Treibstoffproteste

Spediteure setzen europaweite Proteste fort

publiziert: Donnerstag, 14. Sep 2000 / 07:22 Uhr

London - In Grossbritannien, Belgien, den Niederlanden und Deutschland sind die Proteste gegen höhere Treibstoffpreise fortgesetzt worden. In London kams zu einem Verkehrschaos. Die von der Regierung Blair erhoffte Entspannung blieb aus.

Im Zentrum der britischen Hauptstadt London sorgten Spediteure mit ihren Lastwagen für ein Verkehrschaos. Strassensperren der Polizei hinderten die Lastwagenfahrer daran, den Protest bis vor das Parlamentsgebäude zu tragen. Das Regierungsviertel und der Amtssitz von Premierminister Tony Blair wurden als Sperrzone für Fahrzeuge eingerichtet.

Auch an anderen Stellen wurden demonstrierende Chauffeure an der Weiterfahrt gehindert. Dennoch kam es zu langen Staus. In Oxford, Manchester, dem schottischen Inverness und der südenglischen Provinz Devon behinderten im Schneckentempo fahrende Camions nach Angaben der Automobilclubs den Verkehr.

Am Morgen hatten in Grossbritannien nach tagelangen Blockaden erstmals wieder beladene Tanklaster die Raffinerien verlassen, um wichtige Einrichtungen wie Spitäler mit Benzin zu beliefern. Insgesamt konnten 100 Lastzüge Raffinerien verlassen, um zumindest die Notdienste mit Kraftstoff zu versorgen.

Trotz des Einsatzes der Polizei waren in Grossbritannien auch am Mittwoch zwei Drittel aller Tankstellen ohne Benzin und Diesel. Nach Angaben der Tankstellenverbandes wird es noch Wochen dauern bis sich die Lage wieder normalisiert.

Blair hatte am Dienstag gesagt, innerhalb von 24 Stunden werde das Problem gelöst sein. Sein Stellvertreter John Prescott räumte ein, es gehe nicht so schnell voran, wie die Regierung gehofft habe. Die Chauffeure fordern mit ihren Aktionen Steuersenkungen von der Regierung, um die gestiegenen Treibstoffpreise aufzufangen. Blair lehnte dies am Mittwochabend erneut entschieden ab.

Auch in Belgien, darunter in der Hauptstadt Brüssel, gingen die Blockaden weiter. Fernfahrer verursachten am Mittwoch das bisher grösste Verkehrschaos seit Beginn der Protestaktionen am vergangenen Sonntag.

Camions blockierten die Grenzübergänge nach Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Unterdessen bot Verkehrsministerin Isabelle Durant Ausgleichszahlungen und eine Senkung der Sozialabgaben an. Der Tansportverband UPTR wies jedoch eine Erklärung der Regierung zurück, einer Aufhebung der Blockaden im Land zugestimmt zu haben. Die Verhandlugnen gingen weiter.

In den Niederlanden blockierten selbstständige Fernfahrer, deren Aktionen nicht von den Berufsverbänden der Spediteure gedeckt sind, den dritten Tag in Folge zwei Autobahnen.

In Deutschland beteiligten sich erstmals auch Bauern an den Protesten. In Schwerin, München und an der deutsch-belgischen Grenze gab es Blockaden mit Hunderten von Lastwagen.

Der Spediteursverband BGL rief die deutschen Transportunternehmen zu einer bundesweiten Protestaktion Ende September in Berlin auf. Bundeskanzler Gerhard Schröder lehnte Steuersenkungen wegen der gestiegenen Energiepreise weiter ab.

In Frankreich, wo die Protestwelle vor anderthalb Wochen ihren Anfang genommen hatte und nach Konzessionen der Regierung am vergangenen Wochenende abgeebbt war, drohten Lastwagenfahrer angesichts weiter steigender Kraftstoffpreise mit neuen Aktionen. Auch in Polen wollen die Spediteure am Freitag mit Protestaktionen Steuernachlässe durchsetzen.

(sda)

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