Rückenprobleme vom Tisch

«Spiel gegen Djokovic ist eine grosse Sache»

publiziert: Donnerstag, 5. Jul 2012 / 00:29 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 5. Jul 2012 / 01:00 Uhr
Roger Federers Rückenprobleme sind in Wimbledon vom Tisch.
Roger Federers Rückenprobleme sind in Wimbledon vom Tisch.

Roger Federers Rückenprobleme sind in Wimbledon vom Tisch. Der Basler gewann den Viertelfinal gegen Michail Juschni im Schnellzugstempo 6:1, 6:2, 6:2. Der nächste Elchtest für Federer erfolgt am Freitag gegen den Weltranglistenersten Novak Djokovic.

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Roger FedererRoger Federer
Federer machte mit Juschni ebenso kurzen Prozess wie in den ersten Runden mit Albert Ramos (6:1, 6:1, 6:1) und Fabio Fognini (6:1, 6:3, 6:2). Der Russe, der übernächste Woche in Gstaad aufspielen wird, besass nicht den Hauch einer Chance: In allen drei Sätzen brachte Juschni schon sein erstes Aufschlagsspiel nicht durch. «Das muss hart für ihn gewesen sein», versuchte Federer hinterher die biedere Vorstellung seines Gegners zu erklären. «Da spielt Juschni erstmals auf dem Centre Court von Wimbledon, steht erstmals im Viertelfinal, und dann findet er gar nie ins Spiel.»

Bezeichnend für den einseitigen Verlauf der Partie war die Szene nach etwas mehr als einer Stunde, als Michail Juschni beim Stand von 1:6, 2:6, 0:2 die Royal Box um Rat fragte. In der königlichen Loge sassen am Viertelfinaltag Prinz William mit seiner Kate (Duchess von Cambridge), aber auch Roy Hodgson samt Gemahlin plus acht Wimbledonsieger, nebst anderen Rod Laver, Andre Agassi und Steffi Graf. Was Juschni aus der Royal Box zu hören bekam, schien ihm für einen kurzen Moment zu helfen. Das nächste Aufschlagspiel gewann Juschni zu Null, und im folgenden Game erspielte er sich seine einzigen zwei Breakmöglichkeiten. Federer wehrte diese aber ab, zog weiter davon und beendete nach 92 Minuten mit dem vierten Matchball, dem ersten bei eigenem Aufschlag, die Partie.

Wimbledon sah den «alten» Federer

Es gab aber durchaus Gründe für die wenig couragierte Leistung von Michail Juschni. In der Nacht vor dem Spiel dürfte der Russe nicht ausreichend geschlafen haben, denn er wurde in der Nacht auf Mittwoch zum zweiten Mal Vater. Ausserdem stieg Juschni nicht mit der Vitas-Gerulaitis-Einstellung in die Partie gegen Federer, gegen den er vorher alle 13 Spiele und 26 der letzten 27 Sätze verloren hatte. «Niemand schlägt Vitas Gerulaitis 17 Mal hintereinander», hatte Gerulaitis im Januar 1979 am Masters verkündet, daraufhin gewann er das 17. Duell gegen Jimmy Connors, gegen den er vorher immer verloren hatte. Juschnis Philosophie war eine völlig andere. Federer: «Schon vor der Auslosung tauchte sein Coach bei mir auf und hoffte, dass Michail (Juschni) nicht in meinen Tableau-Viertel gelost würde.» Diese Hoffnung erfüllte sich nicht.

In der Form vom Mittwoch hätte Federer aber auch die meisten anderen Gegner besiegt. Wimbledon erlebte wieder einmal den «alten», den «grossen» Federer, der von 2003 bis Januar 2010 16 Major-Turniere gewonnen hat. Federer bewegte sich auf dem Centre Court wieselflink und nicht wie ein Jungsenior. Er wirkte inspiriert und spielte offensiv und aggressiv wie zuletzt nicht mehr so oft. «In der Tat gelang mir ein sehr, sehr gutes Spiel», so Federer. Will er auch gegen Novak Djokovic im Halbfinal derart offensiv spielen? Federer: «Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Bislang ruhte der Fokus einzig auf dem Viertelfinal gegen Juschni und den Rückenproblemen. Aber in den zwei Tagen bis zum Halbfinal wird meinem Team sicher etwas Gutes einfallen, wie Djokovic beizukommen ist. Und dann ist es an mir, das auf dem Platz umzusetzen.»

«Es ist möglich»

Den Schlager Federer gegen Djokovic gibt es am Freitag zum 27. Mal. Aber auf Rasen stehen sich die beiden erstmals gegenüber. Federer führt noch mit 14:12 Siegen, Djokovic hat aber sechs der letzten sieben Partien, und an Grand-Slam-Turnieren vier der letzten fünf Partien gewonnen. «Dieser Halbfinal ist eine grosse Sache, das kann man nicht abstreiten», so Federer. Nebst dem Finaleinzug in Wimbledon steht die Nummer 1 auf dem Spiel. Wenn Federer den Rekord von sieben Wimbledon-Siegen von Bill Renshaw und Pete Sampras egalisiert, übernimmt er nächsten Montag auch wieder die Führung im ATP-Ranking.

Federer ist klar, dass ihm nicht mehr alle den Sieg über Novak Djokovic zutrauen, «aber ich weiss, es ist möglich». Er selber habe in Wimbledon insgesamt viel besser gespielt als vor einem Monat in Roland-Garros, wo er während des gesamten Turnieres in jedem Spiel Probleme bekundet hätte. Federer: «Aber Du bereitest Dich besser gut auf alles vor - denn nur eine perfekte Leistung wird gegen Djokovic zum Sieg ausreichen.»

Djoker gab erst einen Satz ab

Novak Djokovic, der Vorjahressieger in Wimbledon, bekundete in seinem Viertelfinal gegen Florian Mayer nur im ersten Satz Schwierigkeiten. Er geriet mit einem Break in Rückstand (2:3), geriet bei 4:4 und eigenem Aufschlag nochmals 0:40 ins Hintertreffen, gewann danach aber acht von neun Games. Auf seinem Parcours in den Halbfinal gab Djokovic nur gegen Radek Stepanek einen Satz ab. Die Anfangsprobleme gegen Florian Mayer erklärte er damit, dass er zuletzt dreimal in Folge bei geschlossenem Dach «indoors» gespielt hatte. Auch Djokovic freut sich auf das Gipfeltreffen mit Federer: «Es ist immer ein grosser Challenge, gegen Roger (Federer) oder Rafa (Nadal) oder die anderen Topspieler anzutreten. Federer spielt seit einem Jahrzehnt ganz an der Spitze mit. Hier in Wimbledon hat er sechs seiner Titel gewonnen. Er will definitiv sich und allen anderen beweisen, dass er nochmals gewinnen kann.»

Murray - Tsonga

Den anderen Halbfinal bestreiten am Freitag Jo-Wilfried Tsonga und Andy Murray. Damit stehen die Nummern 1, 3, 4 und 6 in der Vorschlussrunde; nur die Spanier Rafael Nadal (ATP 2) und David Ferrer (ATP 5) fehlen. Im Fall von Ferrer fehlte nicht viel. Er und Murray lieferten sich die hochstehendste Partie des bisherigen Turniers, wobei der Spanier mit einem Satz und einem Break (7:6, 5:4) führte, ehe sich Murray in 3:52 Stunden mit 6:7, 7:6, 6:4, 7:6 durchsetzte. Der bessere Aufschlag entschied zu Gunsten Murrays (18 Asse, 30 Servicewinner). Jo-Wilfried Tsonga setzte sich ebenfalls in vier Sätzen gegen Philipp Kohlschreiber durch (7:6, 4:6, 7:6, 6:2).

(knob/sda)

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