Staus wegen Streiks der Eisenbahner in Frankreich

Der Eisenbahner-Streik in Frankreich hat auch Auswirkungen auf den Zugverkehr mit der Schweiz. Rund die Hälfte der grenzüberschreitenden Züge falle aus, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage. Zudem sei mit erheblichen Behinderungen zu rechnen. Nicht betroffen seien die TGV-Züge zwischen Zürich-Bern-Paris.

Streik seit Wochen angekündigt

Der weitere internationale Zugverkehr war nur in geringerem Ausmass betroffen: Die Eurostarzüge zwischen Paris und London fuhren planmässig, die Thalyszüge zwischen Paris sowie Brüssel und Köln weit gehend nach Plan.

Wegen des seit Wochen angekündigten Streiks waren zahlreiche Fahrgäste deutlich früher unterwegs oder auf das Auto umgestiegen. Die meisten Passagiere am grössten Pariser Nahverkehrsbahnhof Saint-Lazare zeigten sich gut informiert über die Behinderungen.

Gegen den Abbau von Arbeitsplätzen

Kaum jemand kannte allerdings den Grund für die Arbeitsniederlegungen: Mit dem Streik wollten sieben Gewerkschaften gegen den Abbau von Arbeitsplätzen bei der Bahn protestieren. Das Budget für 2005, das am Mittwoch vom SNCF-Verwaltungsrat verabschiedet werden sollte, sieht die Einsparung von 3590 der 168 000 Stellen durch Nichtwiederbesetzung vor.

Der für Verkehr zuständige Pariser Staatsminister François Goulard räumte ein, die von seiner Regierung gewünschte Mindestversorgung bei Streiks im Öffentlichen Dienst wäre selbst durch ein derzeit viel diskutiertes Gesetz nicht zu garantieren.

Es sei durch nichts gewährleistet, dass ein derartiger Dienst nach Vorschrift auf dem Papier auch in die Tat umgesetzt werde, sagte Goulard im Nachrichtensender LCI.

(rp/sda)