Stamm will Neonazis vom Rütli fernhalten

publiziert: Dienstag, 2. Aug 2005 / 14:13 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 2. Aug 2005 / 14:51 Uhr

Bern - Eine derart unwürdige Störaktion wie am Montag will Rütlikommissions-Präsidentin Judith Stamm nicht mehr tolerieren.

Judith Stamm: "...was am Montag passiert ist, war unwürdig."
Judith Stamm: "...was am Montag passiert ist, war unwürdig."
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Sie stellt deshalb zur Debatte, ob die Rütlifeier künftig ausfallen oder nur noch für geladene Gäste stattfinden soll. "Ich habe mich getäuscht", sagte Stamm auf Anfrage. Bisher habe sie stets dafür plädiert, dass das Rütli am 1. August für alle offen sein solle - und sie habe geglaubt, dass sich auch die Rechtsextremen an gewisse Grundregeln hielten. "Aber was am Montag passiert ist, war unwürdig."

Zwar sei schon Kaspar Villiger während seiner Ansprache auf dem Rütli im Jahr 2000 von Rechtsradikalen ausgepfiffen worden. Aber er sei nicht derart respektlos persönlich angegriffen worden wie Samuel Schmid.

Kommission wird tagen

Für Stamm ist klar, dass die Rütlikommission über die Bücher muss. Sie werde wohl im September eine Sitzung abhalten. Die Kommission, die aus Vertretern der Vierwaldstättersee-Kantone, des Bundes und der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft (SGG) besteht, muss dann entscheiden, ob und in welcher Form die nächste Rütlifeier stattfindet.

Möglichkeiten, die Störung durch die Skinheads zu verhindern, gibt es verschiedene. Allerdings sehe sie überall auch Nachteile.

Wenn geschlossen, dann für alle geschlossen

Probleme ergäben sich etwa, wenn die Feier für nächstes Jahr abgesagt würde. Wenn man das tue, müsse die Wiese faktisch vom 31. Juli bis 2. August geschlossen werden, sagte Stamm. "Denn es kann ja nicht sein, dass die Rechtsextremen dann einfach ihre private Feier auf dem Rütli abhalten."

Heikel sei auch die Idee, nur noch geladene Gäste zur Feier zuzulassen. "Rechtlich wäre das wohl machbar, denn die Wiese ist Privateigentum des Bundes", sagte Stamm. Aber erstens würden auch unbescholtene Leute übergangen. Und zweitens müsste die Polizei die Rechtsextremen fernhalten.

(fest/sda)

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