Staatsbegräbnis für getöteten Agenten

publiziert: Montag, 7. Mrz 2005 / 20:10 Uhr

Rom - Zehntausende Italiener haben in Rom Abschied von dem im Irak getöteten Geheimdienstoffizier Nicola Calipari genommen.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi nahm am Begräbnis teil.
Ministerpräsident Silvio Berlusconi nahm am Begräbnis teil.
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Am Staatsakt in der überfüllten Kirche nahmen auch Präsident Carlo Azeglio Ciampi und Regierungschef Silvio Berlusconi teil.

Unter dem Geläut der Totenglocke trugen Soldaten den mit der italienischen Flagge bedeckten Sarg in die Basilika Santa Maria degli Angeli.

Mit tränenerstickter Stimme würdigte Geheimdienst-Chef Niccolo Polari seinen Mitarbeiter als "guten, korrekten, loyalen, intelligenten und entschlossenen Menschen". Zweimal ging Staatschef Ciampi während der Trauerfeier zu Caliparis Witwe und ihren beiden Kindern, um sie zu trösten.

Riesige Anteilnahme

Im Zentrum Roms stand der Verkehr still, während der Trauerzug mit den sterblichen Überresten des 51-Jährigen vorüberfuhr. Der Leichnam war am Sonntag im römischen Nationaldenkmal aufgebahrt worden.

Bereits vor dem Begräbnis nahmen rund 100 000 Italienerinnen und Italiener von dem Toten Abschied. Bis in die frühen Morgenstunden strömten die Menschen zum Sarg, der im "Vaterlandsaltar" aufgebahrt war.

Sgrena klagt an

Calipari war am Freitag beim Beschuss durch US-Soldaten getötet worden, als er versuchte, die aus ihrer Geiselhaft im Irak freigelassene Journalistin Giuliana Sgrena zu schützen. Sgrena wurde dabei an der Schulter verletzt.

Die Hintergründe des Vorfalls sind noch nicht geklärt. Jedoch spekulierte die 56-jährige Reporterin erneut, eine angebliche Lösegeldzahlung seitens der Italiener habe die Amerikaner verstört.

"Ich denke - aber dass ist nur eine Hypothese - dass der glückliche Ausgang der Verhandlungen zu Verärgerung geführt hat. Die Amerikaner sind gegen diese Art von Operationen", sagte Sgrena der Mailänder Zeitung "Corriere della Sera".

Berlusconi verärgert

Regierungschef Berlusconi reagierte verärgert auf die Aussagen von Sgrena. "Ein bisschen mehr Diskretion würde in dieser ganzen Geschichte nicht schaden", wurde Berlusconi von der Zeitung "La Repubblica" zitiert.

Die Journalistin war am Freitag nach einmonatiger Geiselhaft in Bagdad freigelassen worden. Auf dem Weg zum Flughafen war ihr Auto von US-Soldaten beschossen worden. Ein weiterer Geheimdienstler wurde dabei schwer verletzt.

(sl/sda)

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