Ständerat überweist Motion zu Zuwanderung

Ständerat will Zuwanderung in geordnete Bahnen lenken

publiziert: Donnerstag, 16. Dez 2010 / 15:17 Uhr
Die kleine Kammer nahm die Motion mit 17 zu 16 Stimmen an,gegen den Willen des Bundesrates.
Die kleine Kammer nahm die Motion mit 17 zu 16 Stimmen an,gegen den Willen des Bundesrates.

Bern - Der Ständerat will, dass die Zuwanderung im Zusammenhang mit der Personenfreizügigkeit besser gesteuert wird, um Probleme zu verhindern. Am Donnerstag unterstützte er knapp eine Motion, von Christoffel Brändli (SVP/GR), die vom Bundesrat Massnahmen fordert.

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Die kleine Kammer nahm die Motion mit 17 zu 16 Stimmen an, gegen den Willen des Bundesrates. Der Vorstoss geht nun an den Nationalrat.

Brändli begründete sein Anliegen mit steigenden Preisen für Immobilien, Belastung der Verkehrsinfrastrukturen, Zersiedlung, Integrationsproblemen an den Volksschulen, Identitätsverlust der Einheimischen und Problemen mit der Sicherheit. Die zugezogenen Arbeitskräfte entlasteten die Sozialwerke nur vorübergehend.

Bis 9 Millionen Menschen

Die Schweizer Bevölkerung werde laut Bundesamt für Statistik auf 9 Millionen Köpfe anwachsen, machte der Motionär geltend. Diese Entwicklung sollte in geordnete Bahnen gelenkt werden. Doch der Bundesrat beschränke sich aufs Schönreden, kritisierte er.

Der Bundesrat lehnte die Motion ab. Er verwies unter anderem auf die konjunkturabhängige rückläufige Zuwanderung aus dem EU- und Efta-Raum und auf die flankierenden Massnahmen gegen Lohndumping. Für die AHV und die IV habe sich die Öffnung des Arbeitsmarktes als positiv erwiesen, und die Schweizer Wirtschaft habe profitiert.

Die Aussage im Motionstext, die Zuwanderung sei «in geordnete Bahnen» zu lenken, impliziere, dass die Zuwanderung heute in ungeordneten Bahnen verlaufe, sagte Justizministerin Simonetta Sommaruga. «Damit ist der Bundesrat nicht einverstanden.»

Beschränkte Steuerungsmöglichkeiten

Sie forderte eine differenzierte Betrachtung. Die Einwanderung aus Drittstaaten könne der Bundesrat über Kontingente für Leute aus Drittstaaten steuern. Beim freien Personenverkehr dagegen gebe es nur beschränkte Möglichkeiten für eine Lenkung, und im Asylwesen überhaupt keine.

(ade/sda)

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Dringend nötig
Das wurde aber auch Zeit. Muss das Land brennen, wie England, Holland oder Deutschland, bevor etwas getan wird?

Wir könnten auch bei 30 Millionen Einwohnern noch behaupten, wir bräuchten dringendst Zuwanderer.
Ja eben, genau
Nur hätte man diese Klausel schon 2007 anwenden müssen oder dann halt 2008 oder 2009 oder dieses Jahr oder....

Economiesuisse und die FilzDP wirken da eben dagegen.
Ventilklausel
Eine Möglichkeit wäre ev., die Ventilklausel anzurufen, falls sich die Situation tatsächlich dramatisch entwickeln sollte: http://www.ejpd.admin.ch/ejpd/de/home/dokumentation/mi/2010/2010-05-26.... Diese Massnahme ist mit den bilateralen Verträgen vereinbart worden.
Gute Sache
Endlich mal ein guter vernünftiger Vorstoss von der SVP.
Die Zuwanderung wird noch zum allergrössten Problem werden mit all den von Brändli erwähnten negativen Auswirkungen.

Das ewig herabgebetete Mantra der Wirtschaftslobby, dass die Zuwanderung unerlässlich sei für den Wohlstand ist nicht mehr glaubhaft. Aber eben, die FDP ist halt die Mittelstandsfeind Partei Nummer Eins.

Sommaruga verzapft im Namen des Bundesrates Blödsinn.
Natürlich kann man die Zuwanderung beschränken. Jeder Vertrag und jedes Gesetz kann gekündigt/geändert/neu verhandelt werden.
Und dass wir eine bisher nicht angewendete Ventilklausel hätten, wird auch immer vergessen.

Bleibt zu hoffen, dass aus diesem Vorstoss auch etwas Vernünftiges gemacht wird.

Es zeigt sich wieder mal, das der Ständerat halt einfach intelligenter besetzt ist als der Nationalrat, der diesen Vorstoss leider sicher wieder beerdigen wird.
.
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