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Sprunger springt auf zweiten GP-Platz
publiziert: Sonntag, 30. Jun 2013 / 19:58 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 30. Jun 2013 / 20:24 Uhr
Janika Sprunger. (Archivbild)
«Der zweite Platz ist für mich wie ein Sieg.» Nur der 56-jährige englische Routinier Nick Skelton verhinderte auf Big Star den GP-Sieg von Janika Sprunger mit Palloubet d'Halong im Grossen Preis von Aachen, der mit einer Million Euro dotiert war.
Mit einem Springfehler im Stechen am Aussprung der Zweierkombination, aber mit der schnellsten Zeit verdiente sich die Baselbieterin Rang 2 vor dem in der Kombination ebenfalls patzenden Franzosen Patrice Delaveau mit Orient Express. Nur Team-Olympiasieger Nick Skelton blieb mit seinem Kraftathleten Big Star erneut fehlerlos und kam 25 Jahre nach seinem letzten GP-Erfolg in Aachen zu seinem insgesamt vierten Triumph im Mekka des Springreitsports. 1982 war Skelton mit Everest if Ever, 1987 und 1988 mit Apollo bereits erfolgreich gewesen.
"Damals lag Janika noch als Baby in der Wiege", scherzte Skelton gut gelaunt. Er hatte wie Janika Sprunger allen Grund dazu. Er strich das höchste je in Europa ausbezahlte GP-Sieggeld von 330'000 Euro im neu geschaffenen Grand Slam ein, der in Calgary im September und in Genf im Dezember seine Fortsetzung erfahren wird. Schweizer Meisterin Janika Sprunger wurde für ihren wunderbaren Effort mit 200'000 Euro belohnt. "Das ist mein bislang grösster Erfolg. Ich habe im GP nur gewonnen und nichts verloren. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich in diesem Millionen-Ding aufs Podest springe, obwohl ich von Palloubets enormen Qualitäten überzeugt bin. Er kann alles und ist ein Weltpferd. Und ich kann mit ihm immer schneller reiten und enger wenden."
Guerdat mit Nino Fünfter
Olympiasieger Steve Guerdat wertete das exzellente Abschneiden der Schweizer Springreiter im Grossen Preis von Aachen mit seinem fünften Rang auf Nino des Buissonnets noch auf. Der Jurassier, der Nino speziell auf den GP vorbereitet und zuvor geschont hatte, scheiterte im ersten, äusserst selektiven und technisch schwierigen Kurs am fünften Hindernis, einem schlecht zeichnenden Oxer in einer Mulde. Danach hinterliess aber auch das Goldpaar von London einen bestechenden und harmonischen Eindruck. Keine Stange wurde mehr berührt, obwohl Guerdat nun das Tempo forcierte und als schnellster Reiter mit vier Punkten noch vom zehnten auf den fünften Platz vorpreschte.
Im Stechen, das nur drei der 40 gestarteten Paare erreichten, legte Janika Sprunger mit ihrem federleicht und locker springen Franzosen-Wallach unerschrocken los. Sie wendete eng, beschleunigte überall und scheiterte mit der Vorhand des Pferdes am Oxer der Zweierkombination. "Ich kam etwas zu rasant in diese Kombination. Ich hätte etwas dosieren und Tempo wegnehmen sollen. Doch, was soll's? Es ist unglaublich. Ich bin so glücklich vor diesem Publikum und in dieser Ambiance so erfolgreich geritten zu sein. Obwohl ich erst zum zweiten Mal in Aachen gestartet bin, habe ich das Turnier und die Zuschauer in mein Herz geschlossen."
Nicht so erfolgreich wie Sprunger und Guerdat ritten die holländischen und die deutschen Reiter. Der Deutsche Meister Daniel Deusser kam als Vierter auf der Westfalen-Schimmelstute Cornet d'Amour mit nur einem Zeitfehler auf Rang vier, der dreifache GP-Sieger Ludger Beerbaum mit Chiara nach einem Abwurf in der Dreier-Kombination der ersten Runde, die sich als Schlüsselstelle entpuppte, auf Platz 6. Und die Holländer, die am Donnerstag noch den Nationenpreis nach fantastischer Aufholjagd gewonnen hatten, spürten die Anstrengungen. Sie fielen sukzessive zurück. Ihr Bester, Harrie Smolders, wurde nach makelloser erster Runde nach zwei Versehen im zweiten Umgang Zehnter.
Die Erfahrung fehlte
Sowohl für Pius Schwizers Picsou du Chêne als auch für Werner Muffs Lanthago ging der Millionen-GP frühzeitig zu Ende. Schwizer hiet seinen zehnjährigen Franzosen nach zwei Fehlern aus Schonungsgründen an, Muff erreichte das Ziel auf dem gleichaltigen Holsteiner-Schimmel mit 13 Punkten in der ersten Runde. Die Erkenntnis war bei beiden Paaren die gleiche. Es mangelte den Pferden auf diesem grossen Platz mit ungewöhnlichen Sprüngen und Bodenverhältnissen die Erfahrung. Die ersten Fehler schlichen sich bei beiden noch "grünen" Pferden bei einem Oxer in der Mulde ein. "Danach kam Pius' Picsou gar nicht ans Wasser beim Doppelsprung ran", stellte Schwizers Trainer Achaz von Buchwaldt fest. "Das Pferd ging zum zweiten überbauten Steilsprung einfach nicht hin. Pius hatte keine Chance." Der Traum vom grossen Geld war für den Weltranglisten-Elften dahin. Muff konnte sich immerhin damit trösten, Sechster im Preis von Europa, Vierter im Preis von Nordrhein-Westfalen und Sieger mit Osiris im kleinen Jagdspringen geworden zu sein.
Enttäuschungen in Dressur und Fahren
Enttäuschung machte sich im Dressur- und im Fahrerlager breit. Die Luzerner Weltcupfinalistin Marcela Krinke Susmelj patzte am Donnerstag im Grand Prix mit Molberg zu sehr und verpasste damit Startberechtigungen zum GP Spécial und allenfalls zur Kür, die wie der GP und der Spécial eine Beute der deutschen Weltcupsiegerin Helen Langehanenberg mit Damon Hill wurde. Die 31-jährige erhielt trotz eines Wechselfehlers 85,300 Punkte und verwies ihre weit erfahrenere Landsfrau Isabell Werth mit Don Johnson (82,075) auf den Ehrenplatz. Dritte wurde Prinzessin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein mit Digby, die Nichte der dänischen Königin Margrethe.
Äusserst mässig schnitten die Schweizer Viererzugfahrer ab. Der Berner Werner Ulrich, 2005 noch Einzelsieger in Aachen und noch Sechster im Vorjahr, klassierte sich mit drei neuen Pferden in seinem Gespann nur als 20. Er musste fünf Lusitanos an den portgiesischen Pferdebesitzer abtreten und bedarf zweier Aufbau-Jahre, um wieder an die Spitze zu kommen. Der Luzerner Toni Stofer musste Lehrgeld bezahlen und wurde 24. und Vorletzter. Und auch der Buschreiter Felix Vogg aus Radolfzell haderte, als er im Cross nach einer Verweigerung mit Onfire noch vom 8. auf den 20. Schlussrang zurückfiel.
"Damals lag Janika noch als Baby in der Wiege", scherzte Skelton gut gelaunt. Er hatte wie Janika Sprunger allen Grund dazu. Er strich das höchste je in Europa ausbezahlte GP-Sieggeld von 330'000 Euro im neu geschaffenen Grand Slam ein, der in Calgary im September und in Genf im Dezember seine Fortsetzung erfahren wird. Schweizer Meisterin Janika Sprunger wurde für ihren wunderbaren Effort mit 200'000 Euro belohnt. "Das ist mein bislang grösster Erfolg. Ich habe im GP nur gewonnen und nichts verloren. Nie hätte ich mir träumen lassen, dass ich in diesem Millionen-Ding aufs Podest springe, obwohl ich von Palloubets enormen Qualitäten überzeugt bin. Er kann alles und ist ein Weltpferd. Und ich kann mit ihm immer schneller reiten und enger wenden."
Guerdat mit Nino Fünfter
Olympiasieger Steve Guerdat wertete das exzellente Abschneiden der Schweizer Springreiter im Grossen Preis von Aachen mit seinem fünften Rang auf Nino des Buissonnets noch auf. Der Jurassier, der Nino speziell auf den GP vorbereitet und zuvor geschont hatte, scheiterte im ersten, äusserst selektiven und technisch schwierigen Kurs am fünften Hindernis, einem schlecht zeichnenden Oxer in einer Mulde. Danach hinterliess aber auch das Goldpaar von London einen bestechenden und harmonischen Eindruck. Keine Stange wurde mehr berührt, obwohl Guerdat nun das Tempo forcierte und als schnellster Reiter mit vier Punkten noch vom zehnten auf den fünften Platz vorpreschte.
Im Stechen, das nur drei der 40 gestarteten Paare erreichten, legte Janika Sprunger mit ihrem federleicht und locker springen Franzosen-Wallach unerschrocken los. Sie wendete eng, beschleunigte überall und scheiterte mit der Vorhand des Pferdes am Oxer der Zweierkombination. "Ich kam etwas zu rasant in diese Kombination. Ich hätte etwas dosieren und Tempo wegnehmen sollen. Doch, was soll's? Es ist unglaublich. Ich bin so glücklich vor diesem Publikum und in dieser Ambiance so erfolgreich geritten zu sein. Obwohl ich erst zum zweiten Mal in Aachen gestartet bin, habe ich das Turnier und die Zuschauer in mein Herz geschlossen."
Nicht so erfolgreich wie Sprunger und Guerdat ritten die holländischen und die deutschen Reiter. Der Deutsche Meister Daniel Deusser kam als Vierter auf der Westfalen-Schimmelstute Cornet d'Amour mit nur einem Zeitfehler auf Rang vier, der dreifache GP-Sieger Ludger Beerbaum mit Chiara nach einem Abwurf in der Dreier-Kombination der ersten Runde, die sich als Schlüsselstelle entpuppte, auf Platz 6. Und die Holländer, die am Donnerstag noch den Nationenpreis nach fantastischer Aufholjagd gewonnen hatten, spürten die Anstrengungen. Sie fielen sukzessive zurück. Ihr Bester, Harrie Smolders, wurde nach makelloser erster Runde nach zwei Versehen im zweiten Umgang Zehnter.
Die Erfahrung fehlte
Sowohl für Pius Schwizers Picsou du Chêne als auch für Werner Muffs Lanthago ging der Millionen-GP frühzeitig zu Ende. Schwizer hiet seinen zehnjährigen Franzosen nach zwei Fehlern aus Schonungsgründen an, Muff erreichte das Ziel auf dem gleichaltigen Holsteiner-Schimmel mit 13 Punkten in der ersten Runde. Die Erkenntnis war bei beiden Paaren die gleiche. Es mangelte den Pferden auf diesem grossen Platz mit ungewöhnlichen Sprüngen und Bodenverhältnissen die Erfahrung. Die ersten Fehler schlichen sich bei beiden noch "grünen" Pferden bei einem Oxer in der Mulde ein. "Danach kam Pius' Picsou gar nicht ans Wasser beim Doppelsprung ran", stellte Schwizers Trainer Achaz von Buchwaldt fest. "Das Pferd ging zum zweiten überbauten Steilsprung einfach nicht hin. Pius hatte keine Chance." Der Traum vom grossen Geld war für den Weltranglisten-Elften dahin. Muff konnte sich immerhin damit trösten, Sechster im Preis von Europa, Vierter im Preis von Nordrhein-Westfalen und Sieger mit Osiris im kleinen Jagdspringen geworden zu sein.
Enttäuschungen in Dressur und Fahren
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(fest/Si)
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