Mittwoch in Frankreich gestohlenen 1,6 Tonnen Sprengstoff einsetzen wird.
Die ETA kämpft seit mehr als 30 Jahren gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes. Seither tötete die Untergrundorganisation nach Angaben des spanischen Innenministeriums rund 800 Menschen.
Die zwei Beamten der autonomen baskischen Polizei «Ertzaintza» wurden nach dem Attentat in ein Spital gebracht. Dort erlag der 25- jährige Inaki Totorika seinen schweren Verletzungen. Die Detonation hatte ihm beide Beide weggerissen. Sein 36 Jahre alter Kollege wurde durch Metallsplitter leicht verletzt.
Kurz nach dem Anschlag entdeckte die Polizei den 54-jährigen Besitzer des explodierten Fahrzeugs. Er war Stunden zuvor von zwei Maskierten überfallen und an den Zaun einer nahe gelegenen Schule gefesselt worden.
Wenige Stunden nach der Tat nahm die Polizei bei einer Grossrazzia drei Verdächtige fest. Zwei von ihnen sollen direkt in den Anschlag verwickelt gewesen sein. Aus Protest gegen den neuen Anschlag gingen am Mittag Tausende Menschen auf die Strasse.
Rache der Haika
Nach Einschätzung der Ermittler war der Anschlag eine Rache- Aktion nach der Festnahme von 15 Führungsmitgliedern der ETA-nahen Jugendorganisation «Haika» am Dienstag. Bei der Grossrazzia waren auch deren Büros in Hernani durchsucht worden.
Ein «Haika»-Sprecher hatte nach dem Polizeieinsatz gewarnt: «Wir werden mit all unserer Wut reagieren.» Die Jugendbewegung gilt als «Schule» künftiger ETA-Terroristen.
Aufkündigung Waffenruhe
Erst vor zwei Wochen waren bei einem mutmasslichen ETA-Attentat in San Sebastián zwei Menschen getötet worden. Vier weitere wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Im ganzen Baskenland hatten daraufhin wieder Tausende von Menschen gegen die anhaltende Gewalt protestiert.
Seit der Aufkündigung ihrer 14-monatigen Waffenruhe im Dezember 1999 sind bei ETA-Attentaten 27 Menschen getötet worden, vier davon in diesem Jahr. Die spanische Polizei befürchtet, dass die Organisation ihre Terroroffensive vor den Regionalwahlen im Baskenland am 13. Mai noch verstärken und dazu die am Mittwoch in Frankreich gestohlenen 1,6 Tonnen Sprengstoff einsetzen wird.
Die ETA kämpft seit mehr als 30 Jahren gewaltsam für die Unabhängigkeit des Baskenlandes. Seither tötete die Untergrundorganisation nach Angaben des spanischen Innenministeriums rund 800 Menschen.
(kil/sda)
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