Sparschock - SRG kippt Formel 1 aus dem Programm!

publiziert: Freitag, 26. Jan 2007 / 00:01 Uhr / aktualisiert: Freitag, 26. Jan 2007 / 01:08 Uhr

Das Schweizer Fernsehen wird ab 2008 keine Formel-1-Rennen und -Trainings mehr übertragen. Diese werden, wie SRG-Generaldirektor Armin Walpen an einer Medienkonferenz in Bern bekannt gab, aus Spargründen aus dem Programm gestrichen.

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Jo SiffertJo Siffert
Das ist für Hunderttausende von Formel-1-Anhängern ein Schock. Die Formel 1 gehörte neben den Fussball-Grossereignissen und den alpinen Weltcuprennen zu den meistgesehenen Sportübertragungen im Schweizer Fernsehen und erreichten allein in der Deutschschweiz Quoten bis zu 600 000 Personen.

Sie sind künftig gezwungen, auf RTL oder ORF auszuweichen, wenn sie weiterhin die Rennen am Bildschirm mit deutschem Kommentar verfolgen wollen. Dort werden sie aber auf das «massgeschneiderte» F-1-Programm mit dem Schweizer Aspekt verzichten müssen.

Diese Sparmassnahme mit der Streichung eines der weltweit populärsten Sport-Events ist die indirekte Folge des Bundesrat-Entscheides von Ende 2006, der dem Schweizer Fernsehen lediglich eine Gebührenerhöhung von 2,5 % zugestand.

Die SRG SSR idée suisse hatte eine Erhöhung von 6,5 % und 70 Millionen beantragt. Walpen will damit wohl auch einen gewissen Druck auf die Politik erzeugen, die mit einer weniger spektakulären Aktion kaum möglich gewesen wäre.

Peter Sauber: «Absolut unverständlich»

Völliges Unverständnis löst dieser Entscheid bei Peter Sauber aus, der in den letzten 12 Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Popularität dieser Sportart geleistet hatte. «Ich habe das heute erfahren und bin völlig perplex», staunt Sauber, der 2005 nach seinem Rücktritt - in einer andern SRG-Sendung mit Publikumswahl - «Schweizer des Jahres» geworden war.

«Dieser Entscheid», so Sauber, «ist für mich absolut unverständlich. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man eine Übertragung streichen kann, die sich seit so vielen Jahren so grosser Beliebtheit erfreut. Die Formel 1 gehört neben den Olympischen Spielen und der Fussball-Weltmeisterschaft zu den wichtigsten und grössten Sportereignissen weltweit überhaupt.»

Die Einschaltquoten in der Schweiz seien nach der Übernahme von Mehrheitsanteilen am Sauber-Team durch BMW in der Vergangenheit sogar noch angestiegen, hält Sauber fest: «Ich kann das alles gar nicht recht glauben und würde mich sehr gerne mit Herrn Walpen über dieses Thema unterhalten.»

Tradition seit den Jo-Siffert-Zeiten

Der Formel-1-Sport hat im Schweizer Fernsehen seit der Zeit von Jo Siffert Ende der Sechziger Jahre eine grosse Tradition. Nach Sifferts Erfolg im GP von England 1968 begann vorerst das Westschweizer Fernsehen, Formel-1-Rennen zu übertragen.

Nachdem in der ersten Saison vorerst ein halbes Dutzend Rennen übertragen worden waren, baute das Schweizer Fernsehen die Übertragungen sukzessive aus. 1976 wurde das erste Übersee-Rennen (GP von Japan mit dem Titel-Duell Lauda - Hunt) ausgestrahlt, und ab den 80er-Jahren praktisch jedes Rennen mit legendären Reportern wie Ernst Hui und Karl Erb oder Jacques Deschenaux in der Westschweiz, der während 35 Jahren mehr als 500 GP kommentiert hat.

Nach dem Tod von Jo Siffert 1971 lösten später Clay Regazzoni und Marc Surer sowie ab 1993 das Sauber-Team riesige Begeisterung in der Schweizer Bevölkerung aus. Vor allem dank Mitwirkung des Sauber-Rennstalls stiegen die Einschaltquoten stark an und gingen nach Saubers Rücktritt kaum zurück.

Hoher Marktanteil

Auch in der vergangenen Saison schauten durchschnittlich 300 000 Personen (Marktanteil 40 %) die Rennen an. Spitzenwert waren 522 000 im letzten GP von Brasilien mit der Entscheidung zwischen Fernando Alsonso und Michael Schumacher.

Die höchsten Quoten erreichte die Formel 1 im Jahr 2004 mit 345 000 im Durchschnitt, Spitzenwerten von 600 000 und einem Marktanteil von 44,1 %. Dagegen mussten sich ORF und RTL mit Marktanteilen von 6 - 8 % begnügen.

Das wird nach dem Aussteigen der SRG im nächsten Jahr zweifellos zu drastischen Veränderungen führen, was wohl auch bei der Gesamtpositionierung der SRG SSR idée suisse im internationalen Konkurrenzkampf nicht ohne Einfluss bleiben wird.

(von Richard Hegglin/Si)

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