US-Geheimdienstaffäre

Spionagevorwürfe: Merkel und Obama sprachen wieder miteinander

publiziert: Mittwoch, 16. Jul 2014 / 06:29 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 16. Jul 2014 / 09:10 Uhr
Eiszeit zwischen Merkel und Obama
Eiszeit zwischen Merkel und Obama

Washington - Nach tagelanger Funkstille wegen neuer Spionagevorwürfe haben die deutsche Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama erstmals wieder miteinander gesprochen. Beim Telefongespräch tauschten sie ihre Ansichten über die Zusammenarbeit ihrer Geheimdienste aus.

6 Meldungen im Zusammenhang
Der US-Präsident habe beim Gespräch am Dienstag gesagt, er wolle in engem Kontakt über Wege bleiben, welche die künftige Kooperation verbessern, teilte das Weisse Haus mit. Weitere Themen waren die Krise in der Ukraine und der Iran-Atomstreit.

Die deutsche Bundesanwaltschaft ermittelt derzeit gegen einen Mitarbeiter im Verteidigungsministerium, der US-Agenten mit Informationen versorgt haben soll. Bereits seit Anfang Juli sitzt ein Mitarbeiter des deutschen Nachrichtendienstes in Untersuchungshaft, der ebenfalls Informationen an US-Dienste geliefert haben soll.

Vertrauensbasis erschüttert

Merkel und Obama hatten nach Bekanntwerden der mutmasslichen Spionagefälle tagelang nicht miteinander gesprochen. Merkel sah die gemeinsame Vertrauensbasis erschüttert. Die Bundesregierung forderte den obersten US-Geheimdienstvertreter in Berlin auf, Deutschland zu verlassen. Die US-Regierung zeigte sich verstimmt über die deutschen Reaktionen.

Merkel und Obama bekräftigten laut Weissem Haus zudem ihre Forderung, dass Russland sofortige Schritte unternehmen müsse, um zu einer Entspannung der Lage in der Ostukraine beizutragen. Dazu zähle unter anderem die Unterstützung einer beidseitigen Waffenruhe. Moskau müsse auch das Einsickern von Waffen und Kämpfern über die Grenze verhindern.

Wenige Tage vor Ende der Verhandlungsfrist machten Merkel und Obama zugleich Differenzen im Atomstreit mit dem Iran aus. Die Regierung in Teheran müsse noch wichtige Schritte unternehmen, um die Weltgemeinschaft von den friedlichen Zwecken ihres Nuklearprogramms zu überzeugen. Die Frist läuft am 20. Juli ab.

 

(jz/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Berlin - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel erwartet angesichts der ... mehr lesen
Angela Merkel sieht Schwierigkeiten bezüglich des Vertrauenskonflikt mit der USA. (Archivbild)
Angela Merkel spricht deutliche Worte über die US-Geheimdienste.
Washington/Berlin - Die deutsche ... mehr lesen
Washington/Berlin - Die US-Regierung hat mit deutlicher Verstimmung auf die ... mehr lesen
Wutanfall der Deutschen?
Der BND fürchten schon länger, dass der Ausschuss von ausländischen Diensten bespitzelt wird.
Berlin - Das deutsch-amerikanische ... mehr lesen
Washington - Der US-Geheimdienst ... mehr lesen
Die USA spioniert nur in Grossbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland nicht.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Das Repräsentantenhaus in Washington hat abgestimmt.(Archivbild)
Washington/Berlin - Das Repräsentantenhaus in Washington hat für die Beendigung der massenhaften Sammlung von US-Telefonverbindungsdaten durch den Geheimdienst NSA ... mehr lesen
Falscher Ansatz
RIA schreibt dazu heute:

„Der Präsident und die Kanzlern bekräftigten ihre Absicht, mit den anderen Verbündeten zusammenzuarbeiten, um zwischen Europa und den USA eine enge Koordinierung der Maßnahmen zu erreichen, die darauf gerichtet sind, dass Russland den notwendigen Preis zahlt, sowie auf die Aufrechterhaltung der weiteren langfristigen Stabilität und des Gedeihens Europas“, heißt es in der Mitteilung des Weißen Hauses."

Wer sind eigentlich die "anderen Verbündeten"?

Stabilität und Gedeihen Europas? Obama meint wahrscheinlich das Gedeihen der US-Einflüsse in Europa, der Verkauf von Schiefergas, wofür zuerst die gute Zusammenarbeit zwischen der EU und der RF sabotiert werden muss und natürlich die militärischen Interessen der USA.

Mutti sollte sich besser auf die Hinterbeine stellen - das wäre auch im Interesse ihrer EU. Innerhalb dieser gibt es nämlich dezidierten Widerstand gegen die Obama-Pläne...
Die Zusammenarbeit mit Russland hat eine Zukunft, jene mit den USA nicht.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
USA  Washington - Ein Metallteil, das über den Zaun des Weissen Hauses in Washington geworfen wurde, ... mehr lesen  
Schon wieder ein Vorfall am Weissen Haus.
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
Achtens Asien Mit seinem Besuch in Vietnam hat US-Präsident Obama seine seit acht Jahren verfolgte Asienpolitik abgerundet. Die einstigen Todfeinde USA und ... mehr lesen  
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat unter Donald Trump antreten. «Ich wäre nicht die richtige Wahl für ihn», sagte Rubio dem ... mehr lesen
Titel Forum Teaser
KI wird in Zukunft gross im Militär eingesetzt werden.
Krieg / Terror KI in der Kriegsplanung getestet Forscher aus den USA haben GPT-4 in einem Kriegsspiel zur ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 2°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 3°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 1°C 6°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 7°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 7°C 14°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten