Sternhagelvoll den Sternen entgegen

publiziert: Samstag, 28. Jul 2007 / 09:23 Uhr / aktualisiert: Samstag, 28. Jul 2007 / 14:21 Uhr

Washington - Ein Heldenmythos entzaubert sich selbst: Die stolzen Eroberer des Weltalls torkeln beschwipst den Sternen entgegen. Berichte über skandalösen Alkoholmissbrauch von Astronauten kratzen erneut am Image der US-Weltraumbehörde NASA.

Den Astronauten wird vor dem Start eine zwölfstündige Alkoholabstinenz verordnet - vergebens anscheinend.
Den Astronauten wird vor dem Start eine zwölfstündige Alkoholabstinenz verordnet - vergebens anscheinend.
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Mindestens zwei Astronauten haben in der Vergangenheit in betrunkenem Zustand einen Flug angetreten, zitiert das Fachmagazin «Aviation Week & Space» aus einem internen Untersuchungsbericht der NASA. «Schwerer Alkoholkonsum» kurz vor dem Start sei unter Astronauten verbreitet.

Offensichtlich haben bei den Gelagen die Sicherheitskontrollen versagt. Kollegen hätten vor den betrunkenen Raumfahrern gewarnt, heisst es in dem zitierten Bericht. Obwohl als Sicherheitsrisiko bekannt, seien sie in die Luft gegangen.

Theoretisch Abstinenz verordnet

Die zwölfstündige Alkoholabstinenz, die die NASA ihren Raumfahrern vor dem Start auferlegt, werde missachtet. Angaben zu Name, Ort und Art der Mission wurden zunächst nicht genannt. Missionschef Bill Gerstenmeier betonte, er habe niemals «einen derartigen Vorfall erlebt».

Der Gedanke, dass Sternenfahrer auf der Milchstrasse alkoholbedingt ins Trudeln geraten könnten, schreckt auch die Politik auf: «Wenn die Informationen sich als wahr herausstellen, dann hat die NASA etwas zu erklären», sagt der Vorsitzende des Wissenschaftsausschusses im Repräsentantenhaus, der Abgeordnete Bart Gordon.

Bekannt dank Eifersuchtsdrama

Wenn es an den jüngsten Nachrichten aus dem Inneren der Weltraumbehörde einen positiven Aspekt geben sollte, dann die Erkenntnis, dass Astronauten auch nur Menschen sind - mit allen Schwächen. Dieser Eindruck verfestigt sich seit der Affäre um NASA-Astronautin Lisa Nowak.

Rasend vor Eifersucht hatte Nowak im Februar eine Kollegin mit einem Pfefferspray attackiert, die sie als Rivalin um die Gunst eines NASA-Astronauten betrachtete. In Nowaks Wagen fand die Polizei einen Hammer, ein Zackenmesser und eine geladene Schrotflinte. Die NASA hat Nowak, die letztes Jahr an Bord der «Discovery» war, inzwischen entlassen.

Die Astronautin wartet derzeit auf ihren Prozess wegen versuchter Körperverletzung. Paradoxerweise war es offenbar ausgerechnet der Fall Nowak, der den Anstoss für die Alkohol-Enthüllungen gab. Die Affäre um die Astronautin führte zur Untersuchung zu den psychischen Auswirkungen der harten Arbeit als Astronaut.

Rätselhafte Sabotage

Rätselhaftes menschliches Fehlverhalten steckt offenbar auch hinter der zweiten NASA-Affäre, die am Donnerstag bekannt wurde. Ein wichtiger Computer des Space Shuttle «Endeavour», das am 7. August zur Weltraumstation ISS starten soll, ist offenbar mit Absicht sabotiert worden.

An dem Gerät, das Daten aus Solar-Sensoren der ISS auswertet, wurden Kabel durchtrennt, als es bei einem Subunternehmer überarbeitet wurde. Der NASA-Geschäftspartner meldete den Fall an die Behörde. «Die Hardware ist absichtlich beschädigt worden», sagt NASA-Sprecherin Katherie Trinidad.

Gerstenmaier gibt sich besorgt: «Wir nehmen das sehr enst.» Er vermutet einen Mitarbeiter des Subunternehmers als Täter. Über Motive will er nicht spekulieren. Die sieben «Endeavour»-Astronauten sollen aber wie geplant ins All starten - nüchtern, so wie es die Vorschriften der NASA verlangen.

(Peter Wütherich/afp)

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