Spanien nimmt Abschied von getöteten UNO-Soldaten

publiziert: Mittwoch, 27. Jun 2007 / 00:11 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Jun 2007 / 00:32 Uhr

Madrid - Mit einem Staatsakt hat Spanien von sechs UNO-Soldaten Abschied genommen, die am Sonntag bei einem Bombenanschlag in Libanon getötet worden waren. Zugleich leitete die spanische Justiz wegen des Anschlags Ermittlungen ein.

Felipe zeichnete die Soldaten posthum mit einem Verdienstkreuz aus.
Felipe zeichnete die Soldaten posthum mit einem Verdienstkreuz aus.
Der Madrider Untersuchungsrichter Fernando Grande-Marlaska ordnete an, dass die Leichen der Soldaten vorerst nicht eingeäschert werden dürfen. Vom Aussen- und Verteidigungsministerium forderte er Berichte über das Bombenattentat an.

Nach spanischem Recht darf die Justiz bei besonders schweren Verbrechen die Strafverfolgung auch dann aufnehmen, wenn die Vergehen im Ausland verübt wurden.

Nach Ansicht der Ermittler geht der Anschlag - das erste tödliche Attentat auf Angehörige der UNO-Schutztruppe in Libanon (UNIFIL) seit dem israelischen Feldzug vor einem Jahr - auf das Konto militanter Islamisten.

Thronfolger spendet Trost

Während einer Trauerfeier in einer Kaserne vor den Toren Madrids spendeten Kronprinz Felipe und Prinzessin Letizia den Angehörigen der Toten Trost. An der Zeremonie nahmen Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero, Verteidigungsminister José Antonio Alonso und andere Politiker teil.

Der spanische Thronfolger zeichnete die Soldaten posthum mit einem militärischen Verdienstkreuz aus. Felipe vertrat beim Staatsakt König Juan Carlos, der sich zu einem offiziellen Besuch in China aufhielt.

Die sechs Soldaten im Alter zwischen 18 und 21 Jahren hatten zum spanischen Kontingent der UNO-Schutztruppe in Libanon gehört. Drei von ihnen stammten aus Kolumbien. Insgesamt sind in Libanon 1100 spanische Soldaten als Teil der UNIFIL-Truppen stationiert.

(ht/sda)

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