Ständerat will Alkoholwerbung im Fernsehen verbieten

publiziert: Mittwoch, 18. Mrz 2009 / 11:30 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 18. Mrz 2009 / 13:06 Uhr

Bern - Der Ständerat will Alkoholwerbung in inländischen und ausländischen Fernsehprogrammen, die sich ans schweizerische Publikum richten, untersagen. Er hat sich mit 22 zu 19 Stimmen für eine Radikallösung entschieden.

Hans Hess sieht keinen Zusammenhang zwischen Werbung und Konsum.
Hans Hess sieht keinen Zusammenhang zwischen Werbung und Konsum.
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Hintergrund der Diskussion über die Alkoholwerbung ist das Media-Filmförderungsabkommen mit der EU. Wenn der Schweizer Film weiterhin von diesem Programm profitieren will, muss die Schweiz als politischen Preis ihre Werbeverbote lockern. Der Bundesrat schlug eine begrenzte Liberalisierung vor.

In Gesprächen mit der EU fand der Bundesrat im Auftrag des Parlamentes eine Lösung, die es der Schweiz erlaubt, in der politischen und religiösen Werbung sowie in der Alkoholwerbung strengere Regeln als im europäischen Herkunftsland des Senders zu erlassen.

Knappe Entscheidung

Der Ständerat entschied nun relativ knapp, dass jede Werbung für Alkoholika in TV-Programmen in- und ausländischer Stationen unzulässig ist, wenn diese sich eigens an das schweizerische Publikum richten. Der Beschluss, der jetzt an den Nationalrat geht, war vom Präventionsgedanken und vom Jugendschutz motiviert.

Bundesrat Pascal Couchepin war vom Ständeratsentscheid nicht überzeugt. Ausländische Sender, die in der Schweiz empfangen werden können, würden beispielsweise an Fussballspielen für Bier werben. Brauereien sponserten Matches. Durch das Werbeverbot würden die schweizerischen Brauereien diskriminiert.

Zweifel an Präventionswirkung

Die Gegner bezweifelten, dass ein Werbeverbot für Bier und Wein in ausländischen Programmfenstern eine präventive Wirkung entfaltet. Der Zusammenhang zwischen Werbung und Konsum sei nicht erwiesen, sagte Hans Hess (FDP/OW).

Die Teilnahme am Filmförderungsprogramm Media war völlig unbestritten. Das bilaterale Abkommen erlaube den schweizerischen Filmschaffenden den gleichberechtigten Zugang zu Förderprogrammen, Fortbildung und Vermarktung, sagte Kommissionssprecher Peter Bieri (CVP/ZG).

Oppositionslos stimmte der Ständerat dem Abkommen zu und sprach für die Jahre 2010-2013 einen Verpflichtungskredit von 41 Millionen Franken. Laut Bieri fliessen drei Viertel dieser Investition in die Schweiz zurück.

(tri/sda)

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