Stéphane Lambiel auf Titelkurs

publiziert: Dienstag, 15. Mrz 2005 / 21:22 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Mrz 2005 / 21:53 Uhr

Stéphane Lambiel ist auf bestem Weg zu WM-Gold. Nach der besten Qualifikation führt der junge Unterwalliser das Zwischenklassement im Männer-Wettbewerb auch nach dem Kurzprogramm an.

Stéphane Lambiel führt das Zwischenklassement an.
Stéphane Lambiel führt das Zwischenklassement an.
Stéphane Lambiel befindet sich an den Eiskunstlauf-WM in Moskau weiterhin auf Goldkurs. Der 19-jährige Walliser entschied dank einer phänomenalen Leistung auch das Kurzprogramm für sich und liegt vor der abschliessende Kür von morgen Donnerstag 5,62 Punkte vor dem letztjährigen Zweiten Brian Joubert (Fr).

Der angeschlagene russische Vorjahressieger Jewgeni Pluschenko belegte im zweiten Wettkampfteil lediglich den 5. Rang und fiel daher vom 2. auf den 3. Zwischenrang zurück. Jamal Othman, der zweite Schweizer in Moskau, schaffte als 22. den Kür-Final der besten 24.

Lambiel pulverisierte Bestleistung

Lambiel vermochte im nicht vollbesetzten Luschniki-Sportpalast nahtlos an die starke Leistung in der Qualifikation anzuknüpfen. Mit 80,28 Punkten pulverisierte er seine bisherige Bestleistung (69,97) förmlich.

Erneut stand der fünffache Schweizer Meister mit dem Dreifach-Axel und der Kombination Vierfach-Toeloop/Dreifach-Toeloop seine beiden Höchstschwierigkeiten.

Zudem wurden seine unvergleichlichen Pirouetten mit Level 2 (maximal 3) endlich gebührend bewertet.

Hand aufs Herz

Nach Beendigung des Kurzprogramms zur Musik "Spanish Caravan" von George Winston blickte Lambiel ungläubig zur Decke und legte die Hand aufs Herz.

"Ich habe sehr viel Kraft in mir gespürt", sagte der Schweizer. "Ich konnte mich nach dem Training vom Morgen gut entspannen." Er denke überhaupt noch nicht an den Donnerstag.

Er habe heute einfach sein Bestes zeigen wollen, und das sei ihm gelungen, so Lambiel weiter. In der Tat: Es war das beste Kurzprogramm, das er bis anhin aufs Eis legte.

Optimale Vorbereitung

Lambiel hatte bereits an den Europameisterschaften Ende Januar in Turin nach dem Kurzprogramm als Dritter auf einem Podestplatz gelegen. Damals fiel er in der finalen Kür noch auf den 4. Platz zurück, wodurch er sich zum dritten Mal nach der EM 2002 sowie der WM 2004 mit der "ledernen" Auszeichnung begnügen musste.

Lambiels Voraussetzungen für die erste Medaille eines Schweizers seit Hans Gerschwiler 1948 (Silber) sind in Moskau jedoch nicht nur wegen der komfortablen Führung wesentlich besser.

Zwar übertrat sich der in Lausanne lebende Unterwalliser Anfang Februar beim ersten Training für die Art-on-Ice-Show in Basel den Fuss, ansonsten blickt er aber auf eine optimale und intensive Vorbereitung zurück. Damit er sich hundertprozentig aufs Eislaufen konzentrieren konnte, unterbrach er gar das Wirtschaftsstudium.

Bessere Physis

Ein Schwerpunkt des Trainings war die Verbesserung der Physis, da der Schweizer in diesem Bereich in Turin nach seiner Meniskusoperation Anfang September noch einige Defizite aufwies - in der abschliessenden EM-Kür brach er im zweiten Teil komplett ein, was ihn Bronze kostete.

Lambiel arbeitete praktisch täglich mit Konditionstrainerin Majda Scharl zusammen, die ansonsten im Eishockey tätig ist.

"Wir versuchten, die Pulsbelastungen des Programms mit anderen Übungen auf dem Boden zu simulieren", sagte Lambiel, dem die Chance winkt, als dritter Schweizer nach Hans Gerschwiler (1947) und Denis Biellmann (1981) das oberste Podest zu besteigen.

Othman kam gut an

Jamal Othman konnte auch mit seinem zweiten WM-Auftritt zufrieden sein. Zwar kombinierte der 18-jährige Berner den Dreifach-Lutz nur mit dem Doppel- statt dem Dreifach-Toeloop.

Ansonsten blieb er aber fehlerfrei, sieht man davon ab, dass er für kurze Zeit etwas hinter der Musik herlief. "Weil der Lutz nicht optimal gelang, entschied ich mich für die sicherere Variante", erklärte Othman.

Der EM-Elfte kam mit seiner russischen Filmmusik gut an - die Zuschauer applaudierten bereits nach ein paar Bewegungen. Das sei ein schönes Gefühl gewesen. Mit dem Erreichen der Kür hat er sein Ziel erreicht, von daher kann er der Fortsetzung des Wettkampfs gelassen entgegen sehen.

Kellers mit Auftakt zufrieden

Die WM-Debütanten Daniela und Fabian Keller, die den ersten Wettkampfteil eröffneten, sind nach dem Pflichttanz "Midnight Blues" im 29. und zweitletzten Rang klassiert.

"Wir wussten, dass wir hier hinten anstehen müssen", sagte Daniela Keller und fuhr fort: "Am Anfang waren wir etwas zu schnell, ansonsten sind wir mit unserer Vorstellung zufrieden."

Die 19-jährige KV-Stiftin war nach den EM am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, wodurch die Vorbereitung stark beeinträchtigt wurde.

WM für Kellers wohl morgen vorbei

Für die Geschwister aus dem appenzellischen Schachen-Reute dürfte die WM nach dem morgigen Originaltanz zu Ende sein, da sich nur die besten 24 Eistanz-Paare für die Kür vom Freitagabend qualifizieren.

In Führung liegen nach dem Pflichttanz wie erwartet die russischen Titelverteidiger Tatjana Nawka/Roman Kostomarow (45,97 Punkte) vor den Amerikanern Tanith Belbin/Benjamin Agosto (42,18) und den Ukrainern Jelena Gruschina/Ruslan Gonscharow (41,30).

(rr/Si)

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