Stadt liegt in Trümmern - erste Plünderungen

publiziert: Mittwoch, 13. Jan 2010 / 07:14 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 13. Jan 2010 / 12:15 Uhr

Port-au-Prince - Ein starkes Erdbeben hat am Dienstag den bitterarmen Karibikstaat Haiti erschüttert und vermutlich hunderte Menschen getötet. Bei dem Beben der Stärke 7,0 wurden der Präsidentenpalast und das Hauptquartier der UNO in Port-au-Prince dem Erdboden gleichgemacht.

8 Meldungen im Zusammenhang
Das Beben, nach Angaben des US-Instituts für Geophysik das schwerste seit mindestens 100 Jahren, dauerte länger als eine Minute. Gebäude stürzten ein, Autos wurden in die Luft geschleudert.

Blutüberströmte und staubbedeckte Menschen irrten durch die Strassen der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt. «Unsere Diplomaten vor Ort haben viele Leichen auf den Strassen und Gehwegen gesehen», sagte ein Sprecher des US-Aussenministeriums.

Plünderungen in Supermarkt

In einem Vorort beobachtete ein AFP-Korrespondent Plünderungen in einem Supermarkt. Auf den Strassen lagen Tote und Verletzte, zahlreiche Überlebende verbrachten die Nacht im Freien.

Die Katastrophe ereignete sich um 16.53 Uhr Ortszeit. Trotz der Zerstörung des Präsidentenpalastes überlebte Staatschef René Préval nach Angaben der haitianischen Botschaft in Mexiko das Beben.

UN-Mitarbeiter vermisst

Auch viele Mitarbeiter der insgesamt fast 11'000 Mitarbeiter umfassenden UNO-Mission werden vermisst, wie der Chef der Mission, Alain Leroy, mitteilte. Der Sprecher einer Privatuniversität berichtete im Radio, unter den Trümmern des Gebäudes seien zahlreiche Studenten begraben.

Der französische Entwicklungsstaatssekretär Alain Joyandet teilte in Paris mit, unter den Trümmern eines grossen Hotels in Port-au-Prince seien vermutlich 200 Menschen eingeschlossen.

Wenige Stunden nach dem Beben kündigten mehrere Staaten Hilfsleistungen für eines der ärmsten Länder der Welt an, darunter die Schweiz.

Krisensitzung in Genf

Die UNO startete ihr Such- und Hilfsprogramm für Katastrophenfälle. 30 internationale Teams wurden mobilisiert um den Opfern auf der Karibikinsel zu helfen. Am IKRK-Sitz in Genf wurde eine Krisensitzung einberufen.

Haiti liegt zusammen mit dem Nachbarstaat Dominikanische Republik auf der Insel Hispaniola. Das Land ist eines der ärmsten der Welt. Rund neun Millionen Menschen leben dort. Mehr als die Hälfte von ihnen muss mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

(tri/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Das verheerende Erdbeben ... mehr lesen
Erdbeben in Haiti.
Erdbebenschäden in Kobe 1995.
Tokio - Mit Gedenkveranstaltungen ... mehr lesen
Potsdam/Wien - Der Karibikstaat Haiti wurde am gestrigen Dienstagabend gegen 22 ... mehr lesen
Das Beben hatte sein Epizentrum südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince und besass eine Bruchlänge von rund 70 Kilometern.
Der Grossteil von Port-au-Prince ist zerstört.
Es muss ein schlimmes Erwachen ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Der zerstörte Präsidentenpalast in Port-au-Prince auf einem Facebook-Foto.
Das verheerenden Erdbeben in Haitis ... mehr lesen
Los Angeles - Angelina Jolie und Brad ... mehr lesen
Wollen helfen: Angelina Jolie und Brad Pitt.
Nach dem verheerenden Erdbeben ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
USA  Washington - Ein Metallteil, das über den Zaun des Weissen Hauses in Washington geworfen wurde, hat vorübergehend einen Alarm in der Residenz des US-Präsidenten ausgelöst. mehr lesen  
Achtens Asien Mit seinem Besuch in Vietnam hat US-Präsident Obama seine seit acht Jahren verfolgte Asienpolitik abgerundet. Die einstigen Todfeinde USA und ... mehr lesen  
Obama in Hanoi mit der Präsidentin der Nationalversammlung, Nguyen Thi Kim Ngan auf einer Besichtigungstour: Willkommenes Gegengewicht zu China.
US-Wahlen  Washington - Der US-Republikaner Marco Rubio will nicht als Vize-Präsidentschaftskandidat ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten