Sri Lankas Regierung setzt Friedensverhandlungen aus

In dem südasiatischen Inselstaat soll in der Nacht auf Dienstag eine Delegation aus Norwegen eintreffen. Norwegen hat den derzeitigen, brüchigen Waffenstillstand zwischen den Rebellen und der Regierung vermittelt.

Ziel des bereits vor der Krise vereinbarten Besuchs der Delegation war, ein Treffen zwischen Regierungsvertretern und den Rebellen der "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) zu arrangieren.

Wickramasinghe hatte sein Engagement für den Friedensprozess von Zugeständnissen von Präsidentin Chandrika Kumaratunga abhängig gemacht. Er forderte sie auf, die Kontrolle über das Verteidigungsministerium wieder abzugeben.

Ansonsten werde der Ministerpräsident der Präsidentin anbieten, sie könne die Federführung im Friedensprozess mit den Tamilen-Rebellen übernehmen, hatte der Sprecher erklärt.

Kumaratunga fordert bei den Verhandlungen mit der LTTE einen härteren Kurs. Sie hatte vergangene Woche in Abwesenheit des Ministerpräsidenten das Parlament suspendiert und die Kontrolle über das Verteidigungs-, das Innen- und das Kommunikationsministerium übernommen.

Nach 20 Jahren Krieg zwischen der tamilischen Minderheit und der singhalesischen Mehrheit herrscht derzeit ein von Norwegen vermittelter brüchiger Waffenstillstand. Ziel ist, eine Verhandlungslösung zu finden. Die Verhandlungen sind seit einiger Zeit unterbrochen. Beim Kampf der LTTE für einen eigenen Tamilen-Staat sind fast 70 000 Menschen getötet worden.

(fest/sda)