Steinzeit-Observatorium ausgegraben

publiziert: Mittwoch, 25. Aug 2004 / 08:49 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 25. Aug 2004 / 09:15 Uhr

Halle - Im ältesten Sonnenobservatorium der Welt im deutschen Goseck haben Archäologen jetzt eine Visiereinrichtung für das Bestimmen der Sommersonnenwende (21.06) entdeckt.

Weiterführende Links zur Meldung:

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Das Grabungsprojekt in Goseck der Prähistorischen Archäologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
www.praehist.uni-halle.de/goseck/index2.htm

"Bislang waren die Forscher davon ausgegangen, dass die Menschen in der 7000 Jahre alten Anlage nur die Wintersonnenwende (21.12.) bestimmen konnten", sagte der Leiter des Instituts für prähistorische Archäologie der Martin-Luther-Universität Halle- Wittenberg, François Bertemes, am Dienstag der dpa.

Sonnwende als ritueller Stichtag

"Mit diesem Visier - eine Aussparung im ehemaligen Holzpalisadenzaun - war es den Steinzeitmenschen möglich, sehr exakt den Sommersonnenwendepunkt zu bestimmen", sagte Bertemes. "Im Gegensatz dazu kamen die Goseck-Menschen auf Grund des Sonnenstandes an die Wintersonnenwende lediglich mit einer Genauigkeit von etwa drei bis vier Tagen heran."

"Die Möglichkeit der kompletten Bestimmung des längsten und des kürzesten Tages im Jahr wurde mit Sicherheit mit Ritualen gefeiert. Diese bäuerliche Gesellschaft war in ihrer geistige Welt einer Fruchtbarkeitsreligion verbunden", sagte Bertemes. Zu den Feiern gehörten Hochzeiten oder die Aufnahme eines Kindes in den Kreis der Erwachsenen.

Rätselhafte Knochenfunde

Als Beleg fanden die Ausgräber auch in dieser Saison eine Vielzahl von Rinderknochen, insbesondere von Rinderschädeln. "Das stärkt unsere Theorie, dass Rinderschädel mit Hörnern aus kultischen Gründen auf den Torpfosten an den Eingängen des Observatoriums gesteckt haben könnten", sagte Bertemes.

Ebenso wurden hunderte Tonscherben und in drei Opfergruben auch menschliche Knochenteile gefunden. "Die lagen nicht typisch für die Bestattung eines Toten", sagte Bertemes. In der 6000 Quadratmeter grossen Anlage in Goseck wird seit 2003 gegraben. Entdeckt wurde sie 1991 bei einem Erkundungsflug eines Luftbildarchäologen. Die Anlage hatte drei Tore und einen Durchmesser von 75 Meter.

Sie war von einem Erdwall und etwa zwei Meter hohen Holz-Palisadenzäunen doppelringförmig umgeben. Bis Ende Oktober 2004 sollen die Arbeiten beendet sein. Im nächsten Jahr wird Goseck dann originalgetreu als Touristenattraktion gebaut.

Die Anlage liegt nur 25 Kilometer vom Fundort der 3600 Jahre alten "Himmelsscheibe von Nebra" entfernt und beweise, dass Steinzeitmenschen in Mitteldeutschland über umfangreiche astronomische Kenntnisse verfügten, sagte der Archäologe. Notiz: www.praehist.uni-halle.de

(fest/sda)

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