Standing Ovation für Joseph Deiss

publiziert: Samstag, 28. Okt 2006 / 10:03 Uhr / aktualisiert: Montag, 8. Jan 2007 / 19:35 Uhr

Granges-Paccot - Mit einer Standing Ovation haben die CVP-Delegierten ihren alt Bundesrat Joseph Deiss verabschiedet und gewürdigt.

Joseph Deiss soll einen würdigen Abschied bekommen.
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Dieser rühmte die Schweiz als modern, demokratisch, weltoffen und generös.

Er leide, wenn die Schweiz wegen ihrer Härte als Beispiel genannt werde, sagte Deiss an der Delegiertenversammlung in Granges-Paccot FR. Gleichzeitig übte er scharfe Kritik an jenen, welche die humanitäre Tradition der Schweiz aufs Spiel setzten wollten.

Der alt Bundesrat bekräftigte seinen Willen, weiterhin seinem Land und seiner Partei zu dienen. «Ich bin nicht gekommen, um frei zu nehmen. Ich reihe mich wieder ein», sagte er.

Politische und menschliche Qualitäten

Der jurassische alt Nationalrat François Lachat lobte Deiss dafür, den richtigen Ton gefunden zu haben. Zudem hob er die politischen und menschlichen Qualitäten des Mannes hervor; «der seine Überzeugungen nie versteckte, doch davon auch nicht blind wurde».

Die CVP schenkte dem Ehepaar Deiss eine Reise nach Namibia. «Wir schicken dich aber nicht in die Wüste», sagte CVP-Präsident Christophe Darbellay. «Wir brauchen dich, komm zurück.»

Die Partei will nun eine Frau in den Parteivorstand wählen. Nach der Wahl von Doris Leuthard in den Bundesrat und Christophe Darbellay an die Parteispitze sind die Frauen gemäss den CVP-Statuten im Parteipräsidium untervertreten.

Gegen die Polarisierung

CVP-Präsident Christophe Darbellay will im Wahlkampf die Polarisierung anprangern. Der Wahlkampf der CVP müsse schonungslos offen legen, wie die Polarisierung die Schweiz auseinander dividiere und blockiere, sagte Darbellay.

Die CVP müsse mit eigenständigen und überzeugenden Antworten dort Klartext reden, wo die «echten Probleme» seien.

Ein echtes Problem ist nach Ansicht Darbellays zum Beispiel die Belastung für Familien. Kein Problem sieht er hingegen in der Frage der Minarette: Die Diskussionen, welche «die populistische Rechte» lostrete, seien eine direkte Gefahr für den religiösen Frieden in der Schweiz, sagte der CVP-Präsident.

(rr/sda)

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