Startschuss zur Raser-Initiative
publiziert: Dienstag, 27. Apr 2010 / 12:06 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 27. Apr 2010 / 13:34 Uhr

Bern - Strassenrowdys härter anfassen: Die Volksinitiative «Schutz vor Rasern» will extreme Tempobolzer mindestens zwei Jahre von der Strasse verbannen oder mit Gefängnis bestrafen. Zusammen mit Parlamentariern von links bis rechts hat die Strassenopfer-Stiftung RoadCross das Volksbegehren lanciert.

3 Meldungen im Zusammenhang

21. April 2010: Ein 26-jähriger Tessiner fährt mit 145 km/h in der 60 km/h-Zone in eine Kurve. Der Fahrer verliert die Kontrolle über das Fahrzeug, das Auto überschlägt sich, die beiden Mitfahrer sind sofort tot, er selbst ist schwer verletzt.

27. Februar 2010:  Ein Jugendlicher ist mit Freunden Richtung Mastrils, Graubünden, unterwegs, er fährt zu schnell, nach einer Linkskurve gerät er über den Strassenrand. Das Auto überschlägt sich und prallt in eine Stallmauer, einer der Mitfahrer verstirbt auf der Unfallstelle.

15. August 2009: Mitten in Hombrechtikon verliert ein betrunkener Raser die Kontrolle über sein Auto. Er kracht zunächst in ein entgegenkommendes Auto und anschliessend in eine Kirche. Drei Menschen werden beim Unfall zum Teil schwerstverletzt. Der 19-jährige Unfallverursacher nimmt keinen Schaden.

Die Meldungen auf news.ch ähneln sich häufig, wenn es um Raser-Unfälle geht. Eine Initiative will Rasern nun stärkere Schranken setzen.

Führerscheinentzug

«Raser sind Kriminelle und müssen auch so behandelt werden», sagte SVP-Nationalrat Adrian Amstutz vor den Medien in Bern. So verlangt die Volksinitiative mindestens ein bis vier Jahre Gefängnis für Raser, die das Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingehen. Heute drohen einem Raser nach einem tödlichen Unfall höchstens drei Jahre Freiheitsentzug.

Weiter setzt das Initiativkomitee auf die abschreckende Wirkung des Führerscheinentzugs: Schon beim ersten Mal müssten Raser mindestens zwei Jahre ihre Fahrerlaubnis abgeben. Wiederholungstäter sollen für immer von den Strassen verbannt werden. Die Initiative sieht dabei frühestens nach zehn Jahren eine psychologische Überprüfung des Fahrverbots vor.

Nur extreme Tempobolzer bestrafen

In der ganzen Schweiz sind gemäss RoadCross jedes Jahr weit über tausend Raser unterwegs. Damit seien aber keinesfalls alle Autofahrer gemeint, die einmal zu schnell fahren, hielt der Zürcher SP-Nationalrat Daniel Jositsch fest. Die Eidgenössische Volksinitiative wolle Autofahrer bestrafen, die vorsätzlich andere gefährden.

Das betreffe extreme Tempobolzer, die innerorts über 100 Stundenkilometer schnell fahren, ausserorts mit über 140 Stundenkilometern unterwegs sind oder auf der Autobahn das 200er-Limit übertreffen.

Keine Frage von links oder rechts

Er unterstütze die Initiative, weil die Bevölkerung vor den «Raserrambos» geschützt werden müsse, hielt der FDP-Nationalrat Peter Malama fest. «Das ist keine Frage von links oder rechts», sagte der Basler mit Blick auf die anderen Mitglieder des Initiativkomitees. Diesem gehören neben Angehörigen von Raseropfern eidgenössische Parlamentarier aller Fraktionen an.

Gemäss Angaben aus dem Bundesblatt haben die Initianten bis am 27. Oktober 2011 Zeit, die nötigen 100'000 beglaubigten Unterschriften zusammenzubringen.

(fkl/sda)

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